Die Gemeinde Gnewitz liegt in einem Grundmoränengebiet etwa 30 Kilometer östlich von Rostock. In Richtung Südosten fällt das Gelände etwa 20 Meter zum Recknitztal hin ab. Die nächstgelegenen Kleinstädte sind Tessin, Marlow und Bad Sülze.
Zu Gnewitz gehören die Ortsteile Barkvieren und Neubarkvieren.
Geschichte
Barkvieren war Teil des Amtes Ribnitz. Das Gut in Barkvieren war in den Händen der Familien von der Lühe, dann bei den Grafen von Bassewitz-Dalwitz, u. a. Heinrich Graf Bassewitz,[2] einem nachgeborenen Sohn des Großgrundbesitzers und Domherrn zu Lübeck Adolph Christian Ulrich Graf von Bassewitz (1787–1841). Später folgte der Sohn, Ministerial-Rat a. D. Graf David Traugott A. W. M. von Bassewitz-Levetzow.[3] Bereits 1876 wurde Gut Barkvieren ein Allodgut, in Intestaterbfolge.[4] Der Besitz wurde durch einen Gutsverwalter, einen Inspektor geführt.[5] Zu Barkvieren gehörte auch das Gut in Zarnewanz. Um 1923 hatte Gut Barkvieren eine Gesamtgröße von 411 ha. Die Grafenfamilie von Bassewitz lebte später in Montreux in der Schweiz.[6] Nach mehreren Quellen[7] wurde der einstige Adelsbesitz kurz nach 1927 aufgesiedelt, Eigentümer der 411 ha wurde die Kultur- u. Siedlungs-Aktiengesellschaft deutscher Landwirtschaft mit Sitz in Schwerin.[8]
Gnewitz wurde zum ersten Mal in einer am 29. August 1297 in Rostock ausgestellten Urkunde erwähnt. Der Name Gnewitz kommt aus dem slawischen (altslawisch Gnevu) was so viel wie Grimm, Zorn, also Ort der grimmigen, zornigen Menschen heißt.
Von 1801 bis 1803 verlebte der später als Generalfeldmarschall berühmt gewordene Helmuth Karl Bernhard von Moltke (1800–1891) in Gnewitz erste Kindheitsjahre. Mitte der 1920er Jahre war Gut Gnewitz Eigentum des David Traugott Graf von Bassewitz-Barkvieren (1868–1940), verheiratet mit Lilla Freiin von Brandenstein (1869–1953),[9] ein Lehngut und Teil eines Familienfideikommiss, Größe 385 ha.[10]
↑Adolf Freiherr Maltzan: Handbuch des Grundbesitzes im Deutsche Reiche. Vollständiges Adressbuch. Mecklenurg-Schwerin und - Strelitz. Oldenburgisches Landesteil. Lübeck. Hansestädte Bremen, Lübeck, Hamburg. 4. Auflage, Nicolai R. Stricker, Berlin 1924, S. 188 f.
↑Stadt Tessin / Amt / Gemeinden / Gnewitz / Gemeindevertretung.