Ghalib Andang

Ghalib Andang (Vorname auch: Galib) (* zwischen 1960 und 1967; † 8. März 2005[1] in Manila), auch genannt Commander Robot, war Mitglied der Extremistengruppe Abu Sajaf auf den Philippinen. Ihm wurden mehrere Terrorakte zur Last gelegt.

Weltweit bekannt wurde Andang im April 2000 durch die Entführung 21 westlicher Geiseln aus einer Ferienanlage auf der malaysischen Insel Sipadan. Unter den Geiseln befand sich auch die Göttinger Familie Wallert.[2]

Andang gehörte zur Volksgruppe der Tausug. Als er 10 Jahre alt war, wurde seine Großmutter ermordet und er schloss sich der Moro-Befreiungsfront MNLF an. In der malaysischen Provinz Sabah soll er als Busfahrer und Kinokartenabreißer gearbeitet haben. Als im Jahr 1996 die MNLF mit der Regierung in Manila einen Pakt geschlossen hatte, ging Andang zur Terrorgruppe Abu Sajaf.

Andang war am 8. Dezember 2003 von philippinischen Militärs gefangen genommen und mit Verwundungen an beiden Beinen von der Insel Jolo in ein Militärkrankenhaus in Manila überführt worden. Hier wurde ihm ein Bein amputiert.[3]

Am 8. März 2005 wurde er schließlich während eines Gefängnisaufstandes im Camp Bagong Diwa am Stadtrand von Manila von der Polizei zusammen mit anderen Anhängern der Abu Sajaf, wie Alhamzer Manatad Limbong, der den Kampfnamen Kosovo trug, und Nadzmie Sabtulah alias Commander Global, erschossen.[4]

Einzelnachweise

  1. Manila: Blutiges Ende islamistischer Gefängnisrevolte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. März 2005. Auf FAZ.net, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  2. Heidi Niemann: Horror überstanden – Geiseldrama: Göttinger Familie Wallert wird entführt. In: Göttinger Tageblatt, 12. Februar 2014. Auf Goettinger-Tageblatt.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  3. Matthias Gebauer: “Ein deutscher Knast wäre für Robot wie ein Luxushotel”. In: Der Spiegel, 10. Dezember 2003. Auf Spiegel.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  4. Christian Küttler: Abu Sayyaf: Wallert-Entführer getötet. In: Zeit Online, 10. März 2005. Auf Zeit.de, abgerufen am 23. Dezember 2020.