Fritz Duda

Fritz Duda (* 30. Januar 1904 in Horst/Gelsenkirchen; † 13. Juli 1991 in Berlin) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben

Fritz Duda wurde in einer Bergarbeiterfamilie des Ruhrgebietes geboren. Da er von Geburt zusammengewachsene Finger an beiden Händen hatte, konnte er nicht – der Tradition und Vorstellungen der Eltern entsprechend – Bergarbeiter werden.[1] Er studierte von 1922 bis 1924 an der Folkwangschule in Essen und von 1924 bis 1933 als Student und Meisterschüler bei Karl Hofer und Paul Plontke an der Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg/Berlin-Weißensee. Sein künstlerisches Werk begann um 1925. „In seinen frühen sozialkritischen Gemälden werden Natur und Kreatur zu Gleichnissen für soziale Tatbestände.“[2]

Duda war ab 1928 Mitglied der Asso Berlin, 1929 trat er der KPD-Opposition (KPO) bei. 1930 war er Mitbegründer des Roten Studentenbundes an der Kunsthochschule, 1933 wurde er von der Kunsthochschule ausgeschlossen und lebte als freischaffender Künstler. 1936 erhielt er ein Ausstellungsverbot, bis 1939 unternahm er Reisen nach Österreich, Dänemark, CSR sowie in die Schweiz. Ab 1939 war er Zeichner und Modellbauer in einem Architekturbüro und arbeitete im politischen Untergrund mit Kontakten zur KPO, KPD und der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“. 1944 wurde sein Atelier ausgebombt und führte zum Verlust des Ateliers sowie seiner gesamten Arbeiten in Berlin.

Ab 1945 war er erneut freischaffend tätig und beteiligte sich am Wiederaufbau der KPD, der städtischen Verwaltung Berlins und am Wiederaufbau des Schutzverbandes bildender Künstler (SbK) im FDGB. 1946 gründete Duda die „Arbeitsgemeinschaft sozialistische Künstler“, die an die Tradition der „Asso“ anknüpfen wollte.[3] Er trat der SED bei und war 1948–1949 im Vorstand des Schutzverbandes Bildender Künstler. 1950 bis 1956 war er wegen seiner früheren Mitgliedschaft in der KPO aus der SED ausgeschlossen. Aber das genügte der SED-Führung nicht. Bis zum 20. Parteitag der KPdSU, nach dem die gröbsten Fehlentscheidungen leise revidiert wurden, wurde Fritz Duda mehrfach bestraft: Entzug der VVN-Rente, keine Aufträge, kein Bildverkauf. Enge Freundschaft verband ihn mit dem Bildhauer Fritz Cremer[4] 1950 war er Mitbegründer des Verbandes Bildender Künstler (VBK-DDR) sowie Funktionär des Verbandes, ab 1958 machte er sehr viele Studienreisen unter anderem nach Bulgarien, Moskau, Leningrad, mittelasiatische Sowjetrepubliken, Kraków und Colmar. Untergebracht war er in der sogenannten Intelligenzsiedlung in Berlin-Schönholz nahe der Straße 201.[5]

Ausstellungen

Duda-Ausstellung im Alten Museum Berlin, 1974
  • bis 1933: Beteiligungen an Ausstellungen in Berlin, Essen, Münster, Kassel, Dortmund, u. a.
  • 1935: Kollektivausstellung „Ruhrgebiet“ Galerie Gurlit Berlin
  • 1936: Beteiligung an der Ausstellung junger Maler in der Galerie van der Heyde Berlin (Ausstellung musste sofort geschlossen werden)
  • 1948: Einzelausstellung in der Galerie Franz, Berlin-Wilmersdorf
  • 1951: Beteiligung an der Ausstellung „Künstler schaffen für den Frieden“, Staatliche Museen zu Berlin
  • 1959: Einzelausstellung in der „Kleinen Galerie Pankow“
  • 1962: Deutsche Bücherstube, Berlin
  • 1962–1964: Wanderausstellung von 100 Arbeiten in der DDR in Altenburg, Karl-Marx-Stadt, Stralsund, Senftenberg sowie Luckau.
  • 1964: Einzelausstellung im Internationalen Ausstellungszentrum Berlin
  • 1974: Einzelausstellung in der Neuen Berliner Galerie im Alten Museum Berlin
  • 1980: Beteiligung an dem „Berliner Atelier 2“ im Ausstellungszentrum am Fernsehturm Berlin
  • 1989: Ephraim-Palais Berlin

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Landschaft bei Lichterfelde. Ölgemälde, 1942 (im Bestand der Nationalgalerie Berlin)[6]
  • Meine Heimat (Tafelbild, Öl; im Bestand der Berlinischen Galerie)
  • Karl Liebknecht spricht im Tiergarten. Ölgemälde, 1950/1953 (ausgestellt 1953 auf der 3. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[6]
  • Junge mit Fahne. Ölgemälde (ausgestellt 1958 auf der 4. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[6]
  • Sommerblumen. Ölgemälde. (ausgestellt 1962 auf der 5. Deutschen Kunstausstellung in Dresden)[6]
  • Rittersporn (Tafelbild, Öl, 1969/70; im Bestand der Berlinischen Galerie)
  • Rotgardisten. Ölgemälde, 1971/1972 (ausgestellt 1972 auf der VII. Kunstausstellung der DDR)[6]

Literatur

  • Edith Krull: Duda. Verlag der Kunst, Dresden 1980 (Reihe Maler und Werk).
  • Lothar Lang: Künstler in Berlin. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1979.
  • Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1983, S. 13 u. a.
  • Kurzbiografie zu: Duda, Fritz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Theodor Bergmann: Fritz Duda – Nachruf. In: Zeitschrift Sozialismus. 12/1991, S. 11–12.
  2. Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1983, S. 159.
  3. Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1983, S. 13.
  4. Theodor Bergmann: Fritz Duda – Nachruf. In: Zeitschrift Sozialismus. 12/1991, S. 11–12.
  5. http://www.max-lingner-stiftung.de/intelligenzsiedlung
  6. a b c d e Bildindex der Kunst & Architektur

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