Fritz von Thurn und Taxis

Fritz von Thurn und Taxis, eigentlich Friedrich Leonhard Ignatius Josef Maria Lamoral Balthasar[1] Thurn und Taxis[2] (* 22. Juni 1950 in Linz), ist ein österreichischer Journalist. Bekannt wurde er als langjähriger Sportmoderator im Bayerischen Fernsehen. Von 1993 bis 2017 war er als Fußballkommentator für den Pay-TV-Sender Sky (bis 2009 Premiere) tätig.

Leben

Seine journalistische Laufbahn begann er 1971 beim Bayerischen Rundfunk. Hier war Thurn und Taxis sowohl im Fernseh- als auch im Hörfunkprogramm als Sportreporter und Kommentator tätig und kam bei mehreren Olympischen Spielen, Fußball-, Ski- und Eishockey-Weltmeisterschaften zum Einsatz.

Für seine langjährige Berichterstattung über die Eishockey-Weltmeisterschaften verlieh ihm die Internationale Eishockey-Föderation die goldene IIHF-Medaille. Später übernahm er die Moderation des Sportmagazins Blickpunkt Sport und trat auch als Moderator der Sportschau in der ARD auf. Seine letzte Live-Reportage im öffentlich-rechtlichen Rundfunk erfolgte am 4. Juli 1993, als er das Finale der Basketball-Europameisterschaft 1993 zwischen Deutschland und Russland für den Bayerischen Rundfunk kommentierte. Nachdem der Pay-TV-Sender Premiere (seit Juli 2009 Sky) die Übertragungsrechte für Livespiele der Fußball-Bundesliga erworben hatte, wechselte Thurn und Taxis im August 1993 als Chefkommentator zu dem Privatanbieter. Im Mai 2017 beendete er seine Karriere mit dem DFB-Pokal-Endspiel 2017 zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund, das er für Sky kommentierte.[3] Im September 2017 kehrte er als festes Mitglied der Eurosport-Sendung #TGIM – DER kicker.tv TALK ins Fernsehen zurück, jedoch endete diese Kooperation nach nur einer Saison.[4] Nach Verkündung des Endes seiner Moderatorentätigkeit wurde der Twitter-Hashtag #Fritzlove zum Trend.[5] Als Gastkommentator kehrte Thurn und Taxis beim Bundesliga-Übertragungsdebüt vom Streamingsender DAZN am 16. August 2019 (FC Bayern München vs. Hertha BSC) ein letztes Mal hinter das Mikrofon zurück.[6] Im Verlauf der Übertragung schloss er eine Wiederholung der Zusammenarbeit nicht aus, das hatte er auch schon in einem Interview zuvor geäußert.[7]

Nach wie vor nimmt Fritz von Thurn und Taxis öffentlich zu Fragen des Fußballs Stellung, so zum Beispiel 2020 im Interview mit der Tageszeitung Augsburger Allgemeine[8] oder 2022 im Gespräch mit Wolff-Christoph Fuss bei Sky Sport.[9]

Herkunft und Familie

Der Journalist entstammt der böhmischen Linie des früheren Fürstenhauses Thurn und Taxis als ein Sohn von Johann Thurn und Taxis (1908–1959)[1][10] und dessen Frau Maria Julia (1919–2008, ⚭ 1939 in Prag),[1][11] geb. Lobkowicz.[2]

Thurn und Taxis ist seit 1977 verheiratet.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Johann von Nepomuk Emmerich (…). Eintrag Thurn 9 auf genealogy.euweb.cz. Abgerufen am 31. Januar 2011.
  2. a b Siehe Adelsaufhebungsgesetz 1919
  3. „Fritz von Thurn und Taxis: Und plötzlich war es Liebe“ Artikel auf DWDL.de vom 27. Mai 2017. Abgerufen am 28. Mai 2017
  4. http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/startseite/707144/artikel_feuer-nicht-erloschen_von-thurn-und-taxis-feiert-tv-comeback.html
  5. Marco Schyns: #Fritzlove: Kult-Kommentator Fritz von Thurn und Taxis begeistert Fußball-Fans im Netz. 27. April 2017, abgerufen am 17. August 2019.
  6. http://www.spox.com/de/video/dazn-highlight-mix/1908/die-legende-ist-zurueck-das-sagt-fritz-von-thurn-und-taxis-zu-seinem-comeback-dazn-bundesliga.html
  7. Kult-Kommentator Fritz von Thurn und Taxis: Darum wage ich ein TV-Comeback. Abgerufen am 17. August 2019.
  8. Max Kramer: Fritz von Thurn und Taxis: "Für Beckenbauer war ich die blaue Sau". In: Augsburger Allgemeine, 16. September 2020
  9. Bundesliga Video: Freiburg-Einspruch: Fuss & Fritz von Thurn und Taxis diskutieren. In: Sky Sport, 4. April 2022
  10. Siehe „Gesetz Nr. 61 vom 10. Dezember 1918 (Abschaffung des Adels, Aufhebung der Familienfideikommisse, geändert durch Gesetze Nr. 243/1920 und 179/1924)“ zu § 106 Verfassungsurkunde der tschechoslowakischen Republik vom 29. Februar 1920, Gesetz Nr. 121/1920. In: Verfassungen der Tschechoslowakei (1918–1992).
  11. Maria Julia, Prinzessin von Lobkowicz. Eintrag auf GeneAll.net. Abgerufen am 31. Januar 2011.