Günther Röblitz

Günther Röblitz (* 1923 in Jena; † 2008 in Leipzig) war ein deutscher Sportpädagoge und Hochschullehrer.

Leben

Röblitz erlangte 1954 in Jena den Doktorgrad, das Thema seiner Dissertation lautete „Zur Kennzeichnung und Gliederung der pädagogischen Prozesse als besondere Erscheinung im Leben der Gesellschaft: ein Beitrag zur Grundlegung der Systematik der pädagogischen Theorie“.[1] Am 1. Dezember 1954 trat er an der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) eine Stelle als Hochschullehrer im Fach Systemische Pädagogik an. 1964 schloss er mit einer Sondergenehmigung seine Habilitation ab (Thema: „Freizeitnutzung und sportliche Betätigung der lernenden Jugend: Versuch einer pädagogischen Grundlegung“),[2] noch bevor die DHfK im Jahr darauf das Habilitationsrecht erhielt.[3] Ab Februar 1965 war Röblitz an der DHfK „Professor mit Lehrauftrag für Systematische Pädagogik/Sportpädagogik“ und ab September 1969 ordentlicher Professor für Pädagogik/Sportpädagogik sowie Leiter des Instituts für Pädagogik.[4]

Zu seinen Tätigkeitsbereichen in der Sportpädagogik zählten neben anderen die sozialistische Erziehung von Leistungssportlern[5] sowie der Sportunterricht[6] und der Studentensport.[7] Er veröffentlichte 1985 das Buch „Zur Theorie der Ziele des Lehrgebietes Sport an den Hoch- und Fachhochschulen der DDR“[8] und leitete das Autorenkollektiv zur Erstellung des 1988 erschienenen Werkes „Studentensport: ein Handbuch für Pädagogen“.[9]

Im Juni 1957 wurde Röblitz erster Leiter der neugegründeten Sektion Federball im SC Wissenschaft DHfK Leipzig und im Januar 1958 bei der Gründung des Deutschen Federball-Verbandes der DDR (nationale Federballsektion der DDR) dessen Vorsitzender. Letzteres Amt hatte bis September 1958 inne.[10] Röblitz war beim SC DHfK ebenfalls Abteilungsleiter Handball[11] sowie Leiter der Lehrprogrammkommission des Wissenschaftlichen Beirates Studentensport beim Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen der DDR.[12]

Einzelnachweise

  1. Günther Röblitz: Zur Kennzeichnung und Gliederung der pädagogischen Prozesse als besondere Erscheinung im Leben der Gesellschaft : ein Beitrag zur Grundlegung der Systematik der pädagogischen Theorie /. 1954 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  2. Günther Röblitz: Freizeitnutzung und sportliche Betätigung der lernenden Jugend : Versuch einer pädagogischen Grundlegung /. 1964 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  3. Gerhard Lehmann: Akademischer Senat und Wissenschaftlicher Rat. In: Gerhard Lehmann, Lothar Kalb, Norbert Rogalski, Detlev Schröter und Günther Wonneberger (Hrsg.): Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig 1950-1990. Meyer & Meyer, Aachen 2007, ISBN 978-3-8403-0034-9, S. 32.
  4. HEINZ SCHWIDTMANN, KARSTEN SCHUMANN: Sportpädagogik - Geschichtsvergessenheit? In: Beiträge zur Sportgeschichte, Heft 14 / 2001. Abgerufen am 28. Januar 2019.
  5. Abriß zur Theorie und Praxis der sozialistischen Erziehung der Leistungssportler der DDR - Kapitel 1. In: Theorie und Praxis des Leistungssports. 1970, abgerufen am 2. Februar 2019.
  6. Guenther Roeblitz: Zur Ableitung und Bestimmung der Ziele des Sportunterrichts der Studenten. In: Theorie und Praxis der Körperkultur. Band 29, Nr. 3, 1980, ISSN 0563-4458, S. 214–221 (bisp-surf.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  7. Guenther Roeblitz: Studentensport. SVB Sportverl., 1988, ISBN 978-3-328-00252-9 (bisp-surf.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  8. Günther Röblitz: Zur Theorie der Ziele des Lehrgebietes Sport an den Hoch- und Fachhochschulen der DDR / (= Studien zur Hochschulentwicklung). Zentralinst. für Hochschulbildung,, 1985 (uni-leipzig.de [abgerufen am 2. Februar 2019]).
  9. Studentensport : ein Handbuch für Pädagogen. In: katalog.ub.uni-leipzig.de. Röblitz, Günther, abgerufen am 2. Februar 2019.
  10. HSG DHfK Leipzig - Abteilung Badminton: Auszug Badmintonchronik DHfK Leipzig. Abgerufen am 2. Februar 2019.
  11. Geschichte. In: SC DHfK Handball GmbH. Abgerufen am 18. Januar 2020.
  12. Lehrprogramm für das Lehrgebiet Sport zur Ausbildung an Universitäten und Hochschulen der DDR. In: archiv.uni-leipzig.de. Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik; Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen, abgerufen am 2. Februar 2019.