Friedrich Becherer

Friedrich Christian Becherer

Friedrich Christian Becherer (* 20. September 1747 in Spandau; † 6. Dezember 1823 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Ingenieur, preußischer Baubeamter und Hochschullehrer an der Berliner Bauakademie.

Leben

Becherer wurde in Potsdam bei Carl von Gontard ausgebildet und war 20 Jahre unter dessen Leitung tätig. Seit 1767 Mitarbeiter im Bau-Comptoir in Berlin, wurde er 1778 zum Bauinspektor ernannt und wechselte 1788 als Geheimer Oberhofbaurat in das aus dem Bau-Comptoir hervorgegangene königliche Oberhofbauamt, dem er bis 1810 angehörte.

Von 1790 bis 1799 war er als Leiter der an der Akademie der Künste angesiedelten Architektonischen Lehranstalt verantwortlich für die Ausbildung der Baumeister in Preußen. Zu seinen Schülern gehörten u. a. Salomo Sachs, Friedrich Gilly, Paul Ludwig Simon, Martin Friedrich Rabe[1] und Heinrich Gentz.

1799 gehörte Becherer gemeinsam mit David Gilly, Johann Albert Eytelwein und Heinrich August Riedel zu den Mitgliedern des Direktoriums der Bauakademie, an der er bis 1809 Construction unterrichtete. Im ersten Unterrichtsjahr war er Präsident des Direktoriums der Bauakademie. Von 1810 bis 1816 leitete Becherer als Direktor die Berliner Baugewerkschule.

Friedrich Becherer trat weniger als Architekt denn als Ingenieur und Lehrer hervor. Er war Freimaurer und in den Jahren 1817–1821 Ordensmeister der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland.

Werk

Logengebäude in der Oranienburger Straße in Berlin (1789–1791); das Gebäude wurde 1831 um ein Geschoss aufgestockt

Literatur

  • Uwe Kieling, Uwe Hecker: Berliner Architekten und Baumeister bis 1800. Biographisches Lexikon. (= Miniaturen zur Geschichte, Kultur und Denkmalpflege Berlins. Nr. 9). Berlin 1983.
  • Uwe Kieling: Berlin – Baumeister und Bauten. Von der Gotik bis zum Historismus. Edition Marhold, Berlin 1988.
  • Friedrich Becherer. In: Neuer Nekrolog der Deutschen, 1. Jahrgang, 1823, 2. Band. Ilmenau 1824. S. 884.
  • Eduard Dobbert: Chronik der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin, 1799–1899. Berlin 1899.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Vierhaus: Poethen - Schlüter. De Gruyter, München 2011, ISBN 978-3-11-094025-1, S. 136 (google.de).
  2. Eintrag 09095926 in der Berliner Landesdenkmalliste Mohrenkolonnaden
  3. Pfarrhaus. In: Bildarchiv Foto Marburg. Abgerufen am 26. Januar 2020.
  4. Reitende Artillerie-Regiments-Kaserne. In: Bildarchiv Foto Marburg. Abgerufen am 26. Januar 2020.
  5. Gernot Ernst und Ute Laur-Ernst: Die Stadt Berlin in der Druckgrafik 1570–1870, Bd. 2, Seite 162, Lukas-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86732-055-9
  6. Ehemaliges Friedrich-Wilhelms-Gymnasium. In: Bildarchiv Foto Marburg. Abgerufen am 26. Januar 2020.

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Friedrich Becherer (1747-1823), preußischer Architekt. Reproduktion eines zeitgenössischen Porträts.

Berlin, Mitte, Oranienburger Strasse 71-72, Logengebaeude.jpg
Autor/Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Historisches Logengebäude der Freimaurer in der Oranienburger Straße 71-72 in Berlin-Mitte. Es wurde 1789-1791 von Christian Friedrich Becherer für die Große Landesloge Deutschlands erbaut und ist das einzige erhaltene Gebäude des Architekten in Berlin. Es ist als Baudenkmal gelistet.