Grothpark

Grothpark
DEU Hamburg COA.svg
Park in Hamburg
Grothpark
Ein Sonnenuntergang im Sommer über der Grothschen Weide
Basisdaten
OrtHamburg
OrtsteilOthmarschen
Angelegt1968–1975
Neugestaltet2002
Umgebende StraßenPaul-Ehrlich-Straße, Holmbrook, Agathe-Lasch-Weg, Bernadottestraße, Emkendorfstraße, A7
BauwerkeTunnelleitzentrale Nord der Autobahn GmbH, Röperhof, Wohnunterkunft Holmbrook, Spielplatz Holmbrook
53° 33′ 6,2″ N, 9° 53′ 54,4″ O
Grothpark (Hamburg)

Der Grothpark ist eine öffentliche Grünanlage im Hamburger Stadtteil Othmarschen. Er beinhaltet eine ausgewiesene Hundewiese und einen Spielplatz.

Lage

Der Park wird durch die Straßen „Paul-Ehrlich-Straße“, „Holmbrook“, „Agathe-Lasch-Weg“, „Bernadottestraße“ und Häuserfronten der „Emkendorfstraße“ begrenzt und liegt direkt über der nördlich der Elbe gelegenen Zufahrt des Neuen Elbtunnels.

Zugänge sind am östlichen Ende des Agathe-Lasch-Weg, am Übergang zum Kleingartenverein Holmbrook, an der Kreuzung von Paul-Ehrlich-Straße und Othmarscher Kirchenweg, am Holmbrook (Nahe der Kita Holmbrook und auf Höhe der Hausnr. 1), an der Bernadottestraße (60 m vor dem Kreisverkehr) und an der Liebermannstraße (bei der Kreuzung Ansorgestraße) vorzufinden.

ÖPNV

Der Grothpark befindet sich nur wenige Minuten von einigen Busstationen entfernt. Die Haltestelle Ernst-August-Straße der Buslinie 15 befindet sich nur ca. 40 m vom Eingang an der Bernadottestraße entfernt.

Die ebenfalls von der Buslinie 15 befahrende Station Agathe-Lasch-Weg liegt ca. 150 m westlich des Eingangs Agathe-Lasch-Weg.

Die Buslinien 1, 150, 250, 284 und der Nachtbus 611 befahren die Haltestelle AK Altona (Eingang), die ca. 175 m vom Eingang an der Paul-Ehrlich-Straße entfernt liegt.

Geschichte

Ursprünglich befand sich auf dem Gebiet des heutigen Grothparks der Dorfkern Othmarschens, woran heute noch das Bauernhaus des Restaurants „Röperhof“ erinnert, das 1759 erbaut wurde. Rund um den Ortskern waren die Bauernhöfe „Röperhof“ (heute: Agathe-Lasch-Weg 2), „Grothenhof“ und „Schmidtscher Hof“ (heute: Paul-Ehrlich-Straße 3) angesiedelt.[1][2] Für den Bau des Neuen Elbtunnels musste der sog. „Altenteil“ des Röperhofs (Standort ungefähr mittig des runden Weges) abgerissen werden.

Der Park entstand beim Bau des Neuen Elbtunnels zwischen 1968 und 1975.[3] Beim Bau der vierten Röhre zwischen 1995 und 2002 wurde die Streuobstwiese vor dem Röperhof neugestaltet und weitere „standortgerechte, heimische Sträuchern“ als Ausgleichsmaßnahme gepflanzt.[4]

Namensgebung

Der Name des Parks geht auf den Bauernhof „Grothenhof“ und das „Groths Gesellschaftshaus“ an der Wrangelstraße (Liebermannstraße), Ecke Elbchaussee zurück, die in diesem Gebiet lagen.[5]

Bestandteile

Wohnunterkunft Holmbrook

Die „Wohnunterkunft Holmbrook“ ist eine Geflüchteten- und Wohnungslosenunterkunft des Sozialunternehmen F&J, in der 208 Personen Schutz finden sollen.[6] Nach fünf Monaten Bauzeit wurde die Unterkunft im September 2015 eröffnet.[7] Ursprünglich war eine Laufzeit für sieben Jahre geplant.[7]

Vor 2015 wurde der „Festplatz Holmbrook“ regelmäßig für diverse Veranstaltungen genutzt, wie den Circus Werona oder das Traditions-Puppentheater Lauenburger.[8][9]

Stein von Othmarschen

Der Stein von Othmarschen

Der zweitgrößte Findling Hamburgs, der „Stein von Othmarschen“, wurde im südlichen Teil des Parks platziert. Er weist ein Gewicht von 60 t auf und misst eine maximale Breite von 4,9 m.

Der Findling wurde beim Bau der vierten Röhre des Neuen Elbtunnels 1998 gefunden und wird auf ein Alter von 1,7 bis 1,8 Milliarden Jahren geschätzt.[10]

Spielplatz Holmbrook

Der Spielplatz Holmbrook liegt im östlichen Teil des Parks und umfasst diverse Spielelemente wie ein Piratenschiff, Rutschen, Kletteranlagen, Schaukeln, Sandkästen oder Federwippgeräte, aber auch Wasserspiele und ein rollstuhlgerechtes Karussell sowie zahlreiche – teils überdachte – Sitzmöglichkeiten und Mülleimer.[11]

Tunnelleitzentrale Nord

Die Tunnelleitzentrale Nord

Die Tunnelleitzentrale Nord der Autobahn GmbH befindet sich direkt über dem Neuen Elbtunnel und teilt den Grothpark in zwei Hälften.

Sie dient der Verkehrsüberwachung des Neuen Elbtunnels, aber auch aller anderen Straßentunnel in Hamburg, wie dem Wallringtunnel oder dem Krohnstiegtunnel. Diese können von hier aus überwacht, gesteuert und gesichert werden.[12][13] Sämtliche Anlagen, wie Kameras, Beleuchtung, Lüftung oder Pumpen sind von der Zentrale aus steuerbar.[13]

Die Notrufsäulen innerhalb der Tunnel sind direkt verbunden mit der Tunnelleitzentrale, sodass eine direkte Umsetzung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet werden kann.[13]

Gedenkstein zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung

Inschrift des Gedenksteins und der Blechtafel
Gedenkstein:
1848/98

Blechtafel:
Gestiftet
von
Frauen u. Jungfrauen
Othmarschens
1898

Am Eingang an der Liebermannstraße wurde 1898 zum 50. Jahrestag der Schleswig-Holsteinischen Erhebung ein Gedenkstein errichtet. Dieser erinnert an die Erhebung der damals noch getrennten Herzogtümer Schleswig und Holstein zu einem gemeinsamen Schleswig-Holstein, das nach dem zweiten Schleswig-Holsteinischen Krieg beschlossen wurde.[14]

Die ebenfalls 1898 gepflanzte Doppeleiche soll symbolisch für den Wunsch nach einem „auf ewig ungeteilten (Up ewig ungedeelt)“ Schleswig-Holstein stehen.[14]

Der Gedenkstein zur Erhebung Schleswig-Holsteins

Röperhof

Blick auf den Röperhof im Winter

Das Restaurant „Röperhof“, benannt nach der ehemaligen Bauernhof-Familie Röper[5], ist ein altes Bauernhaus aus dem Jahr 1759.

Dieses wurde innerhalb weniger Monate errichtet, als das alte Bauernhaus im Siebenjährigen Krieg in Brand gesetzt wurde. Zum Röperhof gehörten im Laufe der Jahre weitere Gebäude, die jedoch heute nicht mehr existieren. Gegenüber des Bauernhauses (ungefähr am Standort der heutigen Kehre) stand der zugehörige Backofen, beim heutigen Gebäude des Agathe-Lasch-Weg 6 stand eine 1908 abgebrannte Holzscheune und direkt vor diesem war ein Teich vorzufinden, der jedoch mit Abfällen regionaler Brauereien zugeschüttet wurde.[4]

Seit 1937/38 steht der Röperhof unter Denkmalschutz.[4][15]

Im Jahr 1997 erfolgte der Umbau zum Restaurant Röperhof im Erdgeschoss des Gebäudes.[15]

Hundeauslaufzone

Die Hundeauslaufzone im nördlichen Bereich des Grothparks ist eine knapp 4000 m² große Hundeauslaufwiese, die durch Schilder, jedoch keinen Zaun begrenzt ist. Auf Grund der angrenzenden Straße Holmbrook, die eine Gefahr für Hunde darstellt, ist die Zone nicht optimal gewählt.[16]

Naturbestand

Eine japanische Kirschblüte im Grothpark

Flora

Im gesamten Park ist ein breiter Bestand an sämtlichen Pflanzen vorhanden, der teils zur Biotopkartierung durch die Stadt dokumentiert wurde. Es sind unter anderem Ahorne (Feld-, Spitz-, Berg-Ahorn), Eschen, Erlen, Kastanien, Kiefern, Eichen, Buchen, Kirschen, Eiben, Apfelbäume und Haselnussgewächse im Park anzutreffen, sowie Winden, Rauken, Rüben, Disteln, Weißdorn, Nesseln, Beifuß, Liguster, Brombeeren, Giersch, Efeu, Schneebeeren, Schafgarbe, Gänseblümchen, Seggen, Nelken, Schwingel, Binsen, Margeriten, Klee, Sauerampfern, Löwenzahn, Kresse und im Bereich des Sumpfes auch Lilien, Weiden (Silber-, Korb-, Fahl-Weiden) und Ampfern.[17][18][19][20][21]

Fauna

Eine genaue Dokumentation des Tierbestandes des Grothparks ist bisher nicht erfolgt, jedoch wurden mögliche Tiergruppen zur Biotopkartierung genannt. Die Vielfalt an Pflanzen bietet Lebensraum für Amphibien, Fledermäuse, Insekten und Vögel.[17][18][19][20][21]

Sumpf

Nahe des Röperhofs befindet sich ein Sumpf, der durch Weiden und diverse Gräser geprägt ist. Ursprünglich war der Sumpf ein angelegtes Kleingewässer, das auf ein Alter von 50 bis 100 Jahren geschätzt wird.[22]

Bebauungsplanentwurf

Der aktuelle Bebauungsplanentwurf für das Plangebiet Othmarschen 47 „Holmbrook“ sieht vor, zwischen dem Hirtenweg (südliches Grundstücksende der Tunnelleitzentrale) und dem Ausgang Bernadottestraße mittig eine Kleingartenanlage zu errichten, die ca. 20 Kleingartenparzellen enthält. Diese sollen einen Teil der durch das Plangebiet Othmarschen 43 „Schwengelkamp“ (Neubau einer Schule) entfallenden Parzellen ersetzen. Die Kleingartenanlage wird so konzipiert, dass die Grünfläche auch für die Öffentlichkeit nutzbar bleibt. Die Laufzeit der Wohnanlage Holmbrook läuft bis zum geplanten Zeitpunkt aus. Der westliche Weg, der parallel zur Liebermannstraße verläuft, bleibt durch die Bebauungsmaßnahme unberührt und zählt weiterhin zur öffentlichen Parkanlage Grothpark, ebenso der Hirtenweg und der Spielplatz Holmbrook.[23][24]

Weblinks

Commons: Grothpark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Othmarschen 47 - Holmbrook. In: hamburg.de. Abgerufen am 13. März 2023 (Weiterführende Informationen zum Bebauungsplan 47).
  • Der Röperhof. In: roeperhof.de. Abgerufen am 13. März 2023 (Geschichtliches zum Röperhof).
  • Grothpark. hamburg.de, abgerufen am 13. März 2023 (Artikel von hamburg.de über den Grothpark).
  • Geoportal. geoportal-hamburg.de, abgerufen am 13. März 2023 (Zugriff auf digitale geographische Informationen Hamburgs).

Einzelnachweise

  1. www.700jahreothmarschen.de. Abgerufen am 13. März 2023 (deutsch).
  2. Matthias Schmoock: Die letzten Geheimnisse von Othmarschen. 20. April 2017, abgerufen am 13. März 2023 (deutsch).
  3. Grothpark. In: Hamburg.de. Abgerufen am 12. März 2023.
  4. a b c Gespräch mit Hans Röper. Abgerufen am 13. März 2023.
  5. a b Historische Karten aus Hamburg-Altona. Abgerufen am 13. März 2023.
  6. Standorte. Abgerufen am 12. März 2023 (deutsch).
  7. a b Hanna-Lotte Mikuteit: Blick hinter die Kulissen: Hier ziehen Flüchtlinge ein. 26. August 2015, abgerufen am 12. März 2023 (deutsch).
  8. Circus Werona in Hamburg-Othmarschen. In: Sommer in Hamburg - Blog, Veranstaltungskalender, Events von Insider. 24. September 2013, abgerufen am 12. März 2023 (deutsch).
  9. Hamburger Abendblatt: Wenn der Kasper auf die Hexe und den Räuber trifft. 1. November 2014, abgerufen am 12. März 2023 (deutsch).
  10. J. Ehlers: Stein von Othmarschen. Hamburg.de, 7. Oktober 2009, abgerufen am 12. März 2023.
  11. Spielplatztreff GbR: Spielplatz Holmbrook in Hamburg. Abgerufen am 12. März 2023.
  12. Tunnelleitzentrale Hamburg. Abgerufen am 12. März 2023.
  13. a b c Sicherheit dank Tunnelblick. (PDF; 2,9 MB) Deges, 3. September 2019, abgerufen am 12. März 2023.
  14. a b Gedenkstein zur Schleswig-Holsteinischen Erhebung in Othmarschen. In: Denkmal Hamburg. Abgerufen am 13. März 2023 (deutsch).
  15. a b Kleine Röperhof-Chronologie. Abgerufen am 13. März 2023.
  16. Hundewiese Groth Park - hundewiese-hamburg.de. In: Hundewiese Hamburg. Abgerufen am 13. März 2023 (deutsch).
  17. a b Geo-Online. Abgerufen am 13. März 2023.
  18. a b Biotopkartierung Hamburg. Abgerufen am 13. März 2023.
  19. a b Biotopkartierung Hamburg. Abgerufen am 13. März 2023.
  20. a b Biotopkartierung Hamburg. Abgerufen am 13. März 2023.
  21. a b Biotopkartierung Hamburg. Abgerufen am 13. März 2023.
  22. Biotopkartierung Hamburg. Abgerufen am 13. März 2023.
  23. Informieren und Mitreden | Öffentliche Plandiskussion. (PDF; 2 MB) 15. November 2021, abgerufen am 13. März 2023.
  24. 21-2518 - Information zu den Bebauungsplanverfahren Othma... - Altona. Abgerufen am 13. März 2023.

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Blick auf den Röperhof. Aufgenommen auf der Grothschen Weide
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Der Tunnelbetrieb Hamburg auf der Nordseite des Neuen Elbtunnels in Hamburg-Ottensen.
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Kleines Landeswappen Hamburgs
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Findling: Stein von Ottensen (Stein von Othmarschen?), gefunden bei Elbtunnelerweiterung, Smålandgranit, Saale-Eiszeit
Japanische Kirschblüte Grothpark.jpg
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Eine Japanische Kirschblüte im Grothpark in Othmarschen
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Der Gedenkstein zum 50. Jahrestag der Erhebung Schleswig-Holsteins.
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Blick auf die Grothsche Weide mit Sonnenuntergang