Georg Hurtzig

Georg Ludwig Hurtzig (* 27. März 1812 in Hannover; † 14. Oktober 1865 ebenda) war ein Bildhauer, Lehrer an der Polytechnischen Schule in Hannover[1] sowie Vergolder.

Familie

Georg Ludwig Hurtzigs Eltern waren der Kanzleibote Heinrich Wilhelm Hurtzig (* 1771 in Neuenmarhorst, Ortsteil von Twistringen; † 1832 in Hannover) und Johanne Dorothee Louise, geborene Fahlenstieg aus Lauenau.[2]

Seine Ehe mit Marie Sophie Friederike Bähr († 1853) blieb kinderlos. 1855 heiratete er Marie Caroline Wilhelmine Pauline Uentze (* 1825 in Berlin), mit der er vier Kinder hatte.

Leben

Ein Bödekerengel von Hurtzig auf dem Kirchröder Friedhof (1854)

Georg Hurtzig durchlief ab November 1842[3] eine Ausbildung in München bei Ludwig Schwanthaler.

1848 erhielt er zusammen mit dem Finanz-Revisor Lahmeyer ein Patent auf eine Masse zur Anfertigung plastischer Gegenstände.[4]

1849 trat Hurtzig dem Hannoverschen Künstlerverein bei.[1]

Am 1. Oktober 1856 wurde er an der Polytechnischen Schule in Hannover Lehrer für Bossieren, im Folgejahr 1863 zusätzlich dritter Lehrer für Freihandzeichnen. Ab dem 26. Februar 1864 bis zum 1. Januar 1865 arbeitete er festangestellt als dritter Zeichenlehrer.[1] Zu seinen Schüler zählten Hermann Narten und sein Neffe Ferdinand Hartzer.

Um 1852 schnitze er die Kanzelfiguren für die St. Dionysiuskirche in Adensen. Um 1853 arbeitete er an der Dekoration des Hannoverschen Theaters.

Er schnitzte den Altar für die Marktkirche in Hannover.[5] Für Hermann Wilhelm Bödeker entwarf er 1854 die Bödeker-Engel, die auch Nachahmung in Göttingen fanden.

Er schuf auch ein Standbild von Carl Maria von Weber auf dem Altan des Opernhauses Hannover und eine Bronzebüste für das Grabmal Heinrich Marschners.[6] Für die Königlichen Gärten schuf er die an der Parkseite stehenden Figuren von Herzog Otto das Kind und Kaiser Otto IV. (1174–1218).[7]

Der Hildesheimer Bildhauer und Professor Friedrich Küsthardt (1830–1900) kritisierte, "Hurtzig äffe Schwanthaler nach und sei eingebildet".

Literatur

  • Hans Rotermund (Neubearbeitung): Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover, 1831-1956: Catalogus professorum Hrsg. aus Anlass der 125-Jahrfeier; 1956; S. 91
  • Helmut Knocke, Hugo Thielen: Hurtzig, Georg. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, passim
  • Hugo Thielen: Hurtzig, (2) Georg. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 312.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Georg Hurtzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. a b c Hugo Thielen: Hurtzig, (2) Georg Ludwig. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 181; Vorschau über Google-Bücher
  2. ortsfamilienbuecher.de
  3. http://matrikel.adbk.de/05ordner/mb_1841-1884/jahr_1842/matrikel-00080
  4. C. H. Ebhardt: Gesetze, Verordnungen und Ausschreiben für das Königreich Hannover ...; Band 10
  5. http://peter-hug.ch/lexikon/58_0798
  6. Georg Fischer: Opern und Concerte im Hoftheater zu Hannover bis 1866; S. 252
  7. W. Volz: Herrenhausen: die Königlichen Gärten in Hannover; s. 268

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