Gammel Dok Pakhus

Gammel Dok Pakhus am Inderhavnen (Innenhafen) von der gegenüberliegenden Havnegade aus gesehen (2007)
Das alte Trockendock (Gammel Dok) um 1881/82

Gammel Dok Pakhus (auch kurz als Gammel Dok bezeichnet) ist ein ehemaliger Speicher an der Strandgade im Kopenhagener Stadtteil Christianshavn, dessen Stil charakteristisch für die gediegene Speicherarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts ist.[1] Auf der dem Wasser zugewandten Seite beherbergt er bis 2018[2] das Dänische Architekturzentrum (Dansk Arkitektur Centrum, DAC), in dem Wissen und Visionen zukünftiger Architektur entwickelt und vermittelt werden. Im DAC befinden sich unter anderem Ausstellungs-, Seminar- und Konferenzräume, eine Fachbuchhandlung und ein Café. Auf der Seite zur Strandgade sind die staatlichen Kunstwerkstätten (Statens Verkstæder for Kunst) untergebracht, in denen Arbeitsräume für Künstler, Designer, Kunsthandwerker und Konservatoren bereitgestellt werden.[3]

Geschichte

Der Name Gammel Dok Pakhus (Alter Dock-Speicher) leitet sich von Dänemarks erstem Trockendock, Gammel Dok, ab. Das 1739 angelegte Dock befand sich zwischen den heutigen Speichern Eigtveds Pakhus und Gammel Dok Pakhus[4][5] und wurde 1918 abgerissen.[6]

Der ursprüngliche Speicher wurde 1882 nach Entwürfen von H.C. Scharling für die Aktiengesellschaft A/S De Forenede Oplagspladser og Værfter i Kjøbenhavn gebaut[6][5] und war ein zweistöckiges Gebäude mit Schieferdach. 1920 wurde das Gebäude um eine zusätzliche, dritte Etage aufgestockt und ein kolossales geziegeltes Schopfwalmdach aufgesetzt,[7] dessen Dachspeicher Raum für drei weitere Etagen bietet.[1] Gammel Dok Pakhus wurde in den Anfangsjahren als Kornspeicher genutzt, in dessen Kellerräumen isländische Waren wie Atlantischer Hering gelagert wurden. Später diente es als Möbellager mit dazugehörigem Möbelgeschäft im Erdgeschoss.[6]

1984–86 wurde der Speicher im Auftrag des dänischen Bauministeriums und nach Plänen des Architektenbüros Erik Møllers grundlegend renoviert, so dass 1986 das Architektur- und Bauexportzentrum (Gammel Dok Arkitektur og Byggeeksportcenter), heute DAC, und die staatlichen Kunstwerkstätten einziehen konnten.[1][7] Im Jahr 1998 wurde vor dem Haus ein moderner Platz eröffnet, auf dem Wasserbassins an die Zeit des dänischen Königs Christian VI. erinnern sollen. Damals lagen hier noch Schiffe der dänischen Flotte im Trockendock, von dem bei Ausgrabungen im Verlauf der Umgestaltung des Platzes Reste gefunden wurden.[8]

Weblinks

Commons: Gammel Dok Pakhus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Olaf Lind, Annemarie Lund: Arkitektur Guide København. 3. Auflage. Arkitektens Forlag, Kopenhagen 2005, ISBN 87-7407-334-6, Gammel Dok Pakhus, Arkitektur- og Byggeeksportcenter, Statens værksteder, S. 173 (dänisch).
  2. Dansk Arkitektur Center: Bryghusprojektet (Memento desOriginals vom 17. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dac.dk, abgerufen am 6. September 2011 (dänisch)
  3. Statens Verkstæder for Kunst: Om SVK (Memento desOriginals vom 29. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/svfk.dk, abgerufen am 6. September 2011 (dänisch)
  4. Dansk Arkitektur Center: Husets historie (Memento desOriginals vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dac.dk, abgerufen am 6. September 2011 (dänisch)
  5. a b dansk arkitektur guide: Gammel Dok Pakhus (Memento desOriginals vom 29. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/danskarkitekturguide.dk, abgerufen am 6. September 2011 (dänisch)
  6. a b c Peter Olesen: Peter Olesen viser rundt til 25 af Københavns GENBRUGTE HUSE. 1. Auflage. Thaning & Appel, Kopenhagen 2009, ISBN 978-87-413-0088-7, Gammel Dok, S. 14 ff. (dänisch).
  7. a b Erik Møller Arkitekter: Gl. Dok Pakhus (Memento desOriginals vom 3. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ema.dk, abgerufen am 6. September 2011 (dänisch)
  8. Slots- og Ejendomsstyrelsen: Gammel Dok@1@2Vorlage:Toter Link/www.ses.dk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 8. März 2010, abgerufen am 6. September 2011 (dänisch)

Koordinaten: 55° 40′ 32,8″ N, 12° 35′ 28,8″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gammel Dok Illustreret Tidende 1881-1882 by Karel Sedivy.jpg
The Old Dock at Christianshavn, inaugurated 1739, closed down 1919. From Illustreret Tidende, June 11, 1882.
Gammel Dok Pakhus - Gammel Dok.jpg
Autor/Urheber: Eoghan OLionnain, Lizenz: CC BY-SA 2.0
The former warehouse Gammel Dok (Old Dock) on the harbourfront in Copenhagen. It now houses Danish Architecture Centre (DAC). The name of the building refers to a dry dock which used to be located at the site before it moved to Holmen a bit further north.