Gimte

Gimte
Wappen von Gimte
Koordinaten:51° 26′ N, 9° 38′ O
Höhe: 124 m
Fläche:5,01 km²
Einwohner:1917 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte:383 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1973
Postleitzahl:34346
Vorwahl:05541
Ansicht von Gimte von der Weser, 1804
Lage von Gimte
Schild am Ortseingang: Fischer- und Flößerdorf Gimte

Gimte ist ein Ortsteil der Stadt Hann. Münden im Landkreis Göttingen im Süden von Niedersachsen.

Geographische Lage

Das Dorf Gimte liegt rechts der Weser nördlich der Kernstadt direkt am Fluss (Weserkilometer 2,4) im Oberen Wesertal und ist zwischen dem Bramwald im Osten und dem jenseits des Flusses gelegenen Reinhardswald im Westen eingebettet. Das bei Weserkilometer 3,6 linksseitig gelegene Klostergut Hilwartshausen gehört zum Ortsgebiet und ebenso das rechtsseitig gelegene ehemalige Vorwerk Eichhof.

Gimte ist auf der durch den südöstlichen Rand der Ortschaft verlaufenden Bundesstraße 3, die südlich des Dorfs zusammen mit der B 80 über die Mündener Weserbrücke nach Altmünden führt, aus den Richtungen Hann. Münden, Kassel, Göttingen oder auf der Landesstraße 561 aus Richtung Hemeln bzw. Oberweser kommend erreichbar. Der rechte Weserradweg führt durch den Ort.

Geschichte

Gimte wurde im Jahre 970 erstmals urkundlich als Gemmet erwähnt und dem Kloster Hilwartshausen geschenkt. Bestandteile dieser Schenkung waren unter anderem Rechte und Besitz über Boden, Äcker, Felder, Wiesen, Wälder, Weideland, Gewässer, Mühlen, Wege, Zölle und Fischereigerechtsame. Funde aus vorgeschichtlicher Zeit belegen eine jahrtausendealte Besiedlung der Umgebung um Gimte. So wurden etwa zwischen 1950 und 1960 in der nahen Ballertasche beim Kiesabbau Skelett-Teilfunde entdeckt. In der Reformationszeit wurde zwar das Kloster aufgehoben, fortan sollten jedoch Amtmänner das Klostergut verwalten, bis im Jahre 1928 die Gutsbezirke aufgelöst wurden. Seit dieser Zeit bildet Hilwartshausen einen Ortsteil von Gimte.[2] Über Jahrhunderte hinweg, bis in die 1960er-Jahre, war die Flößerei und die Fischerei auf der Weser ein wichtiger Erwerbszweig in Gimte. Weitere Erwerbsgebiete waren der Holzhandel und die Leineweberei.

Am 1. Januar 1973 wurde Gimte in die Stadt Münden eingegliedert.[3]

Politik

Ortsrat

Zusammen mit dem Ortsteil Hilwartshausen wird Gimte auf kommunaler Ebene von einem Ortsrat mit elf Mitgliedern vertreten.[4]

Seit der Kommunalwahl 2021 setzt sich der Ortsrat wie folgt zusammen:[5]

ParteiProzentSitze
SPD76,488
CDU23,523

Ortsbürgermeister

Ehrenamtlicher Ortsbürgermeister von Gimte ist Peter Katzwinkel (SPD). Sein Stellvertreter ist Carsten Dorner (CDU).[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Gimte pflegt eine Partnerschaft mit der Ortschaft Sannois (bei Paris/Frankreich).

Marienkirche

Marienkirche Gimte

Die 1006 gegründete Marien-Kirche in Gimte ist Radwegekirche am Weserradweg und Offene Kirche.[7][8] Die Kirche besteht aus zwei Teilen. Der kleinere Ostteil geht zurück auf die alte Marienkapelle, die das Kloster Hilwartshausen im Jahr 1006 erbauen ließ und an deren Ostseite drei Linden gepflanzt wurden. Ein Erlass des Erzbischofs Peter von Mainz von 1318 sowie ein Ablassbrief aus dem Jahr 1336 erwähnen die Gimter Marienkapelle; in letzterem Brief wird allen Besuchern der Capelle dicte Gymmeth ein Ablass gewährt. Von 1610 bis 1612 wurde der breitere und höhere Westteil als Gemeindekirche angebaut, wodurch der ältere Teil nun zum Chorraum wurde.[9] Die alten Glasmalereien der Kirchenfenster mit Wappenbildern und biblischen Darstellungen, worunter auch ein Christusbild in Lebensgröße war, sind heute nicht mehr vorhanden. Der steinerne Altarblock trägt an drei Seiten die Inschrift „Hanc aram fecit Hermann de Neste parari; Munus ei petimus Christe, perenne dari!“ und verweist damit auf den Stifter des Altars, einen Hermann von Nyste, welcher 1289 als Ratsherr von Münden genannt wird. Die Bilder des hochragenden, aus mehreren Etagen bestehenden Altaraufsatzes (Abendmahl in der Predella, darüber Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt) sind um 1680 von einem Mündener Künstler namens Johannes Daniel Sarazin gemalt worden. Die Orgel wurde 1770 gestiftet, aber im 19. Jahrhundert grundlegend umgestaltet.

Sport

Es gibt im Ort zwei Sportvereine, zum einen den „TuSpo Weser Gimte 1919 e. V.“[10] und zum anderen den „1. FC Gimte e. V.“[11] Der TuSpo Weser Gimte wurde 1919 gegründet und betreibt die Sparten Fußball, Badminton, Tischtennis, Garde, Kinderturnen, Gymnastik und verschiedene Freizeitsportarten. Der 1. FC Gimte wurde im Jahr 1994 gegründet und ist in den Sparten Fußball und Wandern aktiv. Zur Saison 2025/26 haben die beiden Vereine im Fußball eine Spielgemeinschaft gegründet.[12]

Commons: Gimte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Berichtsheft des Landkreises Göttingen – Ausgabe 2025. (PDF; 229 kB) Landkreis Göttingen, abgerufen im September 2025.
  2. Erwin May: Münden und Umgebung. Erwin May, Hann. Münden 1980, S. 185 f.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 213.
  4. § 7 Hauptsatzung der Stadt Hann. Münden
  5. Ergebnis Ortsratswahl 2021 Gimte. Abgerufen am 29. Juli 2022.
  6. Gimte. Stadt Hann. Münden, abgerufen am 30. Juli 2022.
  7. Jörn Barke:Kirche für Radler. Radfahrerkirche in Gimte (Memento desOriginals vom 24. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goettinger-tageblatt.de. Göttinger Tageblatt vom 5. September 2011, Seite 11. Webfassung vom 4. September 2011, abgerufen am 5. September 2011.
  8. Antje Ibbeken-Henn, Bernd Vogel: Ev.-luth. Kirchengemeinde Gimte-Hilwartshausen. Stand September 2011, abgerufen am 5. September 2011.
  9. Wilhelm Lotze: Geschichte der Stadt Münden nebst Umgegend. Eigenverlag, Hann. Münden 1878, S. 323.
  10. TuSpo Weser Gimte 1919 e. V. TuSpo Weser Gimte 1919 e. V., 2012, abgerufen am 23. April 2025.
  11. Ortschaft Gimte - Vereine & Verbände der Ortschaft Gimte. Stadt Hann. Münden, 2024, abgerufen am 23. April 2025.
  12. Manuel Brandenstein: Gimter Fußballer bündeln Kräfte. In: HNA. 16. Mai 2025, abgerufen am 18. Oktober 2025.

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Gimte Kirche.jpg
Autor/Urheber: Presse03, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wehrkirche in Gimte
Wappen Gimte.svg
Coats of arms of Gimte, Germany, 2007-02-10
Gimte Schild.jpg
Schild Ortseingang Gimte
Wappen Hann Münden.png

Coat of arms of the city of en:Hann. Münden