Güterumgehungsbahn Freiburg

Gundelfingen Abzw–Leutersberg
Güterumgehungsbahn (in grau) und anschließende Bahnstrecken
Streckennummer (DB):4312
Streckenlänge:11,1 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zweigleisigkeit:(durchgehend)
von Mannheim
0,0Gundelfingen Abzw
nach Basel
3,7Freiburg Gbf
nach Breisach
Bahnstrecke Freiburg–Colmar
von Breisach (bis 1945)
Dreisam
8,1Freiburg Süd
von Mannheim
11,1Leutersberg (Abzw)
nach Basel

Quellen: [1][2]
Abzweig der Güterumgehungsbahn (rechts) bei Gundelfingen

Die Güterumgehungsbahn Freiburg ist eine ausschließlich dem Güterverkehr vorbehaltene Eisenbahnstrecke im Westen von Freiburg im Breisgau. Die Güterumgehungsbahn ermöglicht es Güterzügen, den stark frequentierten Hauptbahnhof von Freiburg im Breisgau auf einer direkten, separaten Trasse zu umgehen.

Die Güterumgehungsbahn ist als Hauptbahn klassifiziert, durchgehend zweigleisig ausgebaut und mit Oberleitung elektrifiziert. Sie gehört der höchsten Streckenklasse D4 an, das bedeutet die zulässige Radsatzlast beträgt 22,5 t und die Meterlast beträgt 8,0 t/m.

Die Strecke ist teilweise mit Linienzugbeeinflussung (LZB) ausgerüstet.

Geschichte

Um den Hauptbahnhof zu entlasten, wurde zwischen 1901 und 1905 der Freiburger Güterbahnhof erbaut.

Der zunächst vorgesehene Ort lag südlich des Hauptbahnhofes an der Bahnstrecke Mannheim–Basel, da dieser aber Proteste der umliegenden Bevölkerung hervorrief, wurde stattdessen ein unerschlossenes Gelände westlich der Innenstadt genutzt.

Da dieses Gebiet weit abseits der bestehenden Eisenbahnanlagen lag, wurde es durch eine neue Eisenbahnstrecke angebunden, die nördlich und südlich von Freiburg mit der Rheintalbahn verknüpft ist. Die neue Strecke konnte geradlinig geplant werden, daher ist sie knapp einen Kilometer kürzer als die alte Strecke über den Hauptbahnhof.

Die Güterumgehungsbahn wurde am 4. September 1905 eingeweiht. Damals lag sie noch deutlich außerhalb des Stadtgebiets, der Stühlinger und Haslach waren die einzigen Bebauungen westlich der Hauptbahn.

In über hundert Jahren hat sich die Stadt weit nach Westen ausgebreitet, sodass die Güterbahn heute statt durch Felder mitten durch bebautes Gebiet verläuft.

Zukunft

Im Rahmen der Ausbau- und Neubaustrecke Karlsruhe–Basel wird eine neue Güterumgehungsbahn, die so genannte "Güterumfahrung Freiburg", weit außerhalb der Stadt gebaut, die Freiburg entlang der Bundesautobahn 5 umfahren wird.[3] Auf der neuen Bahn sollen alle Ferngüterzüge weiträumig um Freiburg herum geleitet werden. Dadurch fahren auf der alten Güterbahn dann außer den Zügen der Rollenden Landstraße, die im Güterbahnhof Freiburg beginnen bzw. enden, keine weiteren Güterzüge, sodass die alte Güterumgehungsbahn anderweitig genutzt werden kann.

Daher soll die Strecke im Rahmen des Projekts "Breisgau-S-Bahn 2020" von S-Bahnen auf den Verbindungen Freiburg Hbf–Bad KrozingenStaufenMünstertal und Freiburg Hbf–Elzach bedient werden. Dafür sollen zwei neue Verbindungskurven geschaffen werden, die die Güterumgehungsbahn Richtung Hauptbahnhof an die Bahnstrecke Freiburg–Colmar anschließen. Zudem sollen an der Strecke die fünf Haltepunkte Tullastraße, Neue Messe, Runzmattenweg, Haslach und St. Georgen errichtet werden.

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn in Baden. Band 1

Weblinks

Commons: Güterumgehungsbahn Freiburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland 2009/2010. 7. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2009, ISBN 978-3-89494-139-0.
  3. Es handelt sich hier um die Planfestellungsabschnitte (PfA) 8.1 bis 8.4 der Neubaustrecke, siehe https://www.karlsruhe-basel.de/streckenabschnitte-pfa.html

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Schema der Freiburger Bahnstrecken
Abzweig der Güterbahnstrecke bei Gundelfingen 3.jpg
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Abzweig der Güterumgehungsbahn Freiburg (rechts) von der Rheintalbahn bei Gundelfingen mit Breisgau S-Bahn in Fahrtrichtung Freiburg