Geographische Gesellschaft zu Hannover

Geographische Gesellschaft zu Hannover
Rechtsformeingetragener Verein
Gründung21. Oktober 1878[1]
SitzSchneiderberg 50
30167 Hannover
ZweckFörderung der Wissenschaft Geographie
VorsitzJörg-Friedhelm Venzke (1. Vors.)
Peter Henning Roeseler (2. Vors.)
Gerhard Meier-Hilbert (3. Vors.)
Mitgliederca. 500 (2009)[1]
Websitegeohannover.de

Die Geographische Gesellschaft zu Hannover e.V. ist eine der ältesten und größten Geographischen Gesellschaften in Deutschland.[2]

Zweck der Gesellschaft ist die Pflege der Geographie und verwandter Wissenschaften. Hierfür werden vor allem Vorträge, Exkursionen und Publikationen sowie eine eigene Bibliothek angeboten. Zu den besonderen Zielgruppen zählen Lehrer und Referendare sowie Schüler und Studierende.[2]

Sitz der Gesellschaft ist am Schneiderberg 50[2] in Hannover-Nordstadt.[3]

Angebote

Die Geographische Gesellschaft zu Hannover arbeitet eng mit den Geographischen Instituten der Leibniz Universität Hannover zusammen. Mehr als einmal monatlich werden insbesondere im Audimax im Welfengarten in ihrem jeweiligen Fachgebiet erfahrene Wissenschaftler für Vorträge verpflichtet.[2]

Unter wissenschaftlicher Leitung geführte Exkursionen[2] mit einer Dauer von einem Tag bis zu mehreren Wochen zählen zum Angebot des Vereins.[1]

Zur Pflege der in den Geographischen Instituten der Leibniz Universität Hannover untergebrachten Bibliothek unterhält die Gesellschaft mit 250 Partner in aller Welt einen Schriften-Austausch.[1]

Geschichte

Die Geographische Gesellschaft zu Hannover wurde am 21. Oktober 1878 gegründet im Kontext des damals rasch anwachsenden Interesses an Kolonial- und Emigrationsfragen.[1] Gemeinsam mit dem Kartografen Julius Iwan Kettler sowie dem tropenerfahrenen Konsul G. A. Wilhelmy, dem Oberlehrer Dr. L. Mejer und dem Physikprofessor Gustav von Quintus-Icilius gehörte der spätere Gouverneur der Kolonie Deutsch-Ostafrika, Eduard Liebert zu den insgesamt zwölf Bürgern, die am 27. September 1878 zunächst ein „Provisorisches Komitee für die Stiftung einer Geographischen Gesellschaft zu Hannover“ bildeten. Am 21. Oktober 1878 fand die Gründungsversammlung statt.[4]

1879 wurde erstmals der dann in loser Folge erscheinende Jahresbericht herausgegeben, gefolgt vom Jahrbuch, später unter dem Titel Hannoversche Geographische Arbeiten.[1]

Unter den Publikationen der Gesellschaft finden sich die beiden 1942 erschienenen Bände des Jahrbuchs 40/41 unter dem Titel Hannover. Bild, Entwicklungsgang und Bedeutung der niedersächsischen Landeshauptstadt, die von besonderer Bedeutung für die Geschichtsschreibung der Stadt Hannover sind.[1]

1921 brachte der eingerichtete Geographische Lehrstuhl der damaligen Technischen Hochschule Hannovers starke Entwicklungsimpulse für die Gesellschaft: Bis 1931 wuchs sie mit 1140 Mitgliedern zur größten wissenschaftlichen Gesellschaft in Norddeutschland an.[1]

Hermann-Guthe-Medaille

Seit 1928 vergibt die Geographische Gesellschaft zu Hannover die nach dem Geographen Hermann Guthe benannte Hermann-Guthe-Medaille für Verdienste um das Land Niedersachsen.[5] Inhaber der Auszeichnung wurden seitdem unter anderem

Literatur

  • Chronik der Vorträge, Exkursionen und Veröffentlichungen, in Tobias Behnen (Hrsg.): 125 Jahre Geographische Gesellschaft zu Hannover, Hannover: Geographische Gesellschaft zu Hannover, 2003.
  • Gabriele Schwarz (Hrsg.): Hannover und Niedersachsen. Beiträge zur Landes- und Wirtschaftskunde. Festschrift zur Feier des 75-jährigen Bestehens der Geographischen Gesellschaft zu Hannover (= Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover, 1953), mit einem vollständigen Verzeichnis der Veröffentlichungen von Erich Obst, hrsg. im Auftrag des Vorstandes, Hannover: Geographische Gesellschaft zu Hannover, 1953.
  • Wolfgang Eriksen, Adolf Arnold (Hrsg.): Hannover und sein Umland. Festschrift zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Geographischen Gesellschaft zu Hannover 1878 – 1978 (= Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover, 1978)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Klaus Mlynek: Geographische Gesellschaft zu Hannover. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 208.
  2. a b c d e o.V.: Wir über uns auf der Seite geohannover.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 18. Januar 2018.
  3. Helmut Zimmermann: Schneiderberg, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 221.
  4. Adolf Arnold: Hundert Jahre Geographische Gesellschaft zu Hannover 1878–1978, in Wolfgang Eriksen, Adolf Arnold (Hrsg.): Hannover und sein Umland. Festschrift zur Feier des 100-jährigen Bestehens der Geographischen Gesellschaft zu Hannover 1878 – 1978 (= Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover, 1978), Hannover: Selbstverlag, 1978, S. 1–17.
  5. für Verdienste um die Geographie Niedersachsens
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Gabriele Schwarz (Hrsg.): Hannover und Niedersachsen. Beiträge zur Landes- und Wirtschaftskunde. Festschrift zur Feier des 75-jährigen Bestehens der Geographischen Gesellschaft zu Hannover (= Jahrbuch der Geographischen Gesellschaft zu Hannover, 1953), hrsg. im Auftrag des Vorstandes, Hannover: Geographische Gesellschaft zu Hannover, 1953, S. 13–19; hier: S. 14.

Koordinaten: 52° 23′ 8,3″ N, 9° 42′ 47,5″ O