Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

Königliches Landgericht Dresden, Blick von Norden auf die Haftanstalt (um 1908)
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1992-0728-500 / CC-BY-SA 3.0
Der Schwurgerichtssaal 1947 während des Dresdner Ärzteprozesses um die Verbrechen in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein
Figurengruppe von Arnd Wittig im Innenhof
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0515-025 / CC-BY-SA 3.0
Blick in den ehemaligen Richthof des Landgerichts (1990)

Die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden in der Dresdner Südvorstadt ist ein Ort des Gedenkens an die Opfer politischer Strafjustiz im Gebäude des Landgerichts am Münchner Platz.

Geschichte

Das zwischen 1902 und 1907 errichtete Gebäude, das als königlich-sächsisches Landgericht eröffnet wurde, diente in der Zeit des Nationalsozialismus, während der sowjetischen Besatzung und der DDR-Diktatur bis 1956 als Gericht, Gefängnis und zentrale Hinrichtungsstätte.

Auf dem Hof des Gebäudekomplexes gab es eine Fallschwertmaschine, die der Vollstreckung von Todesstrafen diente. Insgesamt kamen hier mehr als 1.300 Menschen ums Leben. Etwa zwei Drittel der Opfer kamen aus dem Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, da die Exekutionen der Sondergerichte Prag und Brünn hier durchgeführt wurden.

Am 15. Februar 1945 wurden beim Angriff auf Dresden Teile des Gebäudes durch Bomben beschädigt oder zerstört.

Im Jahr 1957 übernahm die TH Dresden das Gebäude des Landgerichts am Münchner Platz. Werner Scheffel wurde beauftragt die künstlerische Gesamtkonzeption des Platzes zu entwickeln. Der ehemalige Hinrichtungshof mit den Todeszellen wurde 1959 „Antifaschistische Mahn- und Gedenkstätte“. Die bronzene Gruppenplastik von Arnd Wittig wurde 1962 installiert.[1] Seit 1999 ist die Gedenkstätte Teil der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, die in der Stadt noch eine weitere Gedenkstätte an der Bautzner Straße mitfinanziert.

Hingerichtet wurden am Münchner Platz unter anderem folgende Personen:

Weiterführende Themen

Siehe auch

Literatur

  • Horst Schneider: Todesurteile am Münchner Platz. Fakten, Folgen und Fragen zum Dresdner Landgericht. Verlag am Park, Berlin 1997, ISBN 3-932180-35-6.

Weblinks

Commons: Gedenkstätte Münchner Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erika Neumann, Ulrich Kurt: Kunst und Architektur. Baugebundene Kunst in der DDR. VEB E. A. Seemann Verlag, Leipzig 1974
  2. seliggesprochen am 13. Juni 1999 als die „fünf Märtyrer vom Münchener Platz“; vgl. St. Paulus Dresden-Plauen: „Die Fünf“ (Memento des Originals vom 10. Mai 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-paulus-dresden.de
  3. seliggesprochen am 13. Juni 1999; vgl. St. Paulus Dresden-Plauen: Br. Grzegorz Boleslaw Frackowiak SVD (Memento des Originals vom 23. September 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.st-paulus-dresden.de

Koordinaten: 51° 1′ 45″ N, 13° 43′ 21″ O

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Bundesarchiv Bild 183-1992-0728-500, Dresden, Ärzteprozeß.jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
ADN/Illus

Am Montag Urteil im Dresdner Ärzteprozeß
Die Todesstrafe und Einziehung des Vermögens zu Gunsten des Landes Sachsen beantragte der Staatsanwalt im Dresdner Ärzteprozeß gegen die Angeklagten Dr. Nitsche, Dr. Langer, Dr. Herzer, Dr. Leonhardt, die Oberschwester Sachse, die Schwestern Puschmann, Klara Friedrich und Ackermann, sowie die Pfleger Fehre und Gäbler. Die Strafen für die anderen Angeklagten stellte er in das Ermessen des Gerichts.

UBz: Das Hohe Schwurgericht, i.d.Migtte: Landesgerichtsdirektior Dr. Fischer und Landespräsident Fischer
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Königliches Landgericht Dresden mit angeschlossener Haftanstalt
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Dresden, Landgericht, Innenhof ADN-Häßler 15.5.1990 Dresden: Hinrichtungsstätte im ehemaligen Landgericht, hier ein Blick in den Innenhof. Von 1952 bis 1968 wurden in Dresden-Volkewitz politische Häftlinge enthauptet und ihr Totenschein gefälscht.
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Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, Figurengruppe von Arndt Wittig im Innenhof des heutigen Schumannbaus der TU Dresden