Gebhard (Lothringen)

Gebhard (* 888 bezeugt; † im Juni 910, wohl am 22., gefallen bei Augsburg) aus der Familie der Konradiner war Herzog von Lothringen von 903 bis zu seinem Tod. Sein Vater war Udo im Lahngau.

Gebhard wird 897 und 906 als Graf im oberen Rheingau erwähnt, im Jahr 909 als Graf in der Wetterau. Er war ein Angehöriger einer der zu dieser Zeit mächtigsten Familien des Reiches, die als (einzige) Verwandte des Kaisers Arnulf und seines unmündigen Sohnes König Ludwig das Kind am Wechsel vom 9. zum 10. Jahrhundert eine zentrale Rolle spielten.

Arnulf hatte Gebhards älteren Bruder Konrad den Älteren in seinem Kampf gegen die fränkischen Babenberger als Markgraf in Thüringen eingesetzt, seinen jüngeren Bruder Rudolf als Bischof von Würzburg, und der Familie damit die vorherrschende Stellung in Franken verschafft (siehe auch: Babenberger Fehde). Unter Ludwigs Königtum und der Herrschaft vor allem der Konradiner wurde Gebhard als drittem Bruder 903 der Titel, Graf in der Wetterau und ab 904 Herzog von Lothringen dux regni quod a multis Hlotharii dicitur („Herzog des Königreiches, das von vielen dasjenige Lothars genannt wird“, gemeint ist das Lotharii Regnum, das spätere Lothringen)[1], mit dem er – neben dem Grafen Reginhar – der herzogliche Statthalter des Königs in Lothringen war. Er ließ in Wetzlar 897 eine Salvatorkirche (Erlöserkirche) an Stelle einer Vorgängerkirche auf dem späteren „Domberg“ weihen.

Gebhard fiel im Juni 910 beim Kampf gegen die Ungarn in der Nähe von Augsburg.

Gebhard hatte zwei Söhne:

Einzelnachweise

  1. a b Gebhard von Lothringen bei Genealogie Bohrer
  2. Gebhard von Lothringen bei "Genealogie Mittelalter"
  3. Das Haus der Konradiner bei "Genealogie Mittelalter"
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig das KindHerzog von Lothringen
um 903/904–910
Reginhar