Gliese 777

Doppelstern
Gliese 777
(GJ 777)
Gliese 777 (GJ 777)
Beobachtungsdaten
ÄquinoktiumJ2000.0, Epoche: J2000.0
AladinLite
SternbildSchwan
Scheinbare Helligkeit 5,71 mag
Bekannte Exoplaneten

2

Astrometrie
Radialgeschwindigkeit(−45,3 ± 2,0) km/s
Parallaxe(62,4443 ± 0,0617) mas
Entfernung (52,232 ± 0,052) Lj
((16,014 ± 0,016) pc)
Einzeldaten
NamenA; B
Beobachtungsdaten:
RektaszensionA20h 03m 37,4s
B20h 03m 26,5s
DeklinationA2295348.5+29° 53′ 48.5″
B2295200+29° 52′ 00.0″
Scheinbare HelligkeitA5,73 mag
B14,4 mag
Typisierung:
SpektralklasseAG6 IV
BM4.5 V
B−V-FarbindexA+0,73
Physikalische Eigenschaften:
Absolute vis.
Helligkeit
Mvis
A+4,72 mag
B+13,39 mag
MasseA0,9 M
B~0,2 M
RadiusA1,5 R
B0,16 R
LeuchtkraftA1,1 L
B0,000375 L
Effektive TemperaturA5.050 K
B3.370 K
Metallizität [Fe/H]A1,38
B
RotationsdauerA28 d
B4 d
Alter6,7 Milliarden Jahre
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bonner DurchmusterungBD +29° 3872
Bright-Star-KatalogHR 7670 [1]
Henry-Draper-KatalogHD 190360 [2]
SAO-KatalogSAO 88133 [3]
Tycho-KatalogTYC 2153-2883-1[4]
Hipparcos-KatalogHIP 98767 [5]
Weitere Bezeichnungen:GJ 777
 A: Gaia DR2 2029433521248546304
B: Gaia DR2 2029432043779954432

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Gliese 777 ist ein Doppelstern der sechsten Größenklasse im Sternbild Schwan. Einer der Sterne ist ein gelber Unterriese mit planetaren Begleitern, der andere ein Roter Zwerg; der größere der beiden kann unter günstigen Bedingungen mit bloßem Auge beobachtet werden.

Physikalische Eigenschaften

Gliese 777 A

Gliese 777 A ist ein der Sonne sehr ähnlicher Stern der Spektralklasse G6. Da der Stern mit 6.7 Milliarden Jahren deutlich älter ist als die Sonne, konnte sich in ihm auch mehr Metall ansammeln, daher ist seine Metallizität ca. 70 % höher als die der Sonne. Er hat seine Kernfusion von Wasserstoff in seinem Kern beendet und beginnt sich nun zu einem Roten Riesen aufzublähen. Bis heute wurden zwei Planeten gefunden, die Gliese 777 A umkreisen.

Gliese 777 B

Gliese 777 B ist ein Roter Zwerg, der den Primärstern in einer Entfernung von 3000 AE umrundet, das entspricht der etwa eintausendfachen Entfernung des Primärsterns zu seinem entfernteren, größeren planetaren Begleiter; für eine vollendete Umkreisung dürfte Gliese 777 B Jahrzehntausende benötigen. Da die Beobachtung unter solchen Umständen erschwert ist und sich die Forschung auf andere Objekte konzentriert, ist nicht viel mehr über das System bekannt.

NameDurchmesser
[Mio. km]
Radius
[R]
Masse
[M]
Leuchtkraft
[L]
Spektralklasse
Gliese 777 A2,091,50,91,1G6 IV
Gliese 777 B0,220,16≈0,20,000375M4.5 V
Sonne1,391,01,01,0G2 V

Das Planetensystem

Michel Mayor erklärte 2002, einen Begleiter um Gliese 777 A entdeckt zu haben, welcher den Stern in großer Entfernung umkreist. Die Masse des neuentdeckten Planeten wurde auf etwa die 1,5-fache Jupitermasse berechnet. Auch die Größe ist der des Jupiter sehr ähnlich. Weitere Beobachtungen zeigten weitere regelmäßige Bewegungen des Sternes mit einer Amplitude von 17,1 Tagen. Dies wird als starker Hinweis auf einen weiteren, jedoch sehr kleinen Begleiter gewertet. Die Masse wurde auf die 18-fache Erdmasse geschätzt, was als äußerst gering gilt. Auch die praktisch nicht vorhandene Exzentrizität des Begleiters (e = 0,01) ist auffällig.

Gliese 777 Ab

Gliese 777 Ab hat etwa die 1,502-fache Masse des Jupiters, braucht für einen Umlauf um seinen Stern etwa 2890 Tage und umkreist diesen in einer Entfernung von 3,92 ± 0,17 AE. Die Exzentrizität der Umlaufbahn beträgt 0,36 ± 0,03. Aufgrund seiner Ähnlichkeit mit Jupiter wird der Planet daher auch als „Jupiter-Zwilling“ bezeichnet.

Gliese 777 Ac

Gliese 777 Ac hat in etwa nur 6 % der Jupitermasse, benötigt für einen Umlauf ca. 17 Tage, ist von seinem Stern nur 0,128 ± 0,002 AE entfernt und zeigt eine sehr niedrige Bahnexzentrizität von ca. 0,01.

METI-Nachricht an Gliese 777

Am ersten Juli 1999 wurde durch das größte europäische Radarsystem, dem 70-Meter Eupatoria Planetary Radar, eine Nachricht in Richtung des Doppelsternsystems Gliese 777 gesendet. Bereits im April 2051 wird die Nachricht auf Gliese empfangbar sein – vorausgesetzt, es ist dort jemand vorhanden und bereit, zuzuhören.

Siehe auch

Weblinks

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Autor/Urheber: IAU and Sky & Telescope magazine (Roger Sinnott & Rick Fienberg), Lizenz: CC BY 4.0
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