Gersten-Segge

Gersten-Segge

Gersten-Segge (Carex hordeistichos), Illustration

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung:Seggen (Carex)
Art:Gersten-Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex hordeistichos
Vill.

Die Gersten-Segge (Carex hordeistichos) ist eine in Mitteleuropa heimische Seggenart (Carex). Sie ist eine verschiedenährige Segge.

Beschreibung

Die Gerten-Segge ist eine ausdauernde Pflanze und wächst niederliegend bis aufsteigend. Sie wird 10 bis 30 (selten 50) cm hoch. Die Stängel sind dick, glatt und stumpf dreikantig. Die Blätter sind 3 bis 5 mm breit, steif lederig und einfach rinnig. Am Rand sind sie rau, und sie sind wesentlich länger als der Stängel. Die grundständigen Blattscheiden sind gelb- bis schwarzbraun und faserig.

Es gibt meist zwei oder drei männliche Ährchen. Sie sind einander genähert, aber von den weiblichen entfernt. Es gibt drei bis vier weibliche Ährchen. Diese sind dichtblütig, eiförmig bis länglich und 8 bis 10 mm dick. Die oberen Ährchen sind einander genähert, die untere steht entfernt. Die Hüllblätter sind lang scheidig, groß und überragen den Stängel.

Die Tragblätter sind hellbraun, haben einen weißen Hautrand und sind breit eiförmig, zugespitzt und kürzer als die Frucht. Der Griffel trägt drei Narben. Blütezeit ist Mai bis Juli.

Die Früchte sind teils über 1 cm lang, sie stehen in vier oder fünf deutlichen Zeilen. Sie sind strohgelb, glänzend und kahl, dabei am Rand rau. Der Schnabel ist zweizähnig. Die Fruchtwand ist schwammig.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56 oder 60.[1]

Verbreitung

Die Art ist in Europa bis zum Iran und in Nordafrika[2] beheimatet und ist ein meridionales bis subtemperates, subkontinentales Florenelement. Das Hauptverbreitungsgebiet der Art liegt in Südwestsibirien und in Südeuropa (bis ins östliche Mittelmeergebiet und nach Südfrankreich).

Standorte und Verbreitung in Mitteleuropa

Die Gersten-Segge braucht lockeren Boden, der etwas kochsalzhaltig sein darf, in einem sommerwarmen und lufttrockenen Gebiet. Sie meidet daher Küsten. Sie wächst in Wiesen, Gräben, auf Wegen, auf salzhaltigen, feuchten und nährstoffreichen Böden. Sie kommt nur bis in die submontane Höhenstufe vor. Sie ist eine Charakterart des Juncetum compressi aus dem Verband Agropyro-Rumicion.[1]

In Mitteleuropa ist sie sehr selten; sie kommt wohl nur in der Wetterau, in Sachsen-Anhalt zwischen Bode und Saale, in Thüringen in der Gera-Unstrutniederung sowie im Wiener Becken und im Burgenland vor.

Literatur

  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Franckh-Kosmos-Verlag, 2. überarbeitete Auflage 1994, 2000, Band 5, ISBN 3- 440-08048-X

Einzelnachweise

  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. ISBN 3-8001-3131-5. Seite 192.
  2. Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex hordeistichos. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 21. Oktober 2016.

Weblinks

Bilder:

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Carex hordeistichos