General-von-Seidel-Kaserne

Deutschland General-von-Seidel-Kaserne

General-von-Seidel-Kaserne

LandDeutschland
Statusgeschlossen 2009
GemeindeTrier
Koordinaten:49° 43′ 56″ N, 6° 36′ 24″ O
Eröffnet1952/53
Ehemals stationierte Truppenteile
Fernmeldebereich 92
Zentr EK FlgWaSys
Deutschland
Deutschland
General-von-Seidel-Kaserne (Rheinland-Pfalz)

Lage der General-von-Seidel-Kaserne in Rheinland-Pfalz

Die General-von-Seidel-Kaserne war eine Kaserne in Trier.[1] Sie wurde in den Jahren 1952/53 erbaut und trägt den Namen von Hans-Georg von Seidel, Luftwaffenoffizier und General der Flieger im Zweiten Weltkrieg. Sie lag im Stadtteil Trier-West/Euren zwischen der Luxemburger-, der Gottbillstraße und der Trierer Weststrecke.

Geschichte

Die Kaserne wurde auf der damals noch unbebauten Eurener Flur errichtet. Nach Abschluss der Bauarbeiten im April 1953, richtete man dort das Hauptquartier der 4. Alliierten Taktischen Luftflotte (HQFOURATAF) der NATO ein.[2][3] Das HQ 4. ATAF blieb dort bis 1959 und wurde nach Ramstein, bei Kaiserslautern, verlegt. Dem folgte am 25. Februar 1959 bis zum 12. Januar 1972 das Luftwaffenversorgungsregiment 4 (LwVersRgt 4) der Bundeswehr.[4] Ab 1965 kam der Fernmeldebereich 70 (FmBer 70) in Teilen der Kaserne unter. Dieser wurde später, im Rahmen von Strukturmaßnahmen der Bundeswehr, in Fernmeldebereich 92 (FmBer 92) umbenannt. Durch Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen vergrößerte sich das Areal erheblich in Richtung Bahntrasse. Mit dem Ende des Kalten Krieges zog die Bundeswehr nach und nach ihre Einheiten aus der General-Seidel-Kaserne ab. Nach Abzug der letzten Einheit 2012 wurde die Kaserne zum Konversionsgelände.

Zukunft

Die Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) des Landes Rheinland-Pfalz in Trier hat im Februar 2014 in einem Gebäude der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne eine weitere Außenstelle für 150 Asylbewerber in Betrieb genommen. In der Kaserne sollten nur allein reisende männliche Asylbewerber untergebracht werden, die in der Regel nach einem Aufenthalt von sechs Wochen in ein anderes Wohnheim in Rheinland-Pfalz verlegt werden sollten.[5] Anfang 2015 beherbergte die General-von-Seidel-Kaserne bereits 800 Flüchtlinge, die aus Platzmangel teils in Zelten untergebracht werden mussten.[6]

Stationierte Einheiten

LangtextAbkürzungAufstellungAuflösungam Standort
Fernmeldebereich 70FmBer 701. April 197131. Juli 20021971 bis 2002
Fernmeldebereich 92FmBer 921. August 200231. März 20092002 bis 2009
Fernmeldedienstgruppe 431/20FmDstGrp 431/201. April 198130. November 19941981 bis 1994
Fernmeldekommandantur TrierAFmKdtr Trier195819761958 bis 1976
Fernmeldesektor 62BFmSkt 621. April 19881. Juli 20021988 bis 2002
Fliegerführer SüdCFlgFhr Süd19581958 bis 1961
Luftwaffensanitätsstaffel Fernmeldebereich 70LwSanStff FmBer 70
Luftwaffensicherungsstaffel 51070LwSichStff 51070
Luftwaffenversorgungsregiment 4LwVersRgt 41. Januar 19591. Juli 20021959 bis 1972
Zentrale für FunkanalyseZfFu19611. April 19711965 bis 1971
Zentralstelle für Bedrohungs-Anpassung von Elektronischem Kampfführungsgerät fliegender Waffensysteme der Luftwaffe und MarineDZBA1. Oktober 19801. April 19881984 bis 1988
Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende WaffensystemeZEK FlgWaSys1. Juli 200231. März 2012E2002 bis 2012
A Fernmeldeamt Trier zugeordnet
B ab 1988 dem FmRgt 72 unterstellt, ab 1990 dem FmBereich 70
C später Umbenennung in Fliegerdivision Süd
D ab 1988 dem FmRgt 72 unterstellt
E Verlegung in die Ulrich-Kaserne nach Kleinaitingen

Literatur

  • Adolf Welter: Bild-Chronik Trier in der Besatzungszeit 1918–1939. Ein Beitrag zur Geschichte des Trierer Landes (= Trierer Münzfreunde e. V. [Hrsg.]: Kleine heimatkundliche Reihe der Trierer Münzfreunde e. V. Band 6). Petermännchen-Verlag der Trierer Münzfreunde, Trier 1992, ISBN 3-923575-11-4.
  • Elisabeth Dühr (Hrsg.), Frank G. Hirschmann (Bildauswahl und Text): Trierer Garnisonsbuch. Stadtmuseum Simeonstift Trier, Trier 2007, ISBN 978-3-930866-22-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christian Kremer: Der letzte Appell. In: Trierischer Volksfreund. 4. März 2009, abgerufen am 3. Mai 2021.
  2. Verteidigung/Bonn. Überholt wie Pfeil und Bogen. In: Der Spiegel. Nr. 20, 1955 (online13. Juli 1955).
  3. Helmut Kämmerer: Das Richtfunknetz der NATO zwischen Allied Forces Central Europe (AFCENT)und den Kommandostäben 2. ATAF/NORTHAG/4. ATAF/CENTAG 1952–1967. (PDF; 569 kB) In: subbrit.org.uk. 31. Dezember 2010, archiviert vom Original am 19. November 2011; abgerufen am 2. Mai 2021.
  4. Geschichte des LwVersRgt 4. Die Jahre 1960 bis 1969. Die Jahre 1950 bis 1959. In: geschichte.luftwaffe.de. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 2. Mai 2021.
  5. Neue AfA-Außenstelle in Trier eröffnet. (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) In: mifkjf.rlp.de, Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz, 12. Februar 2014.
  6. Marcus Stölb: Trier: Flüchtlinge ziehen in Zelte ein – Caritas-Direktor: „Das ist eine Notlösung“. In: volksfreund.de. 15. Februar 2015, abgerufen am 3. Mai 2021.

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Schild am Eingang der ehemaligen General-von-Seidel-Kaserne in Trier. Sie wurde 1953 bis 1959 als Hauptquartier der 4. Alliierten Taktischen Luftflotte der NATO benutzt, von 1959 bis 2009 von der deutschen Luftwaffe.
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