Gedenkstätte Grunwald

Gedenkstättenbesucher 2006

Die Gedenkstätte Grunwald ist eine nationale polnische Gedenkstätte bei Grunwald, die an die Schlacht bei Tannenberg 1410 erinnern soll. Sie stellt im polnischen Nationalbewusstsein einen geradezu sakralen Ort dar.

Geschichte

Bereits vor der Wiedererrichtung des polnischen Staates wurde am 15. Juli 1910, also dem 500. Jahrestag der Schlacht, das Grunwalddenkmal in Krakau errichtet. Die Errichtung fand unter großer Geheimhaltung statt und stiftete eine polnische Identität in einem dreigeteilten Land. Bei der Errichtung des Denkmals wurde bereits Erde vom damals in Preußen gelegenen Schlachtfeld zur Aufschüttung des Sockels verwendet.

Im geteilten Polen wurde die Schlacht seit dem 19. Jahrhundert als Schlacht bei Grunwald zum Nationalmythos, der half, in den Zeiten der Russifizierungs- bzw. Germanisierungspolitik der Teilungsmächte die polnische kulturelle Identität zu bewahren. Als ein Reflex auf den polnischen Korridor dürfte das Tannenberg-Denkmal in Ostpreußen in gleicher Weise gesehen werden. Am Ende des Zweiten Weltkriegs gelangte das Schlachtfeld nun in polnischen Besitz. Schon im Jahr 1945 wurden die ersten archäologischen Untersuchungen durchgeführt. Bei dieser Gelegenheit fand man auch die Fundamente der Marienkapelle auf dem Kapellenberg wieder, und der Jungingenstein wurde niedergelegt. Die Gedenkstätte wurde am 15. Juli 1960, dem 550. Jahrestag der Schlacht feierlich eingeweiht.

Monumente auf dem Schlachtfeld

  • Granitobelisk mit Gesichtszügen von Kämpfern, der an das Westerplatte-Denkmal erinnert, 1953 zum 10. Jahrestag der polnischen Volksarmee aufgestellt
  • Fahnenmastwald aus elf, ca. 30 m hohen Fahnenmasten mit den Symbolen der polnischen, litauischen und ukrainischen Einheiten
  • Reste des Grunwalddenkmals von Krakau
  • Gedenkstein für den König Władysław II. Jagiełło
  • Gedenkstein des polnischen Soldateneides (30. Jahrestag 1973)
  • Amphitheater mit Sitzplätzen
  • überdimensionales Modell mit bunten Steinen, das die Schlachtordnung wiedergibt
  • Museum mit Kino und Ausstellungsstücken
  • Besucherzentrum mit Geschäften für Merchandising

Aus vorpolnischer Zeit findet sich hier noch:

Gedenkveranstaltungen

Zum Jahrestag der Schlacht wird die Schlacht von tausenden freiwilligen Komparsen nachgestellt, meist begleitet von einem Staatsakt mit Politikern aus Polen, Litauen, Weißrussland und der Ukraine.

Bilder

Literatur

  • Thomas Urban: Polen: Portrait eines Nachbarn. (= Beck’sche Reihe. 6043.) C. H. Beck, München 2012, ISBN 3-406-63326-9.

Weblinks

Commons: Monuments of the Battle of Grunwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 53° 29′ 18,3″ N, 20° 7′ 16,5″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ruiny pomnika grunwaldzkiego na polach grunwaldzkich.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Palladinus als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 2.5
Pozostalosci po zburzonym pomniku grunwaldzkim, przeniesione z Krakowa na pole bitwy pod Grunwaldem
Grunwald 15.07.2006 05.jpg
Autor/Urheber: MesserWoland, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
15.07.2006, inscenizacja bitwy pod Grunwaldem.
Drużyna Reprezentacyjna ZHP.JPG
Autor/Urheber: Rafał M. Socha (Azymut), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Drużyna Reprezentacyjna Chorągwi Wielkopolskiej ZHP jako Drużyna Reprezentacyjna Zwiazku Harcerstwa Polskiego - Pola Grunwaldu
Griunvald26.JPG
Battle of Grunwald 2008
Kopiec Jagielly.JPG
Autor/Urheber: Rafał M. Socha (Azymut), Lizenz: CC BY-SA 3.0
King of Poland Władysław II Jagiełło (Jogaila) Mound
2007PolskaGruwald.jpg
Autor/Urheber: Marcin Krzyżanowski aus Poland, Lizenz: CC BY 2.0
Re-enactment of the Battle of Grunwald
na bitwe; zakute
Grunwald, Pole bitwy pod Grunwaldem - fotopolska.eu (323243).jpg
(c) Andrzej G / fotopolska.eu, CC BY-SA 3.0
Widok na pola bitewne pod Grunwaldem. Po prawej głaz-pomnik upamiętniający przysięgę żołnierzy Ludowego Wojska Polskiego w 1973 r. w XXX rocznicę przysięgi złożonej w Sielcach nad Oką.
Granitowy obelisk.jpg
Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Palladinus als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 2.5
Granitowy obelisk na wzgorzu pomnikowym, na polach grunwaldzkich