Gewerkschaft für Beschäftigte im Gesundheitswesen

Gewerkschaft der Beschäftigten im Gesundheitswesen
(BIG)
Zweck:Gewerkschaft
Vorsitz:Kai-Uwe Kleefeld
Gründungsdatum:15. Juni 1991
Auflösungsdatum:31. Juli 2009
Sitz:Radolfzell

Die Gewerkschaft für Beschäftigte im Gesundheitswesen (BiG) war eine Spartengewerkschaft für Examinierte, Auszubildende und Hilfskräfte in der Pflege mit Sitz in Radolfzell. Sie existierte von 1991 bis 2009. Die von ihr herausgegebene Mitgliederzeitschrift trug den Namen Brennpunkt Gesundheit.[1]

Geschichte

Schon seit 1986 war der Arbeitskreis der Unterrichtskräfte an Kranken- und Kinderkrankenpflegeschulen Bodensee (AKUBO) aktiv gewesen. Die Gewerkschaft wurde am 15. Juni 1991 von etwa 100 Beschäftigten in München als Gewerkschaft Pflege gegründet.

Im November 1992 fand der 1. Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Pflege in Kassel statt. Am 11. und 12. Dezember 1993 veranstaltete die Gewerkschaft Pflege einen 1. Pflegekongreß in Karlsruhe. Im Oktober 1994 führte sie die ersten Tarifverhandlungen mit einem privaten Arbeitgeberverband, die allerdings scheiterten. Im November 1995 gehörte sie auch als offizielles Mitglied dem bundesweiten „Runden Tisch Pflegekammer“ an. Im Februar 1996 organisierte die Pflegegewerkschaft ihren ersten Warnstreik in einem Altenheim. Im Juni 1996 folgte nach vier Jahren der 2. Gewerkschaftstag in Hannover und bestätigte erneut Winfried Mönig als Bundesvorsitzenden. Im Frühjahr 1996 hatte die Gewerkschaft Pflege rund 2.178 Mitglieder. Auf dem 3. Gewerkschaftstag im Oktober 2000 in Hannover wurde die Gewerkschaft Pflege für alle Arbeitnehmer des Gesundheitswesens, der Alten- und der Behindertenhilfe geöffnet und in Gewerkschaft für Beschäftigte im Gesundheitswesen (BIG) umbenannt.

Bis 2009 sank die Mitgliederzahl unter achthundert. Für diesen Fall sah die Gewerkschaftssatzung die Möglichkeit einer Auflösung der BIG vor. Nach vorangegangener Mitgliederbefragung wurde die BIG zum 31. Juli 2009 aufgelöst.

Der Organisationsgrad der Pflegekräfte in Deutschland wird auf 9 % geschätzt, wobei Ver.di die meisten Mitglieder aus dieser Branche hat.[2]

Quellen und Einzelnachweise

  • Susanne Wied, Angelika Warmbrunn: Pschyrembel® Wörterbuch Pflege. Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-11-089931-3 (google.de [abgerufen am 29. Januar 2023]). (Eintrag S. 277)
  1. Brennpunkt Gesundheit | Elektronische Zeitschriftenbibliothek. Abgerufen am 29. Januar 2023.
  2. Miriam Hoffmeyer: "Das ist ganz schön ernüchternd". In: Süddeutsche Zeitung online. 23. Dezember 2017, abgerufen am 29. Januar 2023.

Weblinks