Gerda Panofsky-Soergel

Gerda Panofsky-Soergel (geborene Gerda Sörgel, * 9. Februar 1929 in Wiesbaden) ist eine deutsch-amerikanische Kunsthistorikerin.

Leben

Gerda Sörgel studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Germanistik an den Universitäten Köln (1950–1953; 1956–1957) und München (1953–1956). 1957 wurde sie bei Hans Kauffmann in Köln promoviert. Anschließend bearbeitete sie für das Rheinische Amt für Denkmalpflege die Kunstdenkmäler des Rheinisch-Bergischen Kreises. 1965 ging sie als Research Assistant an das Institute for Advanced Study in Princeton, wo sie bis 1966 für Millard Meiss arbeitete. 1966 heiratete sie in Princeton den Kunsthistoriker Erwin Panofsky (1892–1968). Nach dessen Tod widmete sie sich außer eigener wissenschaftlicher Arbeit der Pflege des Angedenkens ihres Ehemannes, indem sie unveröffentlichte Schriften aus dem Nachlass, darunter die in München wiederaufgefundene ungedruckte Habilitationsschrift über Michelangelo,[1] sowie Neuauflagen veröffentlichter Werke herausgab. Auch eine bis zur Emigration 1934 reichende Biographie legte sie vor.[2] Die von Dieter Wuttke in sechs Bänden vorgelegte Edition der Briefe Erwin Panofskys,[3] die sie gefördert hatte, begleitete sie zunehmend kritisch.[4]

Von 1983 bis 1995 lehrte sie als Professorin für Kunstgeschichte an der Temple University in Philadelphia.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Untersuchungen über den theoretischen Architekturentwurf von 1450–1550 in Italien. Dissertation Köln 1958
  • Rheinisch-Bergischer Kreis(= Die Denkmäler des Rheinlandes Band 18-20). Schwann, Düsseldorf 1972, 3 Bände, ISBN 3-508-00187-3
  • (Hrsg.): Erwin Panofsky: Rembrandt und das Judentum (Vortrag von 1920), in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 18, 1973, S. 75–108.
  • Michelangelos „Christus“ und sein römischer Auftraggeber (= Römische Studien der Bibliotheca Hertziana Band 5). Werner, Worms 1991, ISBN 978-3-88462-072-4
  • Nikolai Mikhailovich Karamzin in Germany. Fiction as Facts. Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-447-06118-6
  • (Hrsg.): Erwin Panofsky: Die Gestaltungsprincipien Michelangelos, besonders in ihrem Verhältnis zu denen Raffaels. Aus dem Nachlass hrsg. von Gerda Panofsky. De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-031038-2.
  • Erwin Panofsky von Zehn bis Dreißig und seine jüdischen Wurzeln (= Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte 41). Dietmar Klinger Verlag, Passau 2017, ISBN 978-3-86328-150-2.
  • (Hrsg.): Michelangelo’s Design Principles, Particularly in Relation to those of Raphael (ins Amerikanische übersetzt von Joseph Spooner). Princeton University Press, Princeton / Oxford 2020, ISBN 978-0-691-16526-4.

Einzelnachweise

  1. Erwin Panofsky, Die Gestaltungsprincipien Michelangelos, besonders in ihrem Verhältnis zu denen Raffaels. Aus dem Nachlass hrsg. von Gerda Panofsky. De Gruyter, Berlin 2014.
  2. Gerda Panofsky, Erwin Panofsky von Zehn bis Dreißig und seine jüdischen Wurzeln (= Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, 41). Dietmar Klinger Verlag, Passau 2017.
  3. Erwin Panofsky, Korrespondenz 1910-1968, Band 1–5, hrsg. von Dieter Wuttke, Redaktionsassistenz Petra Schöner; Dieter Wuttke (unter Mitarbeit von Petra Schöner), Kumulationen. Ergänzungsband zur Erwin-Panofsky-Korrespondenz 1910-1968. Harrassowitz, Wiesbaden 2001-2014.
  4. Vgl. Gerda Panofsky, Addenda et Corrigenda zu: Erwin Panofsky, Korrespondenz 1910 bis 1968. Eine kommentierte Auswahl in fünf Bänden, herausgegeben von Dieter Wuttke Band V: Korrespondenz 1962 bis 1968, Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2011, in: Angela Dreßen, Susanne Gramatzki (Hrsg.), Erwin Panofsky. Die späten Jahre, in: Kunsttexte.de. Journal für Kunst- und Bildgeschichte 2011, 4, S. 1–60 Digitalisat; Gerda Panofsky, Cumulus- oder Quell(en)-wolken am Editionshimmel. Zu Dieter Wuttke, Kumulationen. Ergänzungsband zur Erwin-Panofsky-Korrespondenz 1910 bis 1968. Unter Mitarbeit von Petra Schöner. Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 2014, in: Kunsttexte.de. Journal für Kunst- und Bildgeschichte 2015, 1, S. 1–8 mit 3 Anhängen Digitalisat.

Weblinks