Friedenskirche (Duisburg)

Friedenskirche Hamborn

Die Friedenskirche ist eine evangelische Kirche im Duisburger Stadtteil Obermarxloh, Stadtbezirk Hamborn.

Geschichte

Ende des 19. Jahrhunderts brachte die Industrialisierung Tausende Arbeiter in das damals noch bäuerliche Hamborn. Es entstand 1893 die Evangelische Kirchengemeinde Hamborn. Nach der Nutzung von provisorischen Versammlungsstätten in der Umgebung wurde der Ruf nach einem würdigen Gottesdienstort laut. Die Gemeinde beschloss, eine Kirche zu bauen, wofür sich besonders die Unternehmerfamilie Morian einsetzte. Der Bau wurde überwiegend durch Spenden finanziert und kostete 117.000 Mark.

Am 8. März 1985 wurde die Friedenskirche unter der Nummer 12 in die Denkmalliste der Stadt Duisburg eingetragen.

Architektur

Der Grundstein der Kirche wurde am 31. Oktober 1895 gelegt. Die Bauzeit betrug weniger als zwei Jahre und wurde am 22. Juli 1897 beendet. Architekt war der Berliner Karl Doflein, der seine Planungen an dem damals modernen, von Johannes Otzen entwickelten Wiesbadener Programm orientierte. So ist die Friedenskirche vom Grundriss her eine vereinfachte Miniaturausgabe des Berliner Doms. Als Baumaterial wählte man Backstein, der günstig vor Ort hergestellt werden konnte. Das Untergeschoss lehnt sich mit kleinen Fenstern und dicken Mauern an den romanischen Stil an, das Obergeschoss mit den großen Bogenfenstern an den gotischen Stil. Die Kirchenbänke bilden unter Verzicht auf einen Mittelgang einen zu Altar, Kanzel und Orgel hin geöffneten Halbkreis, damit alle Kirchenbesucher gleich gute Sicht haben.

Nachdem die alten Glocken 1942 für Rüstungszwecke abgeliefert werden mussten, wurden 1953 drei neue Bronzeglocken in Betrieb genommen. Sie wurden von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker gegossen.

Nr.SchlagtonMasseDurchmesserInschrift
1f′780 kg111 cmSeid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet am Gebet (Römer 12,12 )
2g′550 kg099 cmJesus Christus, gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebr 13,8 )
3a′390 kg089 cmIch will den Herren loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein (Ps 34,2 )

Orgel

Innenansicht der Friedenskirche

Die Orgel ist ein Neubau der Orgelbauwerkstatt Eule aus dem Jahr 1974 mit zwei Manualen und 22 Registern. Sie hat folgende Disposition:[1]

Hauptwerk
1.Prinzipal08′
2.Koppelflöte08′
3.Oktave04′
4.Spitzflöte04′
5.Nasat0223
6.Flachflöte02′
7.Mixtur04-6-fach
8.Trompete08′
Brustwerk
9.Holzgedackt08′
10.Prinzipal04′
11.Rohrflöte04′
12.Oktave02′
13.Sifflöte0113
14.Sesquialter02-fach
15.Scharff04-fach
16.Krummhorn08′
Pedal
17.Subbass16′
18.Oktavbass08′
19.Gedacktbass08′
20.Oktave04′
21.Rauschpfeife03-fach
22.Posaune16′

Brustwerk: Schwellbar, Schleifladen, mechanische Trakturen

Spielhilfen: Drei Koppeln, zwei Tremulanten

Kirchenmusikdirektor Udo Witt war von 1991 bis 2002 Organist der Friedenskirche.

Einzelnachweise

  1. Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase.nl. Abgerufen am 28. Januar 2018.

Literatur

  • Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Friedenskirche Hamborn und zum 80jährigen Jubiläum der Kantorei der Friedenskirche. Duisburg 1997.
  • Erich Binder: Die Evangelische Kirchengemeinde Hamborn. Selbstverlag, Duisburg 1972.

Weblinks

Koordinaten: 51° 29′ 31″ N, 6° 46′ 42,5″ O

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Friedenskirche Duisburg-Hamborn Innenansicht.jpg
Autor/Urheber: DerAlthamborner, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Innenansicht der Friedenskirche Duisburg-Hamborn (Blick von der Rückempore auf den Altar, die Kanzel und die Orgel)