Gibeon (Meteorit)

Gibeon-Meteorit
Nationales Erbe in Namibia Flag of Namibia.svg
Gibeon-meteorite-in-Post-Street-Mall.jpg
ErbetypMeteoriten
LagePost St Mall, Windhoek
Geographische Koordinaten:25° 7′ 28″ S, 17° 45′ 58″ O
Entstehung4 Mrd. Jahre
Anerkennung
durch den Rat für Nationales Erbe
15. Februar 1950
Aberkennung
Trägerschaft
WebsiteNHC Namibia

Der Gibeon-Meteorit (englisch Gibeon Meteorite; in der Fachliteratur auch teilweise nur als Gibeon bezeichnet) ist ein Eisenmeteorit, dessen Bruchstücke erstmals 1836 in Südwestafrika, nahe der Stadt Gibeon am Ostufer des Großen Fischflusses gefunden wurden. Die Fundkoordinaten liegen bei 25° 30’ südl. Breite und 18° 00’ östl. Länge.[1] Er wurde zuerst von Capt. James Edward Alexander beschrieben. Der kaiserliche Geologe Paul Range berichtete 1913 von einzelnen Massen, die in situ auf den im Gebiet vorkommenden, pleistozänen Kalahari-Kalken aufliegend entdeckt wurden. Range schloss daraus, dass der Meteorit erst nach Bildung dieser Formationen gefallen sein konnte.[2] Datierungen dieser Schichten ergeben ein Alter von 13.000 bis 30.000 Jahren.[3] Das Entstehungsalter des Meteoriten selbst wird mit über vier Milliarden Jahren angegeben.

31 Bruchstücke des Meteoriten sind in der namibischen Hauptstadt Windhoek zu sehen.

Entstehung

Beim Eintritt in die Atmosphäre zerplatzte er in mehrere tausend Bruchstücke, die in einem Gebiet von rund 370 × 185 km niedergingen – das größte bekannte Meteoritenstreufeld auf der Erde. Das Gibeon-Streufeld ist mittlerweile ziemlich abgesucht, mindestens 26 t Meteoritenmaterial wurden gefunden.

Der Meteorit stammt aus dem Asteroidengürtel und wird als feiner Oktaedrit der Gruppe IV A klassifiziert, seine Struktur ist polykristallin und zeigt die Widmanstätten-Struktur.[3] Diese Struktur ist ein unverwechselbares Kennzeichen für die meteoritische Herkunft, denn es gibt nichts Irdisches, das diese Struktur aufweist.

Farbe und Zusammensetzung

Seine Farbe ist silbrig-metallisch glänzend. Der Meteorit besteht aus den Mineralen Kamacit und Taenit. Er enthält die folgenden Elemente, in der Massen- Reihenfolge, beginnend mit der größten: Eisen, Nickel, Cobalt, Phosphor, Schwefel, Kohlenstoff, Chrom, Kupfer, Platin, Ruthenium, Arsen, Osmium, Gallium, Iridium, Rhodium, Gold, Germanium, Zink.

Chemische Zusammensetzung: 91,8 % Eisen; 7,7 % Nickel; 0,5 % Cobalt; 0,04 % Phosphor; 1,97 ppm Gallium; 0,111 ppm Germanium; 2,4 ppm Iridium[3]

Galerie

Siehe auch

Weblinks

Commons: Gibeon (Meteorit) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gibeon. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 30. Juni 2020.
  2. Vagn F. Buchwald: Gibeon. (PDF) In: Handbook of Iron Meteorites. University of California Press, 1975, S. 584–585, abgerufen am 30. Juni 2020.
  3. a b c Gibeon-Meteorit. mineralienatlas.de, abgerufen am 30. Juni 2020.

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Maltahöhe - ein schildförmiger von Regmaglypten bedeckter 30 kg IVA-Eisenmeteorit aud dem Gibeon-Meteoritenfall
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Ursprüngliche Beschreibung (Übersetzung vom Einsteller): Widmanstätten-Struktur in der Oberfläche eines angeätzten Meteoriten aus dem Gibeon-Streufeld, Namibia.
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A 4.5kg individual meteorite from the Gibeon meteorite strwe field. Gibeon is a fine octahedrite, class IVA. This specimen is about 19cm wide.
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Ein Stück des Gibeon-Meteoriten im Museum Mineralogia (2022). Gewicht: 285 kg
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Einer der Gibeon-Meteoriten in der Post Street Mall in Windhoek, Namibia.