Giftköder

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Köderbox mit Gift für Mäuse
Aufkleber zu einem Köder mit Rattengift

Ein Giftköder ist ein Köder, der das Ziel hat, das angelockte Tier zu töten. Sie werden sowohl legal zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, als auch illegal zur Bestandsreduktion „unerwünschter“ Arten.

Formen von Giftködern

Bei der häufigsten Form wird einem Köder ein Giftstoff beigemischt. Hierbei treten die Vergiftungserscheinungen oft kurze Zeit nach der Einnahme auf. Bei modernen Rodentiziden tritt die Wirkung erst zeitverzögert ein, um zu verhindern, dass das Tier am Fundort verstirbt und so Artgenossen abschreckt. Um zu verhindern, dass Giftköder oder verendete Tiere versehentlich von falschen Tieren gefressen werden, werden diese oft in Köderboxen verkauft. Diese sollen sicherstellen, das nur eine Tierart Zugang zu dem Köder hat. Zur schnellen Feststellung, dass Nutztiere oder Kinder Kontakt zu den Giften hatten, sind diese oft so eingefärbt, dass es sich auf Lippen und Zunge überträgt. Auch der Schadnagerkot lässt so eine Aufnahme erkennen.

Im Mittelalter wurden beispielsweise der gelbe und blaue Eisenhut zur Dezimierung von Füchsen und Wölfen genutzt und daher auch Wolfswurz genannt.[1]

Illegal verwendete Giftköder werden oft von ihren Verwendern selbst hergestellt.

Rechtliche Situation

Weltweit kommt es vielerorts zum illegalen Einsatz von Giftködern. Insbesondere bei der Verwendung gegen mittlerweile seltene oder von der Ausrottung bedrohte Arten, wie beispielsweise Greifvogelarten, die unter dem Sammelbegriff „Geier“ bekannt sind. Vergiftete Köder haben dabei nicht nur den Bestand der Bartgeier erheblich reduziert.[2]

In Deutschland ist der Einsatz von Giftködern zur Schädlingsbekämpfung gesetzlich geregelt.[3]

Siehe auch

  • Ameisenbekämpfung

Einzelnachweise

  1. Walther Ryff: Confect Büchlin und Hausz Apoteck. Frankfurt am Main 1544, b.2v („Luparia, Wolffswurtz, blawe und gelb Ysenhuetlin, ein giftig wurtzel, darmit man Wolffen und Fuechsen vergibt“).
  2. Gift: Ein Hauptproblem für den Geierschutz vom 4. Mai 2022 Bartgeier.ch, abgerufen am 13. September 2024
  3. TRGS 523 - Schädlingsbekämpfung mit sehr giftigen, giftigen und gesundheitsschädlichen Stoffen und Zubereitungen. Abgerufen am 30. September 2021.

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Aufkleber zur Warnung vor Rattenködern
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Köderbox für Mäuse mit Giftköder, die Brodifacoum enthalten