Fronhausen

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 50° 42′ N, 8° 42′ O

Basisdaten
Bundesland:Hessen
Regierungsbezirk:Gießen
Landkreis:Marburg-Biedenkopf
Höhe:172 m ü. NHN
Fläche:27,87 km2
Einwohner:4139 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:149 Einwohner je km2
Postleitzahl:35112
Vorwahl:06426
Kfz-Kennzeichen:MR, BID
Gemeindeschlüssel:06 5 34 009
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulstr. 19
35112 Fronhausen
Website:www.gemeinde.fronhausen.de
Bürgermeisterin:Claudia Schnabel
Lage der Gemeinde Fronhausen im Landkreis Marburg-Biedenkopf
KarteMünchhausen (am Christenberg)BiedenkopfBreidenbachSteffenbergAngelburgBad EndbachDautphetalGladenbachLohraFronhausenWetter (Hessen)LahntalRauschenbergWohratalCölbeWeimar (Lahn)MarburgEbsdorfergrundNeustadt (Hessen)KirchhainAmöneburgStadtallendorfNordrhein-WestfalenLandkreis Waldeck-FrankenbergSchwalm-Eder-KreisLahn-Dill-KreisLandkreis GießenVogelsbergkreis
Karte

Fronhausen ist eine Großgemeinde im äußersten Süden des hessischen Landkreises Marburg-Biedenkopf. Geographisch gehört die Gemeinde zum Raum Mittelhessen. Die Gemeinde wurde nach ihrem größten Ortsteil Fronhausen benannt.

Geographie

Geographische Lage

Das Gemeindegebiet erstreckt sich an der südlichen Kreisgrenze im Niederwalgern-Fronhäuser Lahntal vom Ostrand des Gladenbacher Berglandes im Westen bis zum äußersten Unterlauf der Zwester Ohm zwischen Lahnbergen und Lumda-Plateau im Osten. Alle Ortsteile bis auf Oberwalgern (ca. 250 m über NN) liegen in Tallagen unter 200 m. Fronhausen liegt etwa 15 Kilometer südlich vom Oberzentrum Marburg und etwa 20 Kilometer nördlich von Gießen.

Nachbargemeinden

Fronhausen grenzt im Norden an die Gemeinde Weimar (Lahn), im Osten an die Gemeinde Ebsdorfergrund (beide Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Süden an die Städte Staufenberg und Lollar (beide im Landkreis Gießen) sowie im Westen an die Gemeinde Lohra (Landkreis Marburg-Biedenkopf).

Gliederung

Die Großgemeinde Fronhausen besteht aus sieben Ortsbezirken (Einwohnerzahlen vom Zensus 2011):[2]

Geschichte

Zur Geschichte der Ortsteile siehe die jeweiligen Artikel.

Großgemeinde Fronhausen

Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin eigenständigen Gemeinden Fronhausen und Sichertshausen freiwillig zur erweiterten Gemeinde Fronhausen.[3]

Das Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg vom 12. März 1974 bestimmte dann den Zusammenschluss der folgenden ehemaligen Gemeinden zur heutigen Großgemeinde Fronhausen zum 1. Juli 1974 aus der bestehenden Gemeinde Fronhausen (bestehend aus den Dörfern Fronhausen und Sichertshausen) sowie der umliegenden kleineren Gemeinden Bellnhausen, Erbenhausen, Hassenhausen, Holzhausen und Oberwalgern.[4][3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Fronhausen wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in der Gemeinde Fronhausen 4069 Einwohner. Darunter waren 116 (2,9 %) Ausländer, von denen 45 aus dem EU-Ausland, 54 aus anderen Europäischen Ländern und 17 aus anderen Staaten kamen.[6] (Bis zum Jahr 2019 erhöhte sich die Ausländerquote auf 6,1 %.[7]) Nach dem Lebensalter waren 639 Einwohner unter 18 Jahren, 1641 zwischen 18 und 49, 942 zwischen 50 und 64 und 846 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 1725 Haushalten. Davon waren 465 Singlehaushalte, 477 Paare ohne Kinder und 591 Paare mit Kindern, sowie 159 Alleinerziehende und 36 Wohngemeinschaften. In 327 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1164 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

Fronhausen: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr  Einwohner
1973
  
3.719
1975
  
3.744
1980
  
3.665
1985
  
3.682
1990
  
3.806
1995
  
3.944
2000
  
4.115
2005
  
4.158
2010
  
3.975
2011
  
4.069
2015
  
4.048
2020
  
4.102
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[7]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

• 1987:2911 evangelische (= 78,7 %), 441 katholische (= 11,9 %), 349 sonstige (= 9,4 %) Einwohner[8]
• 2011:2766 evangelische (= 68,0 %), 423 katholische (= 10,4 %), 880 sonstige (= 21,6 %) Einwohner[8]

Politik

Bürgermeisterin

Am 11. Oktober 2015 wurde Claudia Schnabel von der Initiative Fronhausen (IF) zur ersten Bürgermeisterin in Fronhausen und im Landkreis Marburg-Biedenkopf gewählt. Sie entschied die Stichwahl gegen ihren Mitbewerber Michael Esken mit 62,1 % der Stimmen für sich und wurde damit zum 1. Januar 2016 Vorsitzende des Gemeindevorstandes und Leiterin der Gemeindeverwaltung.

Bei der nächsten Bürgermeisterwahl am 26. September 2021 trat sie als einzige Bewerberin erneut an. Bei einer Wahlbeteiligung von 79,9 % (2641 Wahlberechtigte gingen zur Wahl) wurde sie mit 58 % der Stimmen (1488 Ja-Stimmen gegen 1078 Nein-Stimmen) wiedergewählt.

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis[9], in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11][12][13]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
Insgesamt 23 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften20212016201120062001
%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze%Sitze
IFInitiative Fronhausen34,6837,69
CDUChristlich Demokratische Union Deutschlands33,3829,9740,2935,3847,111
SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands32,1732,5728,5730,3744,010
BfFBürger für Fronhausen31,3734,488,92
Gesamt100,023100,023100,023100,023100,023
Ungültige Stimmen in %1,92,62,22,12,7
Wahlbeteiligung in %59,055,563,561,165,3

Wappen und Flagge

Hiss- und Bannerflagge

Am 14. Juni 1982 genehmigte der Hessische Minister des Innern das Wappen mit folgender Beschreibung:

Wappen von Fronhausen
Wappen von Fronhausen
Blasonierung: „Im roten, durch einen silbernen Wellenbalken schräglinks geteilten Schilde oben einen silbernen Adlerflug, unten sieben (4 : 3) silberne Rauten.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde nach Bildung der Großgemeinde aus mehreren Entwürfen ausgewählt. Es zeigt den Wellenbalken als Zeichen für die das Gemeindegebiet durchfließende Lahn, sowie den Flügel und die Rauten aus den Wappen der Vögte von Fronhausen bzw. der Schenken zu Schweinsberg als Ortsadelige, wobei die Siebenzahl der Rauten auf die Anzahl der Ortsteile verweist.

Das Wappen wurde vom Heraldiker Heinz Ritt gestaltet.

Die nichtamtliche Flagge der Gemeinde zeigt das Wappen auf einem von Rot und Weiß zweigeteilten Flaggentuch.

Partnerschaften

(c) Foto von Hydro bei Wikipedia, CC BY-SA 4.0
Evangelische Kirche Fronhausen

Die Gemeinde Fronhausen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu drei französischen Gemeinden in der Nähe von Rambouillet: Sonchamp, Clairefontaine-en-Yvelines und La Celle-les-Bordes.

Verkehrsanbindung

Bahn

Der Bahnhof Fronhausen (Lahn) liegt an der Main-Weser-Bahn. Hier halten Regionalbahnen und Regionalexpresszüge. Das für einen Dorfbahnhof relativ große Empfangsgebäude von 1849 stammt von Julius Eugen Ruhl und verdankt seine Entstehung der hier begüterten Familie der Freiherren von Schenck zu Schweinsberg.[14]

Straße

In der Gemeinde befindet sich bei Bellnhausen ein Anschluss an die vierspurige Bundesstraße 3.

Durch die Ortsteile Fronhausen, Bellnhausen und Sichertshausen verläuft der für Tourismus und Freizeitverkehr bedeutsame Lahntalradweg.[15] Am Bahnhof beginnt auch der 27 km lange „Lange-Hessen-Radweg“ durch das Tal der Zwester Ohm und den Ebsdorfer Grund nach Amöneburg. Dieser ist nach der Altstraße „durch die Langen Hessen“ benannt und auch als innerörtliche Radroute von Bedeutung.[16][17]

Der Lahnwanderweg verläuft westlich der Lahn.[18]

Medien

Als regionale Tageszeitungen mit redaktionellen Beiträgen über die Gemeinde finden die Oberhessische Presse (OP), der Gießener Anzeiger (GA) und die Gießener Allgemeine Zeitung (AZ) Verbreitung. Die traditionsreiche OP hat dabei den mit weitem Abstand größten Marktanteil. Kostenlos werden die Wochenzeitungen Marburg extra mittwochs sowie win samstags, beide vom Verlag der OP herausgegeben, sowie die Mittelhessische Anzeigen-Zeitung (MAZ) am Mittwoch und das Sonntagmorgenmagazin (SMM) verteilt. Durch den Wittich-Verlag wird das wöchentliche Gemeinde-Mitteilungsblatt herausgegeben.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 28 und 66, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.
  3. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402 und 404.
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg (Lahn) (GVBl. II 330-27) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 154, § 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 122 kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Fronhausen, abgerufen im September 2021.
  6. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Fronhausen. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im April 2022.
  7. a b statistik.hessen.de/hesis Hessisches Statistisches Informationssystem (vorübergehend offline) In: Statistik.Hessen.
  8. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 78, archiviert vom Original am 20. September 2021;.
  9. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2016.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 18. März 2001. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2001..
  14. Siegfried Lohr: Planungen und Bauten des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl 1796–1871. Ein Beitrag zur Baugeschichte Kassels und Kurhessens im 19. Jahrhundert. Masch. Diss. Darmstadt [1982], S. 356.
  15. Lahntalradweg In: Radroutenplaner Hessen. Abgerufen im Oktober 2018.
  16. Radwanderwege, Lahntal Tourismus Verband e. V.. Abgerufen am 22. Juli 2013.
  17. Lange-Hessen-Radweg In: Radroutenplaner Hessen. Abgerufen im Oktober 2018.
  18. Lahnwanderweg, Übersichtskarte. Abgerufen am 22. Juli 2013.

Weblinks

Commons: Fronhausen – Sammlung von Bildern

Auf dieser Seite verwendete Medien