Friedrich Carl Endemann

Friedrich Carl Endemann (* 10. April 1833 in Marburg; † 30. Juni 1909 in Kassel) war ein deutscher Mediziner und Politiker.

Leben

Endemann ist ein Bruder von Wilhelm Endemann. Er besuchte das Lyceum Friedericianum in Kassel. Nach dem Abitur studierte er an der Universität Zürich und der Philipps-Universität Marburg Medizin. Am 16. Juli 1853 wurde er im Corps Teutonia zu Marburg recipiert.[1][2] Als Inaktiver wechselte er an die Hessische Ludwigs-Universität Gießen, die Georg-August-Universität Göttingen und die Universität Wien. 1856 wurde er in Marburg zum Dr. med. promoviert.[3] Er war ab 1860 praktischer Arzt in Kassel und nach 1893 wiederholt Vorsitzender der Ärztekammer der Provinz Hessen-Nassau. Er war Mitglied der städtischen Behörden in Kassel seit 1883. Ab 1894 war er Mitglied des Stadtrats und Vizebürgermeister der Residenzstadt. Außerdem war er Mitglied des 5.–9. Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau bzw. des Kommunallandtages Kassel seit 1893.

Für die Nationalliberale Partei vertrat er 1891–1893 und 1898–1903 den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 2 (Landkreis Kassel, Landkreis Melsungen) im Reichstag (Deutsches Kaiserreich).[4] Außerdem war er 1899–1903 als Abgeordneter des Wahlkreises Kassel 3 (Stadtkreis Kassel) Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[5] Verheiratet war er mit Mathilde geb. Wiegrebe.[1] 1903 wurde er zum Ehrenbürger Kassels ernannt.

Siehe auch

Literatur

  • Eckhard Hansen, Florian Tennstedt (Hrsg.) u. a.: Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945, Band 1: Sozialpolitiker im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1918. Kassel University Press, Kassel 2010, ISBN 978-3-86219-038-6, S. 40 f. (Online, PDF; 2,2 MB).
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, Nr. 518.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 45–46.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 118.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b 341 Endemann IV, Friedrich, Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825 bis 2000, S. 79.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 166/315.
  3. Dissertation: Beitrag zur Mechanik des Kreislaufes im Herzen.
  4. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Verlag Carl Heymann, Berlin 1908, S. 148.
  5. Bernhard Mann u. a. (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 122; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 642–644.

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