Grumman Aerospace Corporation

Leroy Grumman (1895–1982)

Die Grumman Aerospace Corporation (1929–1994) war ein US-amerikanischer Konzern, der sich auf den Bau von Flugzeugen, Komponenten für die Luft- und Raumfahrt sowie Avionik spezialisiert hatte. Des Weiteren war Grumman der Produzent des Grumman LLV (Long Life Vehicles) (1987–1994), dem Standardpostauto des United States Postal Service (USPS), welches auch heute noch eingesetzt wird. Durch Fusion mit der Northrop Corporation ging Grumman 1994 in Northrop Grumman auf.

Gründungsgeschichte

Die Firma wurde am 5. Dezember 1929 in Baldwin eingetragen und nannte sich bis zum Jahre 1969 Grumman Aircraft Engineering Corporation. Die Gründer waren neben Leroy Grumman, der vorher die damals verkaufte Loening Aircraft Engineering verlassen hatte, auch Ed Poor, William Schwendler, Jake Swirbul und Clint Towl.

Doppeldecker FF-1

Grumman FF der U.S. Navy

Grumman stellte zunächst Schwimmer für die US Navy her. Das erste Flugzeug war die Grumman FF-1, ein Doppeldecker mit einziehbarem Fahrwerk. Die Firma etablierte sich schnell und zog deshalb in immer größere Firmensitze, zunächst nach Valley Stream, dann nach Farmingdale, um schließlich 1937 nur ein paar Kilometer entfernt in Bethpage ein Werk einzurichten.

Zweiter Weltkrieg

Zwei F6F-3

Im Zweiten Weltkrieg lieferte Grumman Kampfflugzeuge an die US Navy. Am bekanntesten wurden die Grumman F4F Wildcat, die Grumman F6F Hellcat und die Grumman TBF Avenger. Um die Produktionskapazitäten nach Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Wegbrechen der militärischen Aufträge weiter auszulasten, erschloss das Unternehmen weitere Absatzmärkte. Unter anderem nahm es die Herstellung von Kanus aus Aluminium auf, mit denen Grumman zeitweilig eine marktbeherrschende Stellung erreichte.

Grumman entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg auch ein ziviles Geschäftsreiseflugzeug, die sehr erfolgreiche Grumman Gulfstream I.

Mondlandefähre

Landefähre Eagle (1969)

Am 7. Dezember 1962 erhielt das Unternehmen den Auftrag für die Entwicklung und Fertigung der Mondlandefähre für das Apollo-Programm, von der 16 Stück gebaut wurden. Mit dem Ende des Apollo-Programms versuchte Grumman weitere Aufträge für die NASA abzuwickeln, so die Entwicklung einer neuen Raumfähre, die jedoch von Rockwell verwirklicht wurde.

Zeitweilig engagierte sich Grumman in den 1960er-Jahren auch in der Meeresforschung, unter anderem in der Produktion des Forschungs-U-Bootes PX-15 Ben Franklin.

Nachkriegs-Militärflugzeuge

A-6E Intruder
F-14A Tomcat
E-2C Hawkeye

Bekannte Entwicklungen der 1960er- und 1970er-Jahre sind die A-6 Intruder, die E-2 Hawkeye und die F-14 Tomcat.

Business-Jet

Grumman Gulfstream II

Am 1. Januar 1973 übernahm das Unternehmen die North American Aviation, um die Grumman American Aviation Corporation zu gründen. Diese stellte kleine Reiseflugzeuge wie die Grumman American AA-1 oder die AA-5, aber auch Business-Jets wie die Grumman Gulfstream II her. Bereits am 1. September 1978 verkaufte Grumman diesen Zweig an die American Jet Industries, woraus die Gulfstream American Corporation entstand.

Northrop-Grumman

Mit dem Ende des Kalten Krieges und den nachlassenden Rüstungsausgaben geriet Grumman in finanzielle Schwierigkeiten. Deswegen schloss sich 1994 die Grumman Aerospace Corporation mit der Northrop Corporation zusammen, um die Northrop Grumman zu gründen.

Im Verlauf der 65-jährigen Firmengeschichte wurden drei verschiedenen Logos verwendet:

Nutzfahrzeugherstellung

Grumman LLV

Grumman war zudem der Hersteller des Grumman LLV (Long Life Vehicles), das als Zustellfahrzeug des USPS von 1987 bis 1994 gebaut wurde und auch heute noch (Stand 2022) eingesetzt wird.

Siehe auch

Weblinks

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87-94 Grumman LLV.jpg
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1987-1994 Grumman LLV United States Postal Service mail truck photographed in New Castle, Pennsylvania. The 0 at the start of the code above the windshield indicates that this one was built in 1990.
USCG VC 11A 2 1969.jpg
A U.S. Coast Guard Grumman VC-11A Gulfstream, in 1969.
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The U.S. Navy prototype Grumman XFF-1 "Fifi" fighter (BuNo A8878) in flight. It made its first flight on 29 December 1931.
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Grumman Memorial Park, Long Island, USA.
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Foto einer Grumman E-2C "Hawkeye"
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Buzz Aldrin removing the passive seismometer from a compartment in the SEQ bay of the Lunar Lander.
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Two U.S. Navy Grumman F6F-3 Hellcats in tricolor camouflage, sea blue, intermediate blue, and insignia white.
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Grumman A-6E Intruder of VA-52 in flight, in 1981 (6379373).jpg
A U.S. Navy Grumman A-6E Intruder (BuNo 155670) aircraft from Attack Squadron 52 (VA-52) "Knightriders" in flight in 1981. VA-52 was assigned to Carrier Air Wing 15 (CVW-15) aboard the aircraft carrier USS Kitty Hawk (CV-63) from 1 April to 23 November 1981 for a deployment to the Western Pacific.
Note: The date given (15 January 1984) has to be incorrect, as BuNo 155670 was assigned to VA-52 for the 1981 cruise. In 1984 CVW-15 was also assigned to the USS Carl Vinson (CVN-70). 155670 was an A-6A modified to an A-6E. After its retirement it was sunk as an artificial reef.
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Iranian AF F-14 Tomcat landing at Mehrabad