Granges-Aumontzey

Granges-Aumontzey
Granges-Aumontzey (Frankreich)
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Vosges (88)
ArrondissementSaint-Dié-des-Vosges
GemeindeverbandGérardmer Hautes Vosges
Koordinaten48° 9′ N, 6° 47′ O
Höhe454–922 m
Fläche33,01 km²
Einwohner2.605 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte79 Einw./km²
Postleitzahl88640
INSEE-Code
Websitegranges-aumontzey.fr

Hôtel de ville (Rathaus) von Granges-Aumontzey

Granges-Aumontzey ist eine französische Gemeinde mit 2.605 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Vosges der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Saint-Dié-des-Vosges und zum 2022 gegründeten Gemeindeverband Gérardmer Hautes Vosges.

Die Gemeinde entstand mit Wirkung vom 1. Januar 2016 durch Fusion der ehemaligen Gemeinden Granges-sur-Vologne und Aumontzey zu einer Commune nouvelle.

Geografie

Die Gemeinde Granges-Aumontzey liegt in den Vogesen, etwa 27 Kilometer östlich von Épinal und zwölf Kilometer nordwestlich von Gérardmer.

Das 33 km² große Gemeindegebiet erstreckt sich teilweise im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges über zwölf Kilometer entlang des Oberlaufes des Flusses Vologne. Die Vologne hat sich tief in das umgebende Bergland eingeschnitten. Erst im Bereich des Dorfes Granges weitet sich das Tal (Vallée des Granges) auf etwa 1000 m Breite. Östlich und westlich des Volognetales erreichen die bewaldeten Berggipfel Höhen von über 700 m über dem Meer. Der höchste Punkt mit 926 m befindet sich im äußersten Südosten der Gemeinde.

Mehr als die Hälfte des Gemeindegebietes ist von Wäldern bedeckt. Es handelt sich um den großen zusammenhängenden Forst Forêt Domaniale de Vologne. Die Meereshöhe der Tallagen von über 600 Metern lässt kaum wirtschaftlichen Ackerbau zu, daher dominieren im Tal und an den unteren Hängen Viehweiden. Auch in den höheren Lagen finden sich einzelne Bergbauernhöfe.

Zu Granges-Aumontzey gehören neben der Kleinstadt Granges-sur-Vologne und dem Dorf Aumontzey die Ortsteile Frambéménil, Les Voids, Chevalpré, Les Jumeaix, Le Hulle, La Sauteure, Blanchefeigne, Les Évelines, Les Aulnaux, Petempré, Le Haut Rain, Le Spoix und Berchigranges.

Nachbargemeinden von Granges-Aumontzey sind La Chapelle-devant-Bruyères im Norden und Nordosten, Barbey-Seroux im Osten, Gérardmer im Südosten, Liézey im Süden, Champdray im Westen sowie Jussarupt und Laveline-devant-Bruyères im Nordwesten.

Geschichte

Granges

Der Bann Granges war vor der Revolution Teil der Bailliage von Bruyères. Die Dorfkirche, dem Heiligen St. Georg geweiht, war eine Filiale der Pfarrei in Champ-le-Duc. Nach der Bildung der südlothringischen Gemeinden im Jahr 1790 war Granges von 1792 bis 1801 Kantonshauptort. Im Mai 1836 musste Granges neben anderen Gemeinden einen kleinen Teil seines Territoriums zur Schaffung der neuen Gemeinde Liézey abgeben. Die Zusatzbezeichnung -sur-Vologne führt die Gemeinde seit einer entsprechenden Verordnung vom 24. Juli 1917, um sich von anderen Gemeinden namens Granges zu unterscheiden.[1]

Aumontzey

Aumontzey wurde erstmals im Jahr 1393 als Amonzei schriftlich erwähnt. Das Dorf gehörte ebenfalls zur Bailliage von Bruyères, kirchlich aber zur Pfarrei im benachbarten Jussarupt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920082019
Einwohner33493212329932082921289127712613

Im Jahr 1906 wurde mit 4419 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von annuaire-mairie[3] und INSEE[4].

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Saint-Georges in Granges aus dem 15. Jahrhundert (der Turm stammt aus dem Jahr 1662) mit einer Jacquot-Orgel
  • Kapelle Notre-Dame-du-Saint-Rosaire in Aumontzey
  • privat betriebener botanischer Garten im Ortsteil Berchigranges
  • mehrere Flurkreuze im Gebiet der Gemeinde

Wirtschaft und Infrastruktur

Teile der alten Textilfabrik Walter-Seitz
Ehemaliges Bahnhofsgebäude von Aumontzey

Die Bewohner von Granges-Aumontzey sind in der Forstwirtschaft und der Holzindustrie (mehrere Sägewerke) oder im Bereich Handel und Dienstleistungen beschäftigt. Darüber hinaus gibt es Arbeitsplätze im Tourismusbereich (Pensionen und Ferienhäuser). In der Gemeinde sind 24 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Getreide-, Kartoffel- und Obstanbau, Milchwirtschaft, Zucht von Kamelen (!), Pferden, Schafen und Ziegen).[5] Größter Arbeitgeber in der Gemeinde ist aber das Textilunternehmen Walter-Seitz. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in den Vogesen im Winter in Heimarbeit auf Handwebstühlen Hanf verarbeitet. In Granges und Umgebung war man auf die Herstellung von Haushaltswäsche spezialisiert. Die Baumwollspinnerei begann in Granges-sur-Vologne 1856 mit dem Unternehmer Étienne Joseph Seitz, der dafür die Wasserkraft der Vologne für die Mechanisierung nutzte. Anders als in vielen Gebieten Lothringens, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Niedergang der Textilindustrie erlebten, hat das Textilunternehmen in Granges-sur-Vologne bis heute überlebt.[6]

Granges-sur-Vologne liegt an der Départementsstraße 423, die Bruyères mit Gérardmer verbindet. Des Weiteren bestehen Straßenverbindungen nach Le Tholy, Laval-sur-Vologne, Herpelmont und Corcieux. Der nächste Bahnhof liegt in der sechs Kilometer entfernten Gemeinde Laveline-devant-Bruyères. Von 1878 bis 1988 hatten Granges und Aumontzey Stationen an der Bahnlinie von Laveline-devant-Bruyères nach Gérardmer, die von der Strecke Arches-Saint-´Dié abzweigte. Über eine Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie nach Gérardmer wird diskutiert.[7]

Gemeindepartnerschaft

Seit 1990 besteht eine Partnerschaft zwischen Granges-sur-Vologne und der württembergischen Gemeinde Ertingen.

Belege

  1. @1@2Vorlage:Toter Link/www.vosges-archives.comGranges-sur-Vologne auf vosges-archives.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2019. Suche in Webarchiven.) (PDF-Datei, französisch)
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.vosges-archives.comAumontzey auf vosges-archives.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2019. Suche in Webarchiven.) (PDF-Datei, französisch)
  3. Granges-Aumontzey auf annuaire-mairie
  4. Granges-Aumontzey auf INSEE
  5. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)
  6. Tradition der Textilindustrie seit 1856 (französisch)
  7. Analyse zur Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie Laveline-Gérardmer (PDF-Datei, französisch)

Weblinks

Commons: Granges-Aumontzey – Sammlung von Bildern

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Rathaus der ehemaligen Stadt Granges-sur-Vologne
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Aumontzey

  • Commune des Vosges
  • L'église Notre-Dame-du-Saint-Rosaire
  • Photographie personnelle, prise le 23 avril 2006
  • Copyright © Christian Amet
Gare d'Aumontzey.jpg
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ehem. Bahnhof von Aumontzey
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Mairie d'Aumontzey (Vosges)
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Wappen der ehemaligen Gemeinde Granges-sur-Vologne, Département Vosges, Frankreich

Granges-sur-Vologne église 02.JPG
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Monument aux morts et église de Granges-sur-Vologne (Vosges)
Jardin de Berchigranges (30).JPG
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Jardin de Berchigranges (Granges-sur-Vologne, Vosges)