Gerhard Probst

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Auf der Baustelle des Berliner Fernsehturms erläutert bei einem Besuch des stellvertretenden Ministers für Post- und Fernmeldewesen, Gerhard Probst (rechts) am 16. Dezember 1966 der Chefingenieur Professor Gerhard Frost (2. von rechts) die Weiterführung der Arbeiten.

Gerhard Probst (* 1. Oktober 1912 in Beiersdorf, Oberlausitz; † 21. Februar 2002 in Berlin) war ein deutscher Rundfunkfunktionär und stellvertretender Minister für Post- und Fernmeldewesen der DDR.

Leben

Probst, Sohn eines Schlossers, erlernte nach dem Besuch der Volksschule den Beruf des Feinmechanikers, besuchte die Fachschule für Feinmechanik und Elektrotechnik in Dresden und qualifizierte sich zum Ingenieur. Probst war Mitglied des Arbeiter-Radiobundes.[1]

Von 1946 bis 1951 war er Toningenieur und Technischer Leiter beim MDR, Landessender Dresden und 1951/52 Chefingenieur und Leiter der Hauptabteilung Technik bei der Generalintendanz des Rundfunks, dann bis 1956 beim Staatlichen Rundfunkkomitee der DDR. Von November 1953 bis Juli 1954 leitete er – als Nachfolger von Hermann Zilles – das Fernsehzentrum in Berlin-Adlershof[2]. Von 1956 bis 1974 war er stellvertretender Minister für Post und Fernmeldewesen, Bereich Rundfunk und Fernsehen. In seiner Amtszeit wurde im Oktober 1969 in der DDR das Farbfernsehen eingeführt, anders als in der Bundesrepublik wurde jedoch das SECAM-System verwendet.[3]

Probst war zudem Vorsitzender der Technischen Kommission der Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision (OIRT).

Probst war Mitglied der SED.

Auszeichnungen

Literatur

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2: Maassen – Zylla. K. G. Saur, München 1997, ISBN 3-598-11177-0, S. 669.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 263.
  • Claudia Dittmar: Feindliches Fernsehen. Das DDR-Fernsehen und seine Strategien im Umgang mit dem westdeutschen Fernsehen. transcript Verlag, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-837-61434-3, passim.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ein bei Waibel (2011) verzeichneter, am 4. August 1912 geborener Gerhard Probst, der 1930 kurzzeitig Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 402.593) im Gau Schlesien war, ist eine andere Person. Vgl. Harry Waibel: Diener vieler Herren. Ehemalige NS-Funktionäre in der SBZ/DDR. Peter Lang, Frankfurt am Main u. a. 2011, ISBN 978-3-631-63542-1, S. 254.
  2. Susanne Vollberg: Zwischen Experiment und Etablierung. Die Programmentwicklung des DDR-Fernsehens 1958 bis 1963. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86583-208-5, S. 72.
  3. Ulrich Pfeil: Die „anderen“ deutsch-französischen Beziehungen. Die DDR und Frankreich 1949–1990. Böhlau, Köln u. a. 2004, ISBN 3-412-04403-2, S. 336.

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Zentralbild Kohls 16.12.1966 Auf der Baustelle des Berliner Fernsehturms erläutert bei einem Besuch des stellvertretenden Ministers für Post- und Fernmeldewesen, Gerhard Probst (rechts) am 16.12.1966 der Chefingenieur Professor Gerhard Frost (2.v.rechts) die Weiterführung der Arbeiten. Am gleichen Tage wurden auch die hervorragenden Leistungen der Baukollektive gewürdigt. Der Turm, der eine Höhe von 180,70 Meter erreicht hat, ist bereits jetzt das höchste Bauwerk der Spreemetropole.