Gatchen

Als Gatchen (auch Gatje, Gatjen oder Gattchen) wird in der Seemannssprache ein kleines Loch in einem Segel oder einer Persenning bezeichnet. Der Ausdruck ist eine Verkleinerungsform des seemännischen Begriffs Gat (auch Gatt), der Gasse, Loch, Tor, Lücke, (enge) Öffnung bedeutet.
Die Gatchen ermöglichen das Anschlagen (Befestigen) des Segels an Mast, Gaffel oder Baum beispielsweise mittels einer Reffleine bei einem Bindereff. Persenninge werden befestigt, indem eine Reihleine durch die Gatchen gezogen wird.
Damit Gatchen nicht ausreißen oder schamfilen (scheuern), werden die Ränder durch Kauschen verstärkt.
Literatur
- Rolf F Zimmermann: Galione, Gattchen und Gezeiten: Angetörntes Seemannsgarn, A. Bernecker-Verlag, 1996, ISBN 3-8706-4104-5.
- Ch. Dick, Otto Kretschmer: Handbuch der Seemannschaft. Band 2. E.S. Miller u. Sohn, 1902, S. 31 (Google Books).
- K. Schwitalla, U. Scharnow: Lexikon der Seefahrt. diverse Jahrgänge, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen Berlin, ISBN 3-344-00190-6.
- Floris Hin: FANCYWORK; Eine praktische Anleitung, Delius Klasing Verlag & Co, Bielefeld. Erschienen 1997 bei Weltbild. Buch-Nr. 035972.[1]
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Gaffelsegel mit bezeichnungen. 1. vorliek, 2. unterliek, 3. achterliek, 4. oberliek, 5. (?), 6. hals, 7. schothorn, 8. (?), 9. (?), 10./13. reffgatchen, 11. (?), 12. (?), 14. (?), 15. Saum, 16. liektau, 17. taschen für segellatten, 18. bahn/kleid, 19. reffband, 20. (?), 21. reffbändsel