Friedhof Volksdorf
Der städtische Friedhof Volksdorf (gelegentlich auch Waldfriedhof Volksdorf) ist ein Begräbnisplatz im Hamburger Stadtteil Volksdorf. Er wurde von 1959 bis 2012 vom Bezirksamt Wandsbek verwaltet und ist seit Anfang 2013 Teil des städtischen Unternehmens „Hamburger Friedhöfe – Anstalt öffentlichen Rechts“, das auch die Friedhöfe Ohlsdorf, Öjendorf und Wohldorf betreibt.
Geschichte
Die Stadt Hamburg begann ab 1950 einen 14 Hektar großen Fichtenwald, den sie bereits 1936 Hans Freiherr von Ohlendorff abgekauft hatte, für einen Friedhof einzurichten. Zunächst entstand eine Zufahrtsstraße und eine Umzäunung für 7 Hektar des Geländes. Nach einjähriger Bauzeit wurde 1958 am östlichen Rand die 70 Plätze fassende Friedhofskapelle fertiggestellt, die erste Beerdigung fand im Januar 1959 statt.
Der vorhandene Baumbestand blieb weitgehend erhalten. Das Wegenetz besteht aus einem unregelmäßigen Raster mit einem umlaufenden Weg. An der Kapelle steht ein kleines Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege, bei dem bewusst darauf verzichtet wurde, eine Liste mit einzelnen Namen anzubringen. Die anonymen Grabfelder sind als eigenständige umpflanzte Bereiche gestaltet und erhalten als Schmuck eine moderne Plastik, sobald sie vollständig belegt sind.
Heute umfasst der Friedhof Volksdorf rund 14.900 Grabstätten auf einer Gesamtfläche von etwa 17 Hektar.[1]
Gräber bekannter Persönlichkeiten
- Annemarie Assmann (1938–1996), Schauspielerin und Hörspielsprecherin
- Bernhard Dexel (1919–2000), Architekt und bildender Künstler
- Ascan Klée Gobert (1894–1967), Politiker und Schriftsteller (aufgelassen)
- Elsa Haensgen-Dingkuhn (1898–1991), Malerin und Grafikerin
- Marie-Louise Henry (1911–2006), Theologin
- Ernst von Klipstein (1908–1993), Schauspieler
- Lotte Koch (1913–2013), Schauspielerin
- Erika Krauß (1917–2013), Pressefotografin
- Lonzo (Geiger) (1952–2001), Musiker, „Teufelsgeiger von Eppendorf“
- Els Oksaar (1926–2015), Linguistin
- Hans Paetsch (1909–2002), Schauspieler und Regisseur
- Valeska Röver (1849–1931), Malerin und Kunstschulleiterin (aufgelassen)
- Ernst Rowohlt (1887–1960), Verleger
- Maria Rowohlt (1910–2005), Schauspielerin, Mutter von Harry Rowohlt
- Hans Martin Ruwoldt (1891–1969), Bildhauer (aufgelassen)
- Jens Scheiblich (1942–2010), Schauspieler
- Norbert Schmid (1939–1971), Polizeimeister, der im Dienst von der RAF erschossen wurde
- Ingo Schwichtenberg (1965–1995), Schlagzeuger Helloween
- Helmut Walter Klein (1918–2013), Künstler und Grafiker
Literatur
- Barbara Leisner, Norbert Fischer: Der Friedhofsführer. Christians Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-7672-1215-3, S. 123 f.
Weblinks
- Beschreibung auf genealogy.net
- Beschreibung auf der Website der Hamburger Friedhöfe AöR
Quellen
- ↑ FiZ-Info-Blatt 5: Friedhof Volksdorf (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)(PDF-Datei; 3,65 MB)
Koordinaten: 53° 40′ 2,1″ N, 10° 9′ 30,8″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Bild: © Ajepbah / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 de
Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf dem Waldfriedhof in Hamburg-Volksdorf.
(c) hh oldman, CC BY 3.0
„Säulen der Begegnung“ auf dem Waldfriedhof Volksdorf im Zentrum des Anonymen Grabfeldes „Ma“ (nahe Eingang Im Regestall). Die Kombination aus Eichenholzstelen und Findlingen wurde 2013 vom deutschen Bildhauer Stefan Behrends geschaffen. Friedhofsplan).
Autor/Urheber: Vitavia, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grab für den deutschen Verleger Ernst Rowohlt auf dem Waldfriedhof Volksdorf in Hamburg-Volksdorf, Planquadrat A k (zwischen Friedhofsbüro und historischem Brunnen), Zustand Juli 2016 (nach teilweiser oberflächlicher Reinigung).
Autor/Urheber: Vitavia, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kapellen-Innenhof auf dem Friedhof Volksdorf.