Gims

(c) Georges Biard, CC BY-SA 3.0
Maître Gims (2016)

Gandhi Bilal Djuna [gãdi bilɛl dʒuna] (* 6. Mai 1986 in Kinshasa, Zaire; bekannt unter seinem Künstlernamen Gims, früher auch Maître Gims [mɛtʁə gims]) ist ein kongolesischer Rapper und Sänger. Er war Mitglied der Gruppe Sexion d’Assaut. Zu seinen bekanntesten Titeln als Solokünstler zählen J’me tire, Bella, Est-ce que tu m’aimes? und Loin.

Leben

Gandhi Bilal Djuna wurde in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, geboren und kam im Alter von drei Jahren nach Frankreich. Er stammt aus einer musikalischen Familie, sein Vater ist Djuna Djanana, ein Sänger der Papa Wemba Band, sein Bruder Dadju war Mitglied der Gruppe The Shin Sekai, die Brüder Bedjik und Xgangs sind auch Rapper.

Aufgewachsen im 3. Arrondissement von Paris zog er später ins 9. und schließlich ins 19. Arrondissement. Er studierte Kommunikation und Grafikdesign. 2004 konvertierte er vom Christentum zum Islam und nahm den zweiten Vornamen Bilal an.

Gims und seine Band Sexion d’Assaut sind in Frankreich für ihre homophoben Entgleisungen bekannt. In einem seiner Songs hat Gims zur Verstümmelung homosexueller Männer aufgerufen.[1]

2018 gab er an, dass ihm die französische Staatsbürgerschaft verweigert wurde.[2] Den Berichten der Presse zufolge sei der Grund seine Bigamie, welche gemäß französischem Recht nicht erlaubt ist.[3]

Karriere

Unter dem Namen Gims trat er mit seinen Freunden von Sexion d’Assaut auf und nahm 2003 mit ihnen den Titel Coup 2 Pression auf und arbeitete zur selben Zeit mit JR im Duo-Projekt Prototype 3015. Er entschloss sich, Maître seinem Namen hinzuzufügen sowie das Pseudonym le Fléau („Der Fluch“) zu benutzen. Nach einigen unabhängigen Releases trafen Sexion d’Assaut ihren derzeitigen Manager Dawala im Untergrund von Châtelet-Les Halles. Daraufhin gaben sie 2005 eine CD unter dem Namen La Terre du Milieu („Mittelerde“) heraus. Maître Gims zeichnete das Cover. Im Jahr 2007 arbeitete er auch als Produzent, schrieb instrumentale Stücke und veröffentlichte seine Maxi-CD Pour ceux qui dorment les yeux ouverts („Für diejenigen, die mit offenen Augen schlafen“). Auf der Maxi waren Stücke mit Sexion d’Assaut, Rapper Koma (von Scred Connexion) und Sängerin Carole vertreten. In der Zwischenzeit nahm er mit Sexion d’Assaut an zwei 12-Inch’All-Star-Kämpfen in der Salle du Batofar teil, ein berühmtes Battle des Pariser Untergrunds. Nach dem Gewinn der zweiten Battle galt er als einer der besten französischen Freestyler. 2008 nahm er mit 3e Prototype das Album Le Renouveau („Die Erneuerung“) auf und tourte auf lokalen Festivals, um seinen Bekanntheitsgrad zu steigern.

2011 arbeitete Gims mit seinem Vater Djuna Djanana zusammen an einem neuen Album von Djanana. Im Jahr 2012 publizierte der Künstler das Comic Au coeur du Vortex („Im Herzen des Wirbels“). 2013 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum Subliminal, das ihm dank der darauf enthaltenden Singles J’me tire und Bella weitreichende Bekanntheit einbrachte. Ebenso auch die im April 2015 erschienene Lead-Single Est-ce que tu m’aimes? wurde für Gims als Solokünstler mit über einer Million verkauften Einheiten ein internationaler Erfolg. Sein zweites Soloalbum Mon cœur avait raison wurde Ende August 2015 als Doppelalbum lanciert. Die erste der beiden CDs besteht vor allem aus urbanem Pop und Pop sowie die zweite dem eigentlichen Ursprung von Gims, dem Rap. Sein drittes Soloalbum kündigte er Anfang November 2016 auf Snapchat an.[4]

Mit der Single Loin stieg er Anfang 2017 erstmals auch in die deutschen Singlecharts ein und erreichte die Top 10.

Ende März 2018, nach der Veröffentlichung von einigen Singles, erschien sein drittes Album Ceinture Noire. Es enthält 40 Lieder und Kollaborationen mit MHD, seinem Bruder Dadju oder auch Lil Wayne. Nach einer weiteren Edition mit drei zusätzlichen Songs, erscheint Ende April 2019 eine Reedition von Ceinture Noire, welche Transcedance heißt.[5]

Im Frühjahr 2019 änderte er seinen zeitweiligen Künstlernamen Maître Gims zurück in den Namen Gims.[6]

Der Netflix-Dokumentarfilm Gims: On the Record (2020) zeichnet die bisherige Karriere des Sängers nach.[7]

Diskografie

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen[↑]: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[←]: in beiden Charts platziert
 FR BEW BEF DE AT CH
2013Subliminal / La face cachée
Wati-B
FR2
Diamant
Diamant

(176 Wo.)FR
BEW1
Gold
Gold

(164 Wo.)BEW
BEF47
(28 Wo.)BEF
CH11
(41 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 20. Mai 2013 / 2. Dezember 2013 a
Verkäufe: + 515.000
2015Mon cœur avait raison
Wati-B (SME)
FR1
Diamant
Diamant

(106 Wo.)FR
BEW1
Platin
Platin

(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufig/2015BEW
BEF24
(43 Wo.)BEF
CH3
Platin
Platin

(68 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 28. August 2015 / 26. August 2016 b
Verkäufe: + 580.000
2018Ceinture noire / Transcendance / Décennie
Chahawat (B1)
FR1
Doppeldiamant
×2
Doppeldiamant

(138 Wo.)FR
BEW1
Platin
Platin

(269 Wo.)BEW
BEF28
(43 Wo.)BEF
DE48
(3 Wo.)DE
CH1
Gold
Gold

(84 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 23. März 2018 / 26. April 2019 / 6. Dezember 2019 c
Verkäufe: + 1.030.000
2020Le fléau / Les vestiges du fléau
Géante Rouge (B1)
FR1
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(96 Wo.)FR
BEW7
(57 Wo.)BEW
CH14
(8 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 4. Dezember 2020 / 28. Mai 2021 d
Verkäufe: + 200.000
2021L’empire de Méroé
Géante Rouge (B1)[FR: ↑]
BEW80
(2 Wo.)BEW
[CH: ↑]
Erstveröffentlichung: 3. Dezember 2021
2022Les dernières volontés de Mozart (Symphony)
Géante Rouge (B1)
FR4
Platin
Platin

(54 Wo.)FR
BEW23
(22 Wo.)BEW
CH47
(2 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 2. Dezember 2022
Verkäufe: + 100.000
a 
Subliminal erschien am 20. Mai 2013 mit 18 Songs. Die erweiterte Version Subliminal: La face cachée mit 6 zusätzlichen Songs wurde am 2. Dezember 2013 veröffentlicht. Subliminal V2, veröffentlicht im Jahre 2015, tauscht die Songs À la base & Interlude mit den Songs Zombie & Warano Style von der erweiterten Version.
b 
Mon cœur avait raison erschien am 28. August 2015 mit 26 Songs. Die Neuauflage À contrecœur mit 13 bekannte + 7 zusätzlichen Songs, wurde am 26. August 2016 veröffentlicht.
c 
Ceinture noire erschien am 23. März 2018 mit 40 Songs. Die erweiterte Version Ceinture noire: Transcendance mit 13 zusätzlichen Songs wurde am 26. April 2019 veröffentlicht. Ceinture noire: Décennie, veröffentlicht am 6. Dezember 2019, enthält noch einmal 4 weitere Songs.
d 
Le fléau erschien am 4. Dezember 2020 mit 17 Songs. Die erweiterte Version Les vestiges du fléau mit 10 zusätzlichen Songs wurde am 28. Mai 2021 veröffentlicht. L’empire de Méroé, veröffentlicht am 3. Dezember 2021, enthält noch einmal 5 weitere Songs.
Commons: Gims – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Gian-Andrea Gottini: "CEINTURE NOIRE": MAÎTRE GIMS ZEMENTIERT SEINEN STATUS ALS SUPERSTAR. Hiphop.de, 13. April 2018, abgerufen am 19. April 2024.
  2. Maître Gims s'est vu refuser la nationalité française. Abgerufen am 10. September 2019 (französisch).
  3. Mélanie Faure: L'étonnante raison pour laquelle Maître Gims s'est vu refuser la nationalité française. In: closermag.fr. Reworld Media, 29. März 2018, abgerufen am 10. September 2019 (französisch).
  4. Après la victoire de Donald Trump, Maître Gims fait une mauvaise blague. Abgerufen am 10. September 2019 (französisch).
  5. Gims lâche Transcendance, la réédition de Ceinture Noire [Sons]. In: RAPRNB. 25. April 2019, abgerufen am 10. September 2019 (französisch).
  6. C. à vous: Ne l’appelez plus Maître ! @MaitreGIMS explique pourquoi il a décidé de changer de nom. #CàVouspic.twitter.com/pclBqNeyLD. Twitter, 4. Februar 2019, abgerufen am 10. September 2019 (französisch).
  7. GIMS: On the Record (2020). Abgerufen am 19. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).

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