Gebrauchslyrik

Gebrauchslyrik besitzt keine einheitliche Definition,[1] doch man kann darunter beispielsweise Gedichte verstehen, die zu einer bestimmten Zeit, zu einem bestimmten Zweck oder aufgrund eines gegebenen Anlasses verfasst wurden.

Gebrauchslyrik sind oft Gedichte, die zum Nutzen („zum Gebrauch“) der Leser geschrieben wurden. Oftmals befassen sie sich mit Problemen ihrer Zeit, auf die sie den Leser deutlich aufmerksam machen wollen. Die Aussage ist daher klar verständlich formuliert und wird nicht durch mehrdeutige Elemente wie Allegorien ausgedrückt, so dass die Gedichte sehr zugänglich sind.

Gebrauchslyrik war in der neuen Sachlichkeit in den 1920er-Jahren eine typische Ausdrucksform.

Der Begriff wurde 1927 aufgrund eines Lyrikwettbewerbs von Bertolt Brecht geprägt, weitere wichtige Vertreter dieser Form der Lyrik sind Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz.

Einzelnachweise

  1. Andreas Drouve: Erich Kästner, Moralist mit doppeltem Boden, Tectum Verlag DE, 1999, S. 113 ff.