Global Stratotype Section and Point

Typlokalität der Anisium-Ladinium-Grenze, ein Kalkstein-Aufschluss bei Bagolino in den italienischen Alpen, rechts unten eine Nahaufnahme des „Golden Spike“.
Die Basis des Ediacariums mit dem „Golden Spike“ (unten) in ihrer Typlokalität, ein Dolomit-Aufschluss am Enorama Creek, Flinderskette, Südaustralien

Global Stratotype Section and Point (auch Global Boundary Stratotype Section and Point, wörtlich „Profil und Punkt des weltweiten Grenz-Stratotypus“, kurz GSSP) ist die Bezeichnung für einen geologischen Aufschluss mit marinen Sedimentgesteinen, der als Referenz (Typlokalität) für die Grenze einer chronostratigraphischen Einheit dient. Das geologische Profil des Aufschlusses wird bis ins Detail geologisch untersucht und beschrieben. Die Lage der entsprechenden Grenze im Profil ist meist durch das Erstauftreten eines bestimmten Fossils definiert und im Aufschluss markiert.

Inzwischen existieren mehr als hundert GSSPs (siehe Abschnitt unten: Liste aller GSSPs). Mit Ausnahme des Ediacariums haben bislang nur Einheiten des Phanerozoikums einen GSSP.

Die Festlegung der weltweit gültigen GSSPs geschieht durch die International Commission on Stratigraphy (ICS), eine Unterorganisation der International Union of Geological Sciences (IUGS). Das dabei anzuwendende GSSP-Verfahren ist ebenfalls genau definiert. Es wurde 1976 in der ersten Ausgabe des International Stratigraphic Guide[1] dokumentiert und erstmals 1977 bei der Festlegung der Grenze zwischen den Systemen Silur und Devon am Klonk im zentralen Teil der Böhmischen Masse (heute Tschechien) angewendet.[2]

Verfahren

Methodik

Der Kalksteinbruch Salzgitter-Salder, GSSP des Coniac.

Das GSSP-Verfahren definiert eine chronostratigraphische Einheit durch den Typus (engl. stratotype) und dessen „Fußpunkt“ (engl. point). Der Typus besteht aus einem Referenzprofil (engl. reference section, entsprechend auch Typusprofil, engl. stratotype section, genannt) aus Sedimentgesteinen, in dessen Schichtenfolge eine bestimmte Position als Untergrenze (ebenjener „Fußpunkt“) der Einheit bestimmt wird. Diese Position wird in Anlehnung an das Bild eines großen, markierenden Nagels als Golden Spike bezeichnet. Die meisten Untergrenzen fallen mit dem erstmaligen oder letztmaligen Auftreten einer bestimmten Fossil-Spezies zusammen („biostratigraphische“ Grenzziehung) und/oder sind durch eine paläomagnetische Anomalie gekennzeichnet („magnetostratigraphische“ Grenzziehung) und/oder weisen einen stratigraphischen Marker auf, der eine Klimaanomalie oder einen Klimaumschwung anzeigt („klimatische“ Grenzziehung), wobei unter anderem Isotopenanomalien als Marker dienen. Idealerweise kommt mindestens eines dieser Merkmale weltweit in jeder entsprechend alten Schichtenfolge vor. Die so definierte chronostratigraphische Einheit umfasst alle Gesteine, die zeitlich zwischen dieser Grenze und der Grenze der folgenden, gleichrangigen Einheit gebildet wurden. Ein GSSP wird durch internationale Gremien wie der International Commission of Stratigraphy nach einem intensiven Auswahlverfahren festgelegt und wird im Sinne einer eindeutigen inhaltlichen Bezeichnung der chronostratigraphischen Einheiten von quasi allen Geowissenschaftlern akzeptiert.

Vorteile

Gegenüber anderen Verfahren (z. B. ausschließlich mittels der Biostratigraphie oder durch ein geochronologisches absolutes Alter) hat diese Art der Festlegung einer chronostratigraphischen Einheit einige Vorteile: Es ist objektiv in der Art, dass es auf eine oder mehrere unveränderliche und objektive Eigenschaften des Referenzprofils verweist. Subjektiv bleibt alleine die Übertragung dieser Eigenschaften auf Vorkommen abseits des Referenzprofils. Mit dem Fortschreiten der Erkenntnis in unabhängigen Hilfsdisziplinen, wie z. B. der Eventstratigraphie, ist eine weitere Präzisierung der Identifikation dieser Grenze in anderen Aufschlüssen möglich. Auch lassen sich dazu heute nicht bekannte, zukünftige Verfahren nutzen.

Das GSSP-Verfahren definiert direkt weder ein absolutes Alter noch ein absolutes Zeitintervall. Eine direkte absolutzeitliche Definition einer chronostratigraphischen Einheit ist auch deshalb nicht sinnvoll, weil die Methoden der relativen Datierung derzeit gegenüber den radiometrischen Verfahren der Altersbestimmung ein vielfach höheres Auflösungsvermögen besitzen, nicht zuletzt weil nur bestimmte Schichten bzw. Gesteinskörper überhaupt radiometrisch datiert werden können. Im Zuge der Anwendung verbesserter absoluter Datierungsverfahren ist es deshalb hin und wieder nötig, dass der absolute Alterswert der Grenze einer bestimmten chronostratigraphischen Einheit korrigiert werden muss (in der Regel um einige hunderttausend bis wenige Millionen Jahre, mit fallender Tendenz).

Anforderungen

Obwohl ein solcher GSSP sich in jedem beliebigen Profil im Prinzip an einer beliebigen Position definieren lässt, erfüllt ein guter, im Auswahlverfahren mehrheitsfähiger GSSP bestimmte Anforderungen. Er

  • ist im Umfeld des „golden spike“ möglichst frei von Sedimentationslücken
  • befindet sich in einer stratigraphischen Position, die möglichst mit einem leicht erkennbaren und weltweit verfolgbaren Marker zusammenfällt
  • bietet eine Fülle von zusätzlichen für die Korrelation nutzbaren Informationen (im Idealfall multiple biostratigraphische sowie magneto- und isotopenstratigraphische Marker)
  • ist für wissenschaftliche Untersuchungen verfügbar und zugänglich
  • untersteht einem gewissen Schutz und ist dadurch langfristig im Bestand gesichert
  • bildet möglichst eine historisch etablierte Grenzposition ab

Revision

Ein einmal ausgewählter und ratifizierter GSSP gilt prinzipiell als unveränderlich, sowohl geographisch als auch stratigraphisch. So kann eine neue Lokalität nur dann ausgewählt werden, wenn der ursprüngliche GSSP zerstört wurde oder dauerhaft nicht mehr zugänglich ist. Ein Umsetzen des „golden spike“ im Referenzprofil kann in Ausnahmefällen vorgenommen werden, „wenn Forschungsergebnisse, die nach der Einrichtung eines GSSP erzielt wurden, dies erforderlich machen,“ jedoch erst nach einer Sperrfrist von mindestens 10 Jahren.[3] Tatsächlich besteht bei einigen GSSPs aktuell Revisionsbedarf, da nachfolgende Untersuchungen des Profils erbrachten, dass die ursprüngliche Grenzziehung nicht optimal war (in den untenstehenden Tabellen durch rote Schrift in der Spalte „Definitionsmerkmale“ gekennzeichnet).

Liste aller GSSPs

Känozoikum

Quartär

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Holozän
Holozän11784 ± 69 a Eiskern-2 des North Greenland Ice Core Project (NGRIP), Grönland (siehe → GSSP Pleistozän/Holozän)
75° 6′ 0″ N, 42° 19′ 0″ W
Pleistozän
Tarantium126 kaBohrung Flughafen Schiphol, Amsterdam, Niederlande.[4] Ratifizierung noch ausstehend
52° 22′ 45″ N, 4° 54′ 52″ O
  • Klimatisch: Beginn des Eem-Interglazials.
  • Bio-/Eventstratigraphisch: starke Zunahme von Birken in der Pollenüberlieferung

  • Fußpunkt: 63,5-m-Marke auf dem Kern der Bohrung Flughafen Schiphol („Amsterdam Terminal“)
Ionium781 kanoch keine Kandidaten in der näheren Auswahl
Calabrium1,806 Ma Vrica, Kalabrien, Italien (siehe → GSSP Gelasium/Calabrium)
39° 2′ 19″ N, 17° 8′ 5″ O
  • Magnetostratigraphisch: 3–6 m oberhalb der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2n (Olduvai).

Gelasium2,588 Ma Monte San Nicola, Sizilien, Italien (siehe → GSSP Pliozän/Pleistozän)
37° 8′ 49″ N, 14° 12′ 13″ O
  • Magnetostratigraphisch: 1 m oberhalb der Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2r (Matuyama).
  • Klimatisch: Innerhalb der marinen Sauerstoff-Isotopenstufe 103.

  • Fußpunkt: Basis einer Mergelschicht lagernd auf Sapropel MPRS 250.
 
bezogen auf das Jahr 2008 n. Chr.

Neogen

Serie
StufeAlter (Ma)Ort des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Pliozän
Piacenzium3,600 Punta Piccola, bei Porto Empedocle, Sizilien, Italien (siehe → GSSP Zancleum/Piacenzium)
37° 17′ 20″ N, 13° 29′ 36″ O
  • Magnetostratigraphisch: Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C2An (Gauß).

  • Fußpunkt: Basis einer beigefarbenen Mergelschicht des MPRS 347.
Zancleum5,333 Eraclea Minoa, bei Cattolica Eraclea, Sizilien, Italien
37° 23′ 30″ N, 13° 16′ 50″ O
  • Magnetostratigraphisch: 5 Präzessionszyklen (entspr. 96 ka) unterhalb der Basis des Thvera-Ereignisses (C3n.4n).

  • Fußpunkt: Basis der Trubi-Formation, entspricht Insolationszyklus 510.
Miozän
Messinium7,246 Oued Akrech, Rabat, Marokko
33° 56′ 13″ N, 6° 48′ 45″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes regelmäßiges Auftreten von Globorotalia miotumida (planktonische Foraminifere).
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Amaurolithus delicatus (kalkiges Nannofossil).
  • Magnetostratigraphisch: In der magnetischen Polaritäts-Chronozone C3Br.1r.

  • Fußpunkt: Basis einer rötlichen Schicht des Sedimentationszyklus Nr. 15.
Tortonium11,63 Strand von Monte dei Corvi, bei Ancona, Italien
43° 35′ 12″ N, 13° 34′ 10″ O
  • Biostratigraphisch: Letztes regelmäßiges Auftreten von Discoaster kugleri (kalkiges Nannofossil).
  • Magnetostratigraphisch: In der normal polarisierten Chronozone C5r.2n

  • Fußpunkt: Mittelpunkt der Sapropelschicht 76.
Serravallium13,82 Profil von Ras il Pellegrin, Bucht von Fomm Ir-Rih, Westküste von Malta
35° 54′ 50″ N, 14° 20′ 10″ O

  • Fußpunkt: Formationsgrenze zwischen dem Globigerina-Kalk und der Blue-Clay-Formation.
Langhium15,97potenzielle Kandidaten sind ein Bohrkern des ODP und die Lokalität Moria La Vedova in Italien
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Praeorbulina glomerosa (planktonische Foraminifere).
  • Magnetostratigraphisch: Spitze der magnetischen Polaritäts-Chronozone C5Cn.1n.

  • Fußpunkt: unbestimmt
Burdigalium20,44potenzieller Kandidat ist ein Bohrkern des ODP
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Globigerinoides altiaperturus (planktonische Foraminifere).
  • Magnetostratigraphisch: Nahe der Spitze der magnetischen Polaritäts-Chronozone C6An.

  • Fußpunkt: unbestimmt
Aquitanium23,03 Lemme-Carrosio, Provinz Alessandria, Italien
44° 39′ 32″ N, 8° 50′ 11″ O
  • Magnetostratigraphisch: Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C6Cn.2n.
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Paragloborotalia kugleri (planktonische Foraminifere).

  • Fußpunkt: 35 m unterhalb der Oberkante des Profils.

Paläogen

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Oligozän
Chattium28,1 Südosthang des Monte Cagnero bei Urbania, Umbrien-Marken, Italien[5]
43° 38′ 48″ N, 12° 28′ 4″ O
  • Biostratigraphisch: letztes relativ häufiges Auftreten (highest common occurence, HCO) der planktonischen Foraminifere Chiloguembelina cubensis
  • Biostratigraphisch: letztes Auftreten (highest occurence, HO) des Coccolithen Sphenolithus predistentus (am Monte Cagnero 1 m unterhalb des HCO von C. cubensis)
  • Biostratigraphisch: HCO des Coccolithen Sphenolithus distentus (am Monte Cagnero 4 m oberhalb des HCO von C. cubensis)
  • Klimatisch: Häufigkeitsintervall der kaltwasseranzeigenden Dinoflagellaten­cyste Svalbardella cooksoniae (am Monte Cagnero zwischen den Profilmetern 201 bis 208, was innerhalb der Polaritäts-Chronozone C9n liegt)

  • Fußpunkt: Profilmeter 197, 30 cm unterhalb einer 40 cm mächtigen Kalksteinbank, die in der Mitte eines 7 m mächtigen, mergeligen Intervalls herauswittert
Rupelium33,9 Massignano, bei Ancona, Italien
43° 31′ 58″ N, 13° 36′ 4″ O

  • Fußpunkt: Basis einer 0,5 m dicken grünlich-grauen Mergelschicht 19 m oberhalb der Basis des Profils.
Eozän
Priabonium37,8Alano-Profil an der Piave, Belluno, Italien, noch nicht entscheiden
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Chiasmolithus oamaruensis (kalkiges Nannofossil).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Bartonium41,2Autobahnanschnitt bei Contessa in der Nähe von Gubbio, Apennin, Italien, noch nicht entschieden

  • Fußpunkt: unbestimmt
Lutetium47,8 Gorrondatxe-Kliff, spanisches Baskenland
43° 22′ 46″ N, 3° 0′ 52″ W
  • Biostratigraphisch: Letztes Auftreten von Blackites inflatus (kalkiges Nannofossil).
  • Magnetostratigraphisch: Mitte der magnetischen Polaritäts-Chronozone C21r.

  • Fußpunkt: dunkle Mergellage bei Profilmeter 167,85
Ypresium56,0 Dababiya, Luxor, Ägypten
25° 30′ 0″ N, 32° 31′ 52″ O

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 1 im Subprofil DBH.
Paläozän
Thanetium59,2 Zumaia-Profil, spanisches Baskenland
43° 18′ 2″ N, 2° 15′ 34″ W
  • Magnetostratigraphisch: Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone C26n.

  • Fußpunkt: 30,5 m über der Basis der Itzurun-Formation.
Seelandium61,6 Zumaia-Profil, spanisches Baskenland
43° 18′ 2″ N, 2° 15′ 34″ W
  • Klimatisch: Beginn einer Verschiebung der Kohlenstoffisotope und Meeresspiegelabfall.

  • Fußpunkt: Basis der roten Mergel der Itzurun-Formation.
Danium66,0 Oued Djerfane, westlich von El Kef, Tunesien
36° 9′ 13″ N, 8° 38′ 55″ O

  • Fußpunkt: Rötliche Schicht an der Basis eines 50 cm mächtigen, dunklen Grenztons.

Mesozoikum

Kreide

Serie
StufeAlter (Ma)Ort des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Obere Kreide
Maastrichtium72,1 ± 0,2 Tercis-les-Bains, Landes, Frankreich
43° 40′ 46″ N, 1° 6′ 48″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Pachydiscus neubergicus (Ammonit).

  • Fußpunkt: „Level“ 115.2 auf „Plattform“ IV im Steinbruch Tercis-les-Bains§
Campanium83,6 ± 0,2potenzielle Kandidaten sind Lokalitäten in England und Texas

  • Fußpunkt: unbestimmt
Santonium86,3 ± 0,5 Olazagutia, Navarra, Spanien
42° 52′ 0″ N, 2° 11′ 48″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Platyceramus undulatoplicatus (inoceramide Muschel).

  • Fußpunkt: Profilmeter 94,4 im Steinbruch Cantera de Margas
Coniacium89,8 ± 0,3 Kalksteinbruch Salzgitter-Salder, Deutschland
52° 7′ 28″ N, 10° 19′ 46″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Cremnoceramus deformis erectus (inoceramide Muschel).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 46 der im Steinbruch aufgeschlossenen Schichtenfolge
Turonium93,9 Rock Canyon bei Pueblo, Colorado, USA
38° 16′ 56″ N, 104° 43′ 39″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Watinoceras devonense (Ammonit).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 86 der Bridge-Creek-Kalkstein-Subformation
Cenomanium100,5 Mont Risou, Hautes-Alpes, Frankreich
44° 23′ 33″ N, 5° 30′ 43″ O

  • Fußpunkt: 36 m unterhalb des oberen Abschlusses der Marnes-Bleues-Formation
Untere Kreide
Albium≈ 113,0potenzielle Kandidaten sind Lokalitäten in Südost-Frankreich

  • Fußpunkt: unbestimmt
Aptium≈ 125,0Gorgo a Cerbara bei Piobbico, Marken, Italien. Entscheidung noch ausstehend
  • Magnetostratigraphisch: Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone M0r.
  • Biostratigraphisch: Nahe der Basis der Paradeshayesites oglanlensis-Ammoniten­zone.

  • Fußpunkt: unbestimmt
Barremium≈ 129,4Río Argos bei Caravaca de la Cruz, Murcia (Region), Spanien. Entscheidung noch ausstehend
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der Spitidiscus hugii / Spitidiscus vandeckii-Gruppe (Ammoniten).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Hauterivium≈ 132,9La Charce, Drôme, Frankreich. Entscheidung noch ausstehend
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der Gattung Acanthodiscus (Ammonit), speziell der Art A. radiatus.

  • Fußpunkt: unbestimmt
Valanginium≈ 139,8aussichtsreichste Kandidaten sind eine Lokalität bei Montbrun-les-Bains (Drôme, Frankreich) und Cañada Luenga in der Betischen Kordillere (Spanien)
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Calpionellites darderi (Calpionellide).
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von „Thurmanniceras“ pertransiens (Ammonit).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Berriasium≈ 145,0noch keine Kandidaten in der näheren Auswahl
  • potenzielle Marker sind die Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone M18r, die Basis der Calpionelliden-Zone B und das Erstauftreten von Berriasella jacobi (Ammonit).

  • Fußpunkt: unbestimmt
§ 
„Level“ und „Plattform“ sind hier Behelfsausdrücke für eine bessere räumliche und stratigraphische Orientierung in der monotonen, ungeschichteten Abfolge des Referenzprofils. Hierbei sind „Levels“ künstlich optisch markierte und fortlaufend nummerierte Abschnitte und die „Plattformen“ sind die stufenartig angeordneten Abbausohlen im Steinbruch.[6]

Jura

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Oberer Jura
Tithonium152,1 ± 0,9potenzielle Kandidaten sind Mont Crussol oder Canjuers (Südost-Frankreich) oder Fornazzo (Sizilien)
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Hybonoticeras hybonotum (Ammonit).
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der Gattung Gravesia (Ammonit).
  • Magnetostratigraphisch: Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone M22An.
Kimmeridgium157,3 ± 1,0Flodigarry an der Staffin Bay, Insel Skye, Schottland, Entscheidung noch ausstehend
  • Biostratigraphisch: Basis der Pictonia baylei-Ammoniten­zone.
Oxfordium163,5 ± 1,0potenzielle Kandidaten sind Redcliff Point (Dorset, England) und Savouron (Provence, Frankreich)
  • Biostratigraphisch: Cardioceras redcliffense-Horizont an der Basis der Cardioceras scarburgense-Subzone der Quenstedtoceras mariae-Ammoniten­zone.

  • Fußpunkt: unbestimmt
Mittlerer Jura
Callovium166,1 ± 1,2potenzielle Kandidaten sind Pfeffingen auf der Schwäbischen Alb und russische Lokalitäten
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der Gattung Kepplerites (Ammonit).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Bathonium168,3 ± 1,3 Bas-Auran-Areal, Alpes-de-Haute-Provence, Frankreich
43° 57′ 38″ N, 6° 18′ 55″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Gonolkites convergens (Ammonit).

  • Fußpunkt: Basis der Kalksteinbank RB071 des Ravin-du-Bès-Profils
Bajocium170,3 ± 1,4 Cabo Mondego, Portugal
40° 11′ 57″ N, 8° 54′ 15″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der Gattung Hyperlioceras (Ammonit).

  • Fußpunkt: Basis der Schicht AB 11 des Murtinheira-Profils.
Aalenium174,1 ± 1,0 Fuentelsaz, Spanien
41° 4′ 50″ N, 1° 50′ 0″ W

  • Fußpunkt: Basis der Schicht FZ 107.
Unterer Jura
Toarcium182,7 ± 0,7 Peniche-Profil, Leiria, Portugal
39° 22′ 15″ N, 9° 23′ 7″ W
  • Biostratigraphisch: Erstauftreten von Dactylioceras (Eodactylites) simplex und/oder Auftreten von D. (E.) pseudocommune und/oder D. (E.) polymorphum als Repräsentanten des unteren Teils der polymorphum-Ammoniten­zone.

  • Fußpunkt: Basis der Schicht 15e an der Ponta do Trovão („Couches de passage“ der höchsten Lemede-Formation)
Pliensbachium190,8 ± 1,0 Wine Haven, Robin Hood’s Bay, Yorkshire, Vereinigtes Königreich
54° 24′ 25″ N, 0° 29′ 51″ W
  • Biostratigraphisch: Auftreten von Bifericeras donovani zusammen mit der Gattung Apoderoceras (Ammoniten).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 73b
Sinemurium199,3 ± 0,3 East Quantoxhead, West Somerset, Vereinigtes Königreich
51° 11′ 27″ N, 3° 14′ 11″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der Gattungen Vermiceras und Metophioceras (Ammoniten).

  • Fußpunkt: 0,90 m über der Basis von Schicht 145
Hettangium201,3 ± 0,2 Kuhjoch, Tirol, Österreich
47° 29′ 2″ N, 11° 31′ 50″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Psiloceras spelae (erste nachgewiesene Art der Psiloceras-Ammoniten-Gruppe).
  • Biostratigraphisch: Erstauftreten von Praegubkinella turgescens (Foraminifere)

Trias

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Obere Trias
Rhaetium≈ 208,5potenzielle Kandidaten sind Lokalitäten in Österreich, British Columbia (Kanada) und der Türkei
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten der Gattung Cochloceras (Ammonit).
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Misikella spp. und Epigondolella mosheri (Conodonten).
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Proparvicingula moniliformis (Radiolarie).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Norium≈ 227potenzielle Kandidaten sind Black Bear Ridge (British Columbia, Kanada) und der Pizzo Mondello (Sizilien, Italien)
  • Biostratigraphisch: Basis der Stikinoceras kerri-Ammoniten­zone
  • Biostratigraphisch: Nahe dem Erscheinen von Metapolygnathus echinatus in der M. communisti-Conodonten­zone

  • Fußpunkt: unbestimmt
Karnium≈ 237 Prati di Stuores, Dolomiten, Italien.
46° 31′ 37″ N, 11° 55′ 49″ O
  • Biostratigraphisch: Erstauftreten von Daxatina canadensis (Ammonit).
  • Biostratigraphisch: Unmittelbar unterhalb dem ersten Auftreten von Paragondolella polygnathiformis (Conodont).
  • Magnetostratigraphisch: Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone S2n.

  • Fußpunkt: Basis der mergeligen Kalkstein­schicht SW4, 45 m oberhalb der Basis der San-Cassiano-Formation.
Mittlere Trias
Ladinium≈ 242 Bagolino, Provinz Brescia, Italien
45° 49′ 10″ N, 10° 28′ 15″ O
  • Biostratigraphisch: Erstauftreten von Eoprotrachyceras curionii (Basis der E. curionii-Ammoniten­zone).

  • Fußpunkt: Basis einer 15–20 cm mächtigen Kalksteinlage, die auf eine deutlich ausgeprägte Schichtfuge (die sogenannte Chiesense groove, gebildet von einer Lage aus Kalkstein-Knollen in einer tonigen Matrix) folgt.
Anisium247,2Aussichtsreichster Kandidat ist Deşli Caira im rumänischen Teil der Dobrudscha.
  • potenzielle Marker sind das Erstauftreten von Chiosella timorensis (Conodont) und die Basis der magnetischen Polaritäts-Chronozone MT1n.

  • Fußpunkt: unbestimmt
Untere Trias
Olenekium251,2 Muth, Himachal Pradesh, Indien. Noch nicht ratifiziert
31° 57′ 55″ N, 78° 1′ 29″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Neospathodus waageni (Conodont).
  • Biostratigraphisch: Unmittelbar oberhalb der Rohillites rohilla-Ammoniten­zone.
  • Biostratigraphisch: Unmittelbar unterhalb des frühsten Auftretens der Gattungen Flemingites und Euflemingites (Ammoniten).
  • Sonstige: Innerhalb einer positiven C-13-Anomalie, unmittelbar oberhalb einer weithin nachweisbaren Sequenzgrenze

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 13A-2 in Profil M04 (in ≈ 4000 m Höhe), etwa 4,8 m oberhalb der Basis der Mikin-Formation.
Indusium252,17 ± 0,06 Meishan, Changxing, Zhejiang, China
31° 4′ 47″ N, 119° 42′ 21″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Hindeodus parvus (Conodont).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 27c im Profil Meishan D.

Paläozoikum

Perm

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Lopingium
Changhsingium254,14 ± 0,07 Meishan, Changxing, Zhejiang, China
31° 4′ 55″ N, 119° 42′ 23″ O
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Clarkina wangi (Conodont).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 4a-2, 88 cm oberhalb der Basis der Changxing-Kalke innerhalb des Profils Meishan D.
Wuchiapingium259,8 ± 0,4 Penglaitan, Guangxi, China
23° 41′ 43″ N, 109° 19′ 16″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Clarkina postbitteri postbitteri (Conodont).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 6k im Penglaitan-Profil.
Guadalupium
Capitanium265,1 ± 0,4 Nipple Hill, Guadalupe Mountains, Texas, USA
31° 54′ 33″ N, 104° 47′ 21″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Jinogondolella postserrata (Conodont).

  • Fußpunkt: 4,5 m über der Basis des aufgeschlossenen Profils der Pinery-Kalkstein-Subformation der Bell-Canyon-Formation.
Wordium268,8 ± 0,5 Guadalupe Pass, Guadalupe Mountains, Texas, USA
31° 51′ 57″ N, 104° 49′ 58″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Jinogondolella aserrata (Conodont).

  • Fußpunkt: 7,6 m über der Basis des aufgeschlossenen Getaway-Ledge-Profils der Getaway-Kalkstein-Subformation der Cherry-Canyon-Formation
Roadium272,3 ± 0,5 Stratotype Canyon, Guadalupe Mountains, Texas, USA
31° 52′ 36″ N, 104° 52′ 37″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Jinogondolella nanginkensis (Conodont).

  • Fußpunkt: 42,7 m oberhalb der Basis der Cutoff-Formation.
Cisuralium
Kungurium283,5 ± 0,6potenzielle Kandidaten sind Lokalitäten im südlichen Ural
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Neostreptognathus pnevi und N. exculptus (Conodont).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Artinskium290,1 ± 0,26potenzielle Kandidaten sind Lokalitäten im südlichen Ural
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Sweetognathus whitei (Conodont).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Sakmarium295,0 ± 0,18aussichtsreicher Kandidat ist eine Lokalität bei Kondurowski (Orenburg, Russland)
  • Biostratigraphisch: Nahe dem ersten Auftreten von Sweetognathus merrelli (Conodont).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Asselium298,9 ± 0,15 Aidaralash-Tal, südlicher Ural, Kasachstan
50° 14′ 45″ N, 57° 53′ 29″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten des Morphotyps Streptognathodus isolatus innerhalb der Chronokline Streptognathodus „wabaunsensis“ (Conodont).

  • Fußpunkt: 27 m über der Basis von Schicht 19.

Karbon

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Pennsylvanium
Gzhelium303,7 ± 0,1potenzielle Kandidaten sind Usolka im südlichen Ural (Russland) und Lokalitäten in der Guizhou-Provinz (China)[7]
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Idiognathodus simulator (s. str.) (Conodont).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Kasimovium307,0 ± 0,1potenzielle Kandidaten sind Naqing (Luodian, Guizhou, China) und Lokalitäten im Moskauer Becken (Russland)[7]
  • potenzieller Marker ist das Erstauftreten einer noch festzulegenden Art der Gattung Idiognathus (Conodont)[7]

  • Fußpunkt: unbestimmt
Moskovium315,2 ± 0,2potenzielle Kandidaten sind Naqing (Guizhou, China) und Lokalitäten im südlichen Ural (Russland)[8]
  • potenzieller Marker ist das Erstauftreten einer noch festzulegenden Conodonten-Art[8]

  • Fußpunkt: unbestimmt
Bashkirium323.2 ± 0,4 Arrow Canyon, Nevada, USA
36° 44′ 0″ N, 114° 46′ 40″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Declinognathodus nodiliferus (Conodont).

  • Fußpunkt: 82,9 m über dem oberen Abschluss der Battleship-Formation innerhalb der unteren Bird-Spring-Formation.
Mississippium
Serpukhovium330,9 ± 0,2aussichtsreichste Kandidaten sind die Tiefwasserkarbonat-Abfolgen von Naqing (Guizhou, China) und Werchnjaja Kardailowka im südlichen Ural (Russland),[9] Entscheidung nicht vor 2018 erwartet
  • Biostratigraphisch: Erstes Vorkommen des Conodonten Lochriea ziegleri

  • Fußpunkt: unbestimmt
Viséum346,7 ± 0,4 Pengchong, Liuzhou, Guangxi, China
24° 26′ 0″ N, 109° 27′ 0″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der benthischen Foraminifere Eoparastaffella simplex.

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 83 im Pengchong-Profil.
Tournaisium358,9 ± 0,4 La Serre südlich von Cabrières, Montagne Noire, Hérault, Frankreich
43° 33′ 20″ N, 3° 21′ 26″ O
  • Biostratigraphisch (unpräzise): Erstauftreten von Siphonodella sulcata (Conodont), das nachfolgend jedoch deutlich unterhalb des Fußpunktes festgestellt wurde

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 89 in Graben E′.

Devon

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Oberdevon
Famennium372,2 ± 1,6 Steinbruch von Coumiac, Montagne Noire, Frankreich
43° 27′ 41″ N, 3° 2′ 25″ O

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 32a.
Frasnium382,7 ± 1,6 Col du Puech de la Suque, Montagne Noire, Frankreich
43° 30′ 11″ N, 3° 5′ 13″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Ancyrodella rotundiloba (Conodont).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 42' im Profil E.
Mittleres
Givetium387,7 ± 0,8 Jebel Mech Irdane, Tafilalt, Marokko
31° 14′ 15″ N, 4° 21′ 15″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Polygnathus hemiansatus (Conodont).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 123.
Eifelium393,3 ± 1,2 Wetteldorfer Richtschnitt, Eifel, Deutschland
50° 8′ 59″ N, 6° 28′ 18″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Polygnathus costatus partitus (Conodont).

  • Fußpunkt: 21,25 m über der Basis des freigelegten Profils und direkt unterhalb der Bentonitschicht Horologium II.
Unterdevon
Emsium407,6 ± 2,6 Zinzil'ban-Schlucht, Usbekistan
39° 12′ 0″ N, 67° 18′ 20″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Polygnathus kitabicus (Conodont).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 9/5.
Pragium410,8 ± 2,8 Steinbruch Valká Chuchle, Prag, Tschechien
50° 0′ 53″ N, 14° 22′ 21″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Eognathodus sulcatus sulcatus (Conodont).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht 12.
Lochkovium419,2 ± 3,2 Steinbruch Klonk, nahe Suchomasty, Okres Beroun, Tschechien
49° 54′ 3″ N, 14° 3′ 43″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Monograptus uniformis (Graptolith).

  • Fußpunkt: innerhalb von Schicht 20

Silur

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Pridolium
Pridolium423,0 ± 2,3 Pozáry-Profil, Prag, Tschechien
50° 1′ 40″ N, 14° 19′ 30″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Monograptus parultimus (Graptolith).

  • Fußpunkt: innerhalb von Schicht 96.
Ludlow
Ludfordium425,6 ± 0,9 Sunnyhill, Ludlow, Vereinigtes Königreich
52° 21′ 33″ N, 2° 46′ 38″ W
  • Biostratigraphisch (unpräzise): nahe der Basis der Saetograptus leintwardinensis-Graptolithen­zone.

  • Fußpunkt: an der Basis der Leintwardine-Formation.
Gorstium427,4 ± 0,5 Pitch Coppice, Ludlow, Vereinigtes Königreich
52° 21′ 33″ N, 2° 46′ 38″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Saetograptus (Colonograptus) varians (Graptolith).

  • Fußpunkt: an der Basis der Lower-Elton-Formation.
Wenlock
Homerium430,5 ± 0,7 Sheinton Brook, Homer, Vereinigtes Königreich
52° 36′ 56″ N, 2° 33′ 53″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Cyrtograptus lundgreni (Graptolith).

  • Fußpunkt: innerhalb des oberen Teils der Apedale-Subformation der Coalbrookdale-Formation
Sheinwoodium433,4 ± 0,8 Hughley Brook, Apedale, Vereinigtes Königreich
52° 34′ 52″ N, 2° 38′ 20″ W
  • Biostratigraphisch: ursprünglich die Basis der Cyrtograptus centrifugus-Graptolithen­zone, die aber nicht (mehr) mit dem GSSP übereinstimmt; Neudefinition soll auf Basis von Conodonten erfolgen.

  • Fußpunkt: Basis der Buildwas-Formation.
Llandovery
Telychium438,5 ± 1,1 Cefn-cerig-Road-Profil, Llandovery, Vereinigtes Königreich
51° 58′ 12″ N, 3° 47′ 24″ W
  • Biostratigraphisch: Knapp oberhalb des letzten Auftretens von Eocoelia intermedia und unterhalb des ersten Auftretens von Eocoelia curtisi (Brachiopoden).

  • Fußpunkt: innerhalb der Wormwood-Formation.
Aeronium440,8 ± 1,2 Trefawr-Track-Profil, Llandovery, Vereinigtes Königreich
52° 1′ 48″ N, 3° 42′ 0″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Monograptus austerus sequens (Graptolith).

  • Fußpunkt: innerhalb der Trefawar-Formation.
Rhuddanium443,8 ± 1,5 Dob's Linn, Moffat, Vereinigtes Königreich
55° 26′ 24″ N, 3° 16′ 12″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Akidograptus ascensus (Graptolith).

  • Fußpunkt: 1,6 m über der Basis der Birkhill-Shale-Formation.

Ordovizium

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Oberes Ordovizium
Hirnantium445,2 ± 1,4 Wangjiawan, Yichang, Hubei, China
30° 58′ 56″ N, 111° 25′ 10″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Normalograptus extraordinarius (Graptolith).

  • Fußpunkt: 0,39 m unterhalb der Basis der Kuanyinchiao-Bank.
Katium453,0 ± 0,7 Black Knob Ridge, Atoka, Oklahoma, USA
34° 25′ 50″ N, 96° 4′ 28″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Diplacanthograptus caudatus (Graptolith).

  • Fußpunkt: 4 m oberhalb der Basis des Bigfork-Cherts.
Sandbium458,4 ± 0,9 Sularp Brook, Skåne län, Schweden
55° 42′ 49″ N, 13° 19′ 32″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Nemagraptus gracilis (Graptolith).

Mittleres Ordovizium
Darriwilium467,3 ± 1,1 Huangnitang, Changshan, Zhejiang, China
28° 51′ 14″ N, 118° 29′ 23″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Undulograptus austrodentatus (Graptolith).

  • Fußpunkt: Basis von Schicht AEP 184.
Dapingium470,0 ± 1,4 Huanghuachang-Straßenaufschluss, Yichang, Hubei, China
30° 51′ 38″ N, 111° 22′ 27″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Baltoniodus triangularis (Conodont).

  • Fußpunkt: 10,57 m über der Basis der Dawan-Formation.
Unteres Ordovizium
Floium477,7 ± 1,4 Diabasbrottet-Steinbruch, Västergötland, Schweden
58° 21′ 32″ N, 12° 30′ 9″ O
  • Biostratigraphisch: Tiefstes Auftreten von Tetragraptus approximatus (Graptolith).

  • Fußpunkt: Im unteren Tøyen-Schiefer, 2,1 m über der Spitze des Kambriums.
Tremadocium485,4 ± 1,9 Green Point, Neufundland, Kanada
49° 40′ 58″ N, 57° 57′ 55″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Iapetognathus fluctivagus (Conodont).

  • Fußpunkt: Auf 101,8 m Höhe, innerhalb von Schicht 23, im gemessenen Profil.

Kambrium

Serie
StufeAlterOrt des GSSP
Geographische Koordinaten
Definitionsmerkmale
Furongium
10. Stufe≈ 489,5aussichtsreichster Kandidat ist Duibian (Zhejiang, China)
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Lotagnostus americanus (Trilobit).

  • Fußpunkt: unbestimmt
Jiangshanium≈ 494 Profil Duibian B, Zhejiang, China
28° 48′ 58″ N, 118° 36′ 54″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Agnostotes orientalis und Irvingella angustilimbata (Trilobiten).

  • Fußpunkt: bei Profilmeter 28,2
Paibium≈ 497 Paibi, Huayuan, Hunan, China
28° 23′ 22″ N, 109° 31′ 32″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten des agnostoiden Glyptagnostus reticulatus (Trilobit).
  • Klimatisch: Fällt zusammen mit der Basis der Steptoean-Anomalie (SPICE), einer positiven Kohlenstoffisotopenanomalie.

  • Fußpunkt: bei Profilmeter 396 in der Huaqiao-Formation
Miaolingium
Guzhangium≈ 500,5 Luoyixi, Guzhang, Hunan, China
28° 43′ 12″ N, 109° 57′ 53″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Lejopyge laevigata (Trilobit).

  • Fußpunkt: 121,3 m oberhalb der Basis der Huaqiao-Formation
Drumium≈ 504,5 „Stratotype Ridge“, Drum Mountains, Utah, USA
39° 30′ 42″ N, 112° 59′ 29″ W
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Ptychagnostus atavus (Trilobit).

Wuliuum≈ 509 Wuliu-Zengjiayan-Profil, Jianhe, Guizhou, China
26° 44′ 51″ N, 108° 24′ 50″ O
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten von Oryctocephalus indicus (Trilobit)

2. Serie
4. Stufe≈ 514noch keine Kandidaten in der näheren Auswahl
  • Biostratigraphisch: Erstes Auftreten der Trilobiten Olenellus oder Redlichia.

  • Fußpunkt: unbestimmt
3. Stufe≈ 521noch keine Kandidaten in der näheren Auswahl
Terreneuvium
2. Stufe≈ 529noch keine Kandidaten in der näheren Auswahl

  • Fußpunkt: unbestimmt
Fortunium541,0 ± 1,0 Fortune Head, Neufundland, Kanada
47° 4′ 34″ N, 55° 49′ 52″ W
  • Biostratigraphisch (unpräzise): Erstes Auftreten von Trichophycus pedum (Spurenfossil), jedoch ist T. pedum nachfolgend noch ca. 4,5 m unterhalb des Fußpunktes nachgewiesen worden.[10]

  • Fußpunkt: 2,4 m oberhalb der Basis der Subformation 2 der Chapel-Island-Formation

Neoproterozoikum

SystemAlter (Ma)Ort des GSSPGeographische KoordinatenDefinitionsmerkmale
Ediacarium≈ 635 Enorama-Creek-Profil in der Flinderskette, South Australia31° 19′ 53″ S, 138° 38′ 0″ O
  • Klimatisch: rascher Rückzug der marinoischen Eisschilde und Einsetzen von Karbonatsedimentation (sogenannte „Deckkarbonate“, engl. cap carbonates), damit verbunden ein auffälliges Muster aus lang anhaltenden Kohlenstoffisotopenanomalien

  • Fußpunkt: Basis des Deckkarbonats der Nuccaleena-Formation
Cryogenium720 noch keine Kandidaten in der näheren Auswahl
  • Klimatisch: erste Vereisung nach der 750-Ma-Zeitmarke, zurzeit aber noch durch ein GSSA (d. h. rein chronometrisch) definiert.
Tonium1000 noch keine Kandidaten in der näheren Auswahl
  • zurzeit noch definiert durch ein GSSA

Literatur

  • Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Alan G. Smith (Hrsg.): A Geologic Time Scale 2004. Cambridge University Press, 2004, ISBN 0-521-78673-8.
  • Michael A. Murphy, Amos Salvador (Red.): International Stratigraphic Guide — An abridged version. Episodes. Bd. 22, Nr. 4, 1999, S. 255–271 (online), S. 266 ff.
  • Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark Schmitz, Gabi Ogg (Hrsg.): The Geologic Time Scale 2012. Elsevier B.V., 2012, ISBN 978-0-444-59425-9.

Weblinks

Commons: Global Boundary Stratotype Section and Point – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. H. D. Hedberg (Hrsg.): International Stratigraphic Guide. J. Wiley, New York 1976.
  2. D. J. McLaren: The Silurian-Devonian Boundary Committee: a final report. S. 1–34 in: A. Martinsson (Hrsg.): The Silurian-Devonian Boundary. IUGS Series A, Bd. 5. Schweizerbart, Stuttgart 1977.
  3. „[...] if a strong demand arises out of research subsequent to its establishment. But in the meantime it will give a stable point of reference. Normally this stability should be maintained and the practical value of the boundary definition tested for a minimum period of ten years.“ zitiert aus den Revised guidelines for the establishment of global chronostratigraphic standards by the International Commission on Stratigraphy (ICS) (Remane et al., 1996) in Alan G. Smith, Tiffany Barry, Paul Bown, John Cope, Andy Gale, Philip Gibbard, John Gregory, Mark Hounslow, David Kemp, Robert Knox, John Marshall, Michael Oates, Peter Rawson, John Powell, Colin Waters: GSSPs, global stratigraphy and correlation. Geological Society, London, Special Publications. Bd. 404, 2014, S. 37–67, doi:10.1144/SP404.8 (alternativer Volltextzugriff: ResearchGate)
  4. Formal subdivision of the Pleistocene Series/Epoch. Subcommission on Quaternary Stratigraphy 2010, abgerufen am 1. April 2016; faktisch wortgleich enthalten in B. Pillans, P. Gibbard: The Quaternary Period. S. 979–1010 in Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark Schmitz, Gabi Ogg (Hrsg.): The Geologic Time Scale 2012. Elsevier B.V., 2012, ISBN 978-0-444-59425-9, S. 987 f.
  5. Chattian stratotype – GSSP for Chattian Stage. Webpräsenz der International Subcommission on Paleogene Stratigraphy (ISPS), abgerufen am 22. September 2017
  6. Gilles S. Odin, Michèle A. Lamaurelle: The global Campanian-Maastrichtian stage boundary. Episodes. Bd. 24, Nr. 4, 2001, S. 229–238 (PDF 350 kB)
  7. a b c Katsumi Ueno & Moscovian-Kasimovian and Kasimovian-Gzhelian boundary task group: 2015 Work plans for the task group to establish the Moscovian-Kasimovian and Kasimovian-Gzhelian boundaries. ICS Subcomission on Carboniferous Stratigraphy, 2015 (PDF 50 kB)
  8. a b Alexander Alekseev & Bashkirian-Moscovianv boundary task group: 2015 Work plans for the task group to establish a GSSP close to the existing Bashkirian-Moscovian boundary. ICS Subcomission on Carboniferous Stratigraphy, 2015 (PDF 30 kB)
  9. Barry C. Richards & Viséan-Serpukhovian boundary task group: 2015 Work plans for the task group to establish a GSSP close to the existing Viséan-Serpukhovian boundary. ICS Subcomission on Carboniferous Stratigraphy, 2015 (PDF 60 kB)
  10. Loren E. Babcock, Shanchi Peng, Maoyan Zhu, Shuhai Xiao, Per Ahlberg: Proposed reassessment of the Cambrian GSSP. Journal of African Earth Sciences. Bd. 98, 2014, doi:10.1016/j.jafrearsci.2014.06.023 (alternativer Volltextzugriff: ResearchGate), S. 3–10

Auf dieser Seite verwendete Medien

GSSA Golden Clock.svg
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Symbol einer goldenen Uhr. Es wird in chronostratigraphischen Tabellen für Einheitengrenzen verwendet, die ein festgelegtes absolutes Alter (Global Standard Stratigraphic Age, abgekürzt GSSA) haben, statt durch einen GSSP unabhängig von absoluten Zeitwerten definiert zu sein (Anwendung ausschließlich im Präkambrium).
GSSP Golden Spike.svg
Autor/Urheber: Tobias1984, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Symbol eines Golden Spikes der eine weltweit genormte stratigraphische Grenze markiert.
Bagolino GSSP Ladinian.jpg
Autor/Urheber: Xavier Caré, slightly modifed and newly arranged by Gretarsson, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grenzstratotypus (GSSP) des Ladiniums (obere Mittel-Trias), steilgestellte tiefermarine Kalksteine der unteren Buchensteiner Schichten, aufgeschlossen südlich von Bagolino am Ponte di Romanterra, östliche Lombardei, italienische Alpen. Die Grenze ist zur besseren Erkennbarkeit in der Aufnahme mit einer gestrichelten Linie markiert (nach Brack et al., 2005[1]). Die Schichten werden von links oben nach rechts unten jünger. Rechts unten eine Nahaufnahme des Grenzintervalls mit dem „Goldenen Nagel“.
Ediacaran-GSSP-IMGP6652-.jpg
(c) Peter Neaum in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0
Photograph showing the 'golden spike' (bronze disk in the lower section of the image) of the Global Boundary Stratotype Section and Point (GSSP) for the Ediacaran period, located in the Flinders Ranges in South Australia. Able to be read when you click through to the full image. The core holes were made to study changes in the earth's magnetic field. (Source - sign at location).
Salder limestone quarry W.jpg
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Westwand des Kalksteinbruches Salzgitter-Salder (Niedersachsen) mit Schichten des Mittel-Turon bis Unter-Coniac (Oberkreide). Die Schichten sind steilgestellt aufgrund der Salztektonik im Harzvorland (der Aufschluss befindet sich an der Nordflanke des Salzgitterer Sattels)