Gustav Adolf Kuhfahl

Gustav Adolf Kuhfahl. Foto von Hugo Erfurth

Gustav Adolf Kuhfahl (* 9. Februar 1870 in Leipzig; † 6. Juni 1938 in Wiesbaden) war ein deutscher Jurist und Fotograf, der sich ehrenamtlich für die Erhaltung der Postmeilensäulen und Steinkreuze in Sachsen einsetzte.

Leben

(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Steinkreuz mit Donix-Windmühle in Oberseifersdorf – Aufnahme von Gustav Adolf Kuhfahl

Er war der Sohn eines in Leipzig ansässigen Böttchers. Nach dem Schulbesuch studierte er an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften. Sein Studium setzte er in Freiburg im Breisgau fort. Er promovierte zum Dr. jur. und war zunächst als Referendar und Assessor an verschiedenen Behörden im Königreich Sachsen tätig. Nachdem Kuhfahl einige Zeit als Ratsassessor in Dresden tätig war, erfolgte 1906 seine Berufung als Direktor der Güntz-Stiftung in Dresden, die vom Herausgeber des Dresdner Anzeiger, Justus Friedrich Güntz, begründet wurde.

Als begeisterter Bergsteiger bereiste er nicht nur das Elbsandsteingebirge, sondern auch die Alpen. Dort fertigte er als Amateurfotograf zahlreiche Fotografien, die er im Jahre 1907 unter dem Titel Hochgebirgs- und Winterphotographie. Praktische Ratschläge für Ausrüstung und Arbeitsweise und 1910 als Buch Mit der Camera im Gebirge gemeinsam mit Informationen zum Fotografieren im Hochgebirge publizierte. Kuhfall war Mitglied der Sektion Dresden des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins.[1]

Bleibende Bedeutung erlangte er insbesondere durch die Fotodokumentation aller Anfang der 1930er Jahre vorhandenen kursächsischen Postmeilensäulen und Stein- bzw. Sühnekreuze, über die er beim Landesverein Sächsischer Heimatschutz zwei auch heute noch beachtenswerte Monographien publizierte.

Kuhfahl hatte eine Sommerwohnung in Zinnwald-Georgenfeld und starb im Juni 1938 während einer Kur in Wiesbaden.

Werke (Auswahl)

  • Mit der Camera im Gebirge, 1910.
  • Heimatphotographie. Die Photographie in Dienste von Heimatschutz und Heimatforschung (= Bücherei des Liebhaberphotographen, 1), 1921 (Digitalisat).
  • Die kursächsischen Postmeilensäulen beim zweihundertjährigen Bestehen, mit 27 ein- und buntfarbigen photographischen Naturaufnahmen des Verfassers sowie 26 Wiedergaben anderer Bilder, Karten und Münzen, 1930 (Digitalisat).
  • Die alten Steinkreuze in Sachsen: Ein Beitrag zur Erforschung des Steinkreuzproblems mit 128 Bildern und 1 Übersichtskarte, Landesverein Sächsischer Heimatschutz, 1936.

Nachlass

Der Nachlass von Gustav Adolf Kuhfahl wird in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden verwahrt, der fotografische Teil befindet sich in der Deutschen Fotothek.[2]

Weblinks

Commons: Gustav Adolf Kuhfahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Konstantin Hermann: Fotograf, Alpinist, Postmeilensäulenforscher. Dem Leben des Multitalents Gustav Kuhfahl auf der Spur. Sächsische Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), 23. November 2022, abgerufen am 24. November 2022.
  2. Künstlerdatensatz in der Deutschen Fotothek

Auf dieser Seite verwendete Medien

Fotothek df rp-o 0490001 Mittelherwigsdorf-Oberseifersdorf. Donixmühle, aus- Kuhfahl, Gustav Adolf, Die a.jpg
(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Mittelherwigsdorf-Oberseifersdorf. Donixmühle, aus:

Kuhfahl, Gustav Adolf: Die alten Steinkreuze im Königreich

Sachsen, 1914
Gustav Adolf Kuhfahl by Hugo Erfurth.jpeg
Gustav Adolf Kuhfahl (1870-1938; Jurist, Fotograf, Fachpublizist). Fotografie von Hugo Erfurth