Friedrichs-Gymnasium Berlin

Friedrichs-Gymnasium Friedrichstraße 126
Friedrich-Realschule Albrechtstraße 27

Das Friedrichs-Gymnasium und -Realschule war eine 1850 eröffnete höhere Schule in Berlin-Mitte, Friedrichstraße 126.

Geschichte

Das 1848/49 als erster Schulbau der Friedrich-Wilhelm-Stadt errichtete Gebäude nahm am 11. April 1850 als Friedrich-Wilhelmstädtische höhere Lehranstalt den Lehrbetrieb auf.[1] Die Trägerschaft lag bei der Stadt. 1856 wurde die Schule nach König Friedrich II. umbenannt.[1] Gründungsdirektor war Adolf Ferdinand Krech. Der Bau in der Friedrichstraße 126 bestand ursprünglich aus einem Vorder- und einem Hintergebäude; ein zweites Hintergebäude wurde 1889 erbaut. 1858 fand die erste Abiturprüfung statt. 1860 wurde ein Seminar für neue Sprachen unter Ludwig Herrig angeschlossen. Direktoren waren der Literaturhistoriker Ernst Voigt und ab 1902 sein Nachfolger Adolf Trendelenburg (Jahresgehalt 6900 Mark).

Mit dem Gymnasium war bis 1875 eine Realschule verbunden, die als Friedrichs-Realgymnasium dann in einen Neubau von Hermann Blankenstein in der Albrechtstraße 27 umzog,[2] bevor diese in der Tempelhofer Vorstadt den 1905/06 von Ludwig Hoffmann errichteten Bau zwischen Schleiermacher- und Mittenwalder Straße bezog (jetzt Leibniz-Schule).[1] Den Namen behielt sie bis 1938, danach hieß sie bis 1945 nach General Karl Litzmann.

Parallel dazu bestand im eingemeindeten Neukölln von 1921 ein Kaiser-Friedrich-Realgymnasium, das 1930 in Karl-Marx-Schule in einem größeren Schulkomplex umbenannt wurde

Das Gebäude in der Albrechtstraße 27 diente in der DDR-Zeit als Sitz der Fach-/Berufsschule für Gaststätten und Hotelwesen. Danach war hier das Oberstufenzentrum Verkehr, Wohnungswirtschaft, Steuer untergebracht.

Literatur

  • Paul Goldschmidt:
    • Zur Geschichte des Friedrichs-Gymnasiums 1850–1900. 1. Teil. Berlin 1900. Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Friedrichs-Gymnasiums zu Berlin; Ostern 1900 (Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium).
    • Zur Geschichte des Friedrichs-Gymnasiums 1850–1900. Nachtrag, enthaltend Gedächtnisreden. Berlin 1901 (Programm Berlin Friedrichs-Gymnasium).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Leibniz-Oberschule (Gymnasium), in: Berliner Bezirkslexikon: Friedrichshain-Kreuzberg, Kathrin Chod, Herbert Schwenk und Hainer Weißpflug, Berlin: Haude & Spener / Edition Luisenstadt, 2003, S. 245. ISBN 3-7759-0474-3.
  2. Hauptstadt Berlin: 2 Bde., 2. Aufl., Heinrich Trost, Horst Vysek, Horst Büttner im Auftr. des Instituts für Denkmalpflege der DDR / Abteilung Forschung (Hg.), (=Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR), Berlin: Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1984, Bd. I, S. 322.

Koordinaten: 52° 31′ 32,6″ N, 13° 23′ 13,2″ O

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Berlin, Mitte, Friedrichstraße, Friedrichsgymnasium, Ullstein Buchverlage.jpg
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Das ehemalige Friedrichsgymnasium in der Friedrichstraße 126 in Berlin-Mitte, seit 2004 Zentrale der Ullstein Buchverlage, die von München umgesiedelt sind. Die 1848-1849 als erste Schule der Friedrich-Wilhelm-Stadt errichtete Anlage bestand ursprünglich aus einem Vorder- und einem Hintergebäude; ein zweites Hintergebäude wurde 1889 erbaut. Das Vorderhaus ist ein nüchterner, viergeschossiger Klinkerverblendbau mit neun Achsen. Die hohen Rundbogenfenster im vierten Stockwerk verweisen auf die Lage der früheren Schulaula. Im zweiten Hintergebäude ist der ehemalige Musiksaal mit fein gearbeiteter Holzdecke erhalten geblieben. Das Gebäude diente in der DDR-Zeit als Sitz der Fach-/Berufsschule für Gaststätten und Hotelwesen. Danach war hier das Oberstufenzentrum Verkehr, Wohnungswirtschaft, Steuer untergebracht. Für die Ullstein Buchverlage wurde der Komplex 2003-2004 nach Plänen des englischen Architekten David Chipperfield umgebaut; das Hintergebäude wurde dabei um zwei Etagen aufgestockt. Der gesamte Komplex ist als Gesamtanlage denkmalgeschützt.
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Die ehemalige Friedrich-Realschule in der Albrechtstraße 27 in Berlin-Mitte. Das Gebäude wurde 1873-1874 nach einem Entwurf von Hermann Blankenstein errichtet. Es ist als Baudenkmal gelistet.