Georg Ludwig Carius

Carius bei Bunsen in Heidelberg

Georg Ludwig Carius (* 24. August 1829 in Barbis, Königreich Hannover; † 24. April 1875 in Marburg) war ein deutscher Chemiker.

Seine Eltern verlor er in früher Kindheit und der Oberpfarrer Gehring nahm sich seiner an. Nachdem er die Schule in Goslar absolviert hatte, ging er beim Apotheker Dempwolf in die Lehre. Hier entschied er sich, trotz unüberwindlich erscheinender Schwierigkeiten, in Göttingen Chemie zu studieren.

1850 bis 1852 studierte er bei Friedrich Wöhler in Göttingen. 1852 bis 1858 hatte er eine Assistentenstelle am Universitätslaboratorium zu Heidelberg. Er nahm an Robert Wilhelm Bunsens physikalisch-chemischen Untersuchungen von Gasen teil, wurde 1853 promoviert und nach der Habilitation im Jahr 1857 Privatdozent in Heidelberg. 1861 wurde er dort außerordentlicher Professor und 1865 ordentlicher Professor der Chemie an der Universität zu Marburg. Carius entwickelte 1860 eine Methode zur quantitativen Bestimmung von Halogen, Schwefel und Phosphor in organischen Verbindungen, das auf der Oxidation mit rauchender Salpetersäure in einem zugeschmolzenen dickwandigen Bombenrohr (englisch: Carius tube) und nachfolgender gravimetrische Bestimmung der so gebildeten Halogenide, Sulfate und Phosphate beruht.[1] Weiterhin ist er durch sein Lehrbuch zu mehrbasigen Säuren bekannt.

Werke

  • Neue Synthese aromatischer Säuren. In: Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der Gesamten Naturwissenschaften 9,7, Elwert’sche Univ.-Buchhandlung, 1872, S. 233–250.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer und Wolfgang Müller unter Mitarbeit von Heinz Cassebaum: Lexikon bedeutender Chemiker. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988, S. 78, ISBN 3-323-00185-0.

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Mitarbeiter von Robert Bunsen (* 30. März 1811 in Göttingen; † 16. August 1899 in Heidelberg), Mittagstischgemeinschaft in Heidelberg

stehend, vlnr:

  • Ernest Gaupillat (Paris), Sohn von François-André Gaupillat. - (Victor Ernest G.?, Victor Blaize G.? (*1834))
  • Agostino Frapolli (* 1824 in Mailand?; † 21. Februar 1903 in Mailand) [1]
  • Adolph Wagner (* 25. März 1835 in Erlangen; † 8. November 1917 in Berlin)
  • Henry Roscoe (* 7. Januar 1833 in London; † 18. Dezember 1915 in West Horsley)
  • Lothar Meyer (* 19. August 1830 in Varel; † 11. April 1895 in Tübingen)
  • Angelo Pavesi (* 11. Januar 1830 in Casalmaiocco; † April 1896 in Mailand?) [2]
  • Friedrich Beilstein (* 5. Februarjul./ 17. Februar 1838greg. in Sankt Petersburg; † 5. Oktoberjul./ 18. Oktober 1906greg. ebendort)

sitzend, vlnr:

  • Prof. Johann Friedrich Bahr (* 17. Juli 1815 in Wisby; † 8. Mai 1875 in Uppsala)
  • Dr. habil. Hans Landolt (* 5. Dezember 1831 in Zürich; † 15. März 1910 in Deutsch-Wilmersdorf)
  • Privatdozent Ludwig Carius (* 24. August 1829 in Barbis; † 24. April 1875 in Marburg)
  • Privatdozent August Kekulé (* 7. September 1829 in Darmstadt; † 13. Juli 1896 in Bonn)
  • Dr. habil. Leopold von Pebal (* 29. Dezember 1826 in Seckau; † 17. Februar 1887 in Graz)