Giftpflanze des Jahres

Die Giftpflanze des Jahres wird seit 2005 jedes Jahr vom Botanischen Sondergarten in Hamburg-Wandsbek präsentiert. Sie wird in öffentlicher Abstimmung gewählt. Der Aufruf zur ersten Wahl erfolgte im November 2004.

Pflanzen, die zur Giftpflanze des Jahres gewählt wurden, werden für ein Jahr besonders vorgestellt. Sinn der Aktion ist, sich wieder einmal über die Giftwirkung einiger Pflanzen Gedanken zu machen und diese bei der Gartengestaltung zu beachten. Giftpflanzen sollen bewusst eingesetzt werden, nur so können Vergiftungsunfälle vermieden werden. Pflanzen, die unbekannt sind, bedeuten eine große Gefahr für Erwachsene und Kinder.

Wahlverfahren

Auf einer Vorschlagsliste des Botanischen Sondergartens stehen Pflanzen mit Giftwirkung zur Auswahl. Jedermann kann zusätzliche Kandidaten vorschlagen. Die meistgenannten Vorschläge werden ab dem 1. Juni eines jeden Jahres zur Wahl nominiert. Dabei müssen zwischen zwei Nominierungen mindestens fünf Jahre liegen. Eine bereits gewählte Pflanze kann nicht wieder als Kandidat nominiert werden. Die Abstimmung läuft bis zum Dezember des Jahres. So kann die gewählte Pflanze zu Jahresbeginn präsentiert werden.

Bisherige Giftpflanzen des Jahres

Jahrdeutscher Namewissenschaftlicher NameGruppeHauptwirkstoffeAbbildung
2005Blauer EisenhutAconitum napellusStaudeAconitin
Blauer Eisenhut
Blauer Eisenhut
2006PfaffenhütchenEuonymus europaeusGehölzEvonin, Herzglykoside (Evonosid)
Pfaffenhütchen
Pfaffenhütchen
2007Roter FingerhutDigitalis purpureazweijährige PflanzeDigitoxin
Roter Fingerhut
Roter Fingerhut
2008HerkulesstaudeHeracleum mantegazzianumStaudeFurocumarine, Psoralen
(Xanthotoxin, Bergapten)
Herkulesstaude
Herkulesstaude
2009TabakNicotiana sp.einjährige PflanzeNikotin
Bauerntabak
Bauerntabak
2010HerbstzeitloseColchicum autumnaleStaudeColchizin
Herbstzeitlose
Herbstzeitlose
2011EibeTaxus baccataGehölzTaxin
Eibenfrüchte
Eibenfrüchte
2012Gemeiner GoldregenLaburnum anagyroidesGehölzCytisin
Gemeiner Goldregen
Gemeiner Goldregen
2013KirschlorbeerPrunus laurocerasusGehölzPrunasin
Kirschlorbeer
2014MaiglöckchenConvallaria majalisKrautige PflanzeConvallatoxin, Convallatoxol,
Convallosid und Desglucocheirotoxin
Maiglöckchen
Maiglöckchen
2015RitterspornDelphinium sp.HahnenfußgewächseDiterpenoide, häufig Methyllycaconitin
Rittersporn
Rittersporn
2016Kalifornischer MohnEschscholzia californicaMohngewächseAlkaloide
Kalifornischer Mohn
Kalifornischer Mohn
2017Tränendes HerzLamprocapnos spectabilisMohngewächseIsochinolin-Alkaloide, insbesondere Protopin, Sanguinarin, Chelerythrin und Cularin
Tränendes Herz
Tränendes Herz
2018WunderbaumRicinus communisWolfsmilchgewächseRizin
Wunderbaum
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Wunderbaum
2019AronstabArum sp.AronstabgewächseOxalat, Saponin, Coniin
Aronstab
Aronstab
2020Schwarze TollkirscheAtropa belladonnaNachtschattengewächseHyoscyamin, Scopolamin
Tollkirsche
Tollkirsche
2021SchlafmohnPapaver somniferumMohngewächseMorphin, Codein
Schlafmohn
Schlafmohn
2022KartoffelSolanum tuberosumNachtschattengewächseSolanin
grüne Kartoffelknollen
grüne Kartoffelknollen
2023PetersiliePetroselinum crispumDoldenblütlerApiol, Myristicin
Glatte Petersilie
Glatte Petersilie

Siehe auch

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Aconitum napellus, Ranunculaceae, Blauer Eisenhut, Mönchskappe, Sturmhut, Blüten; Muottas Muragl, Engadin, Schweiz, ca. 2400 m.ü.M. Die Wurzelknollen werden in der Homöopathie als Arzneimittel verwendet: Aconitum (Acon.)
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Digitalis purpurea, Plantaginaceae, Roter Fingerhut, Blüten; Botanischer Garten KIT, Karlsruhe, Deutschland. Die frischen Blätter werden in der Homöopathie als Arzneimittel verwendet: Digitalis (Dig.)
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