Friedhof Aoyama

Der Friedhof Aoyama 1907
Luftbild
Kirschblüte an der Mittelallee
Grabanlage der Familie Scriba
Grabmal von Professor Hidesaburō Ueno. Die Stele mit den großen Schriftzeichen auf der rechten Seite wurde zum Gedenken an Hachikō aufgestellt.

Der Friedhof Aoyama (japanisch 青山霊園, Aoyama reien, umgangssprachlich 青山墓地, Aoyama bochi) ist der Prominentenfriedhof im Tokioter Stadtteil Minami-Aoyama im Bezirk Minato.

Geschichte

Nach der Meiji-Restauration ging das Gelände der Drittresidenz[1] der Fürstenfamilie Aoyama[2] in städtischen Besitz über. Nachdem das Gelände zunächst als shintoistische Begräbnisstätte genutzt worden war, wurde zum 1. September 1874[3] daraus ein allgemeiner, öffentlicher Friedhof. Auf dem Friedhof sind nicht nur viele bekannte Japaner begraben, sondern in einer eigenen Abteilung auch Ausländer, die in der Meiji-Zeit in Tokio tätig waren. Diese Abteilung wurde wegen Platzbedarfs von der Friedhofsverwaltung in den letzten Jahren stark verkleinert, so das nur noch die wichtigsten Gräber erhalten sind.

Der mit 263.564 m²[3] größte Friedhof (die Hauptachse ist 750 m lang) in der Tokioter Innenstadt wird heute von zwei Autostraßen durchquert. Auf der Abbildung erkennt man die Lage auf einem flachen, gestreckten Hügel. Zur Zeit der Kirschblüte ist der Friedhof ein beliebter Ort für hanami. Unter den alten Kirschbäumen an der Hauptallee und an Nebenwegen wird dann friedlich fröhlich gegessen und getrunken.

Bekannte Japaner

Grabstätten von Ausländern

Deutsche

  • Karl Anton Bruck, (1839–1880)
  • Vera Eckert, († 1909)
  • Udo Eggert, Hochschullehrer und Staatswissenschaftler (1848–1893)
  • Karl Flaig, Manager des Imperial Hotels (1865–1907)
  • Wilhelm Heise, Ingenieur (1846–1895)
  • Carl Jacob Hess, (1838–1897)
  • Cäsar Junghenn, (1853–1904)
  • Erwin Kaufmann, (1847–1889)
  • 2. Tochter von Oskar Korschelt († 1882)
  • Lucius Langguth, (1854–1906)
  • Adolph Lubowsky, (1833–1897)
  • Emil Nissl, (1856–1903)
  • Frieda Fumi Ohli, geb. Matsuno (1877–1901)
  • Friedrich Putzier, Lehrer (1851–1901)
  • Emil Scriba
  • Fritz Scriba
  • Julius Scriba, Chirurg (1848–1905)
  • Gottfried Wagener, Ingenieur und Hochschullehrer (1831–1892)

(Quelle:[4])

Andere Ausländer (Auswahl)

  • Guido Verbeck, holländischer Rechtsgelehrter und Missionar (1830–1898)
  • Edoardo Chiossone, italienischer Graphiker (1833–1898)
  • Frederick W. Eastlake, amerikanischer Spracherzieher (1859–1905)
  • Merriman Colbert Harris, amerikanischer Bischof (1846–1921)
  • Francis Brinkley, irischer Herausgeber einer japanischen Zeitung und Gelehrter (1841–1912)
  • Joseph Schereschewsky, anglikanischer Bischof von Shanghai (1831–1906)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Die Lehnsfürsten besaßen in Edo in der Regel eine Hauptresidenz (jap. 上屋敷, kamiyashiki), eine Nebenresidenz (jap. 中屋敷, nakayashiki) und eine Drittresidenz (jap. 下屋敷, shimoyashiki), letztere meist ein Gartengelände mit wenigen Bauwerken.
  2. Die Aoyama führten den in der Provinz Mino (heute Präfektur Gifu) ansässigen Gujō-han. Der Ortsteil Aoyama ist nach dieser Familie benannt.
  3. a b 概要. In: 都立霊園公式サイト. Abgerufen am 20. Dezember 2012 (japanisch).
  4. Eigenen Notizen, ziemlich vollständig

Weblinks

Commons: Friedhof Aoyama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 35° 39′ 56″ N, 139° 43′ 21″ O

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Aoyama cemetery, Tokyo
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Tomb of Prof Scriba and family, Tokyo
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Aoyama Cemetery viewed from Roppongi Hills Mori Tower. Uploaded on May 12, 2007 after modification.
Aoyama bochi.jpg
Aoyama graveyard at Tokyo (1907)
Grave of Hidesaburo Ueno and monument of Hachiko, in the Aoyama Cemetery.jpg
Grave of Hidesaburo Ueno (上野 英三郎 Ueno Hidesaburō) and monument of Hachiko (ハチ公 Hachikō), located at Aoyama Cemetery (青山霊園 Aoyama Reien) Minami-Aoyama, Minato, Tokyo, Japan