Frenkendorf
| Frenkendorf | |
|---|---|
| Staat: | |
| Kanton: | |
| Bezirk: | Liestal |
| BFS-Nr.: | 2824 |
| Postleitzahl: | 4402 |
| UN/LOCODE: | CH FKD |
| Koordinaten: | 620852 / 261366 |
| Höhe: | 333 m ü. M. |
| Höhenbereich: | 282–683 m ü. M.[1] |
| Fläche: | 4,59 km²[2] |
| Einwohner: | 6651 (31. Dezember 2024)[3] |
| Einwohnerdichte: | 1449 Einw. pro km² |
| Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 36,7 % (31. Dezember 2024)[4] |
| Website: | www.frenkendorf.ch |
(c) Beat Koller, CC BY 3.0 Frenkendorf | |
| Lage der Gemeinde | |
Frenkendorf ist eine politische Gemeinde im Bezirk Liestal des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz.

Geographie
Frenkendorf ist 12 km vom Stadtzentrum Basels und 2 km vom Kantonshauptort Liestal entfernt. Es gibt sechs angrenzende Gemeinden: Füllinsdorf, Gempen (Kanton Solothurn), Liestal, Muttenz, Nuglar-St. Pantaleon (Kanton Solothurn) und Pratteln. Die Grenze ist rund 14,5 Kilometer lang.
Geschichte
Frenkendorf wurde 1249 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf wurde von einer alemannischen Sippe unter der Führung eines Mannes namens Franko gegründet. Ursprünglich hiess der Ort «Frankovilare». Der heutige Name stammt aus dem Jahr 1302. Auf der Schauenburger Fluh fanden sich die Fundamente eines gallorömischen Heiligtums aus dem 1. bis 4. Jahrhundert, Münzen von 253 bis 350 n. Chr. und Reste einer frühneuzeitlichen Hochwacht. Die Burg Neu-Schauenburg stammt aus dem 13. Jahrhundert, der Vorgängerbau eventuell aus dem 11. Jahrhundert; nach dem Erdbeben von 1356 wurde der Komplex wieder aufgebaut. Die Burg Alt-Schauenburg wurde zwischen 1275 und 1356 besiedelt.
Frenkendorf war ein Teil der frohburgischen, dann bischöflichen Herrschaft Schauenburg, deren Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit später zu Liestal gehörten. Die Herren von Eptingen aus Pratteln erwarben im 14. und 15. Jahrhundert einen Grossteil des Dorfes und verkauften diesen 1517–1525 der Stadt Basel. Frenkendorf kam zum Amt Liestal, die Hohe Gerichtsbarkeit blieb indes beim Amt Farnsburg. Kirchlich gehörte Frenkendorf zur Pfarrei Munzach. Ab 1765 bildete es mit Füllinsdorf eine Kirchgemeinde.
Durch das Dorf führte zu römischer Zeit ein Weg nach Pratteln, der später auch den Lieferanten der Basler Seidenbandfabrikanten diente.
Am 3. August 1833 fand an der Grenze zu Pratteln bei der Hülftenschanze eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen basel-städtischen Truppen und den Landschäftler Widerständlern statt, durch dessen Ausgang der Halbkanton Basel-Landschaft in seiner ursprünglichen Gemarkung entstand. Ein schlichter Obelisk aus rotem Sandstein im Wäldchen nördlich des Friedhofs Äussere Egg erinnert an diese Ereignisse.
Wappen
Frenkendorf ist eine der wenigen Gemeinden des Kantons, die ein historisches Wappen besitzen. Bereits 1865 ist es beim Bau des Dorfbrunnens in den Stein gemeisselt worden.
Das Wappen stellt einen zunehmenden weissen Halbmond mit nachdenklichem Gesicht auf blauem Grund dar. Die Farben entstammen dem Wappen der Herren von Schauenburg (Schöwenberch), Erbauer der Burgen Alt-Schauenburg und Neu-Schauenburg. Diese waren Lehnsträger von Frenkendorf bis zu ihrem Aussterben Ende des 14. Jahrhunderts, danach Übergang in Basler Besitz. Das Frenkendörfer Wappen befindet sich zudem am Dachgiebel der Basler Barfüsserkirche.
Schulen
- Primarschule Egg
- Sekundarschule Mühlacker
Sehenswürdigkeiten

- Schauenburgerfluh
- Dorfmuseum
- Bienenberg
- Hülftendenkmal
- Evangelisch-reformierte Kirche
- Altes Dorfschulhaus
- Bürger- und Kulturhaus
Wirtschaft
Frenkendorf ist Sitz der Läckerli Huus AG. Zudem befindet sich hier als weiteres grosses Unternehmen der Migros-Betrieb Mibelle (zuvor: Mifa), welcher der grösste Waschmittel- und Speisefetthersteller der Schweiz ist.
Politik
Der Gemeinderat (Exekutive) besteht aus sieben Stimmberechtigten. Gemeindepräsident ist Roger Gradl (FDP).
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Frenkendorf: SP 30,9 % (2019 31,6 %), SVP 28,2 % (23,8 %), FDP 16,4 % (17,1 %), glp 8,1 % (6,2 %), Grüne 7,5 % (12,8 %), Mitte 6,3 % (6,1 %), EVP 1,8 % (2,4 %), EDU 1,6 % (–).[5]
Verkehr
Die Gemeinde wird durch die A22 verbunden, die zur Autobahn A2 (Schweiz) führt. Die Rheinstrasse führt durch die Dörfer und verbindet so Frenkendorf mit Pratteln und Liestal.
Schienenverkehr
Der Bahnhof Frenkendorf-Füllinsdorf ist an der Hauensteinstrecke erschlossen und ist somit ein Durchgangsbahnhof und eine bediente S-Bahn-Haltestelle.
- S 3 Porrentruy – Delémont – Laufen – Basel Dreispitz – Basel SBB – Liestal – Sissach – Olten (SBB)
Nahverkehr
Frenkendorf hat mehrere Buslinien, die von der Autobus AG Liestal betrieben werden.
- 75 Frenkendorf-Füllinsdorf Bahnhof – Füllinsdorf, Giebenacherstrasse
- 76 Frenkendorf -Füllinsdorf, Bahnhof – Liestal Kantonsspital – Liestal, Bahnhof – Liestal, Altmarkt – Lausen Bahnhof Nord – Lausen, Furlen
- 78 Frenkendorf, Friedhof – Frenkendorf-Füllinsdorf, Bahnhof – Liestal, Kessel – Liestal, Bahnhof – Lausen, Bahnhof Süd – Lausen, Stutz
Persönlichkeiten
- Oskar Althaus (1908–1965), Maler
- Karl Ludwig Born (1864–1914), Zeichenlehrer und Landschaftsmaler
- Ronja Jansen (* 1995), Politikerin (Juso/SP)
- Verena Martin (1923–1980), erste Gemeindepräsidentin im Kanton Basel-Landschaft
- Marcel Summermatter (* 1956), Radrennfahrer
- Hans Willenegger (1910–1998), Chirurg, Chefarzt in Liestal, bewohnte das Hofgut Neu-Schauenburg
Literatur
- Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft. Band II: Der Bezirk Liestal. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1974 (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 62). ISBN 3-7643-0727-7, S. 105–122.
Siehe auch
- Bourbon Street Jazzband Frenkendorf
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Frenkendorf
- Brigitta Strub: Frenkendorf. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Geographische Kennzahlen - Suche Gemeindestand 06.04.2025. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2025 zusammengefasst. Abruf am 29. August 2025.
- ↑ Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden, 1991-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Staatsangehörigkeit (Kategorie), Geschlecht und Alter, 2010-2024. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 28. August 2025
- ↑ Nationalratswahlen 2023: Stärkste Partei, Kanton Basel-Landschaft. Gemeinde Frenkendorf. Bundesamt für Statistik, 22. Oktober 2023, abgerufen am 11. Juni 2025.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Schweizerfahne, Flagge der Schweiz. Commons-Seite zur Schweiz → Confoederatio Helvetica.
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Altes Dorfschulhaus in der Hauptstrasse in Frenkendorf, Kanton Basel-Landschaft, Schweiz
Autor/Urheber: EinDao, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Hülftenschanz Denkmal, Inschrift Zur Erinnerung an den Freiheitskampf des Baselbieters Volkes am 3. August 1833. Am Hülftenschanz Denkmal Sockel ist folgende Inschrift zu sehen. An dieser Stelle brach Samstag den 3. August 1833 um die Mittagszeit der Ansturm der Basler Standestruppe unter blutigen Verlusten zusammen. Jhren Sieg nützen die Landschäftler Schützen durch rücksichtsloses Verfolgen des geschlagenen Gegners bis an die Birs aus. Hülftenschanz Denkmal obere Inschrift: Auf diesem Platze fiel Dr. Heinrich Hug Obergerichtsschreiber. Im Tode Ehrenbürger des Kantons Basellandschaft. Die Freiheit war seine Braut für sie ging er gerne in den Tod. Weiter viel hier.
Autor/Urheber: Werner Friedli, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Evangelisch-reformierte Kirche in Frenkendorf, Kanton Basel-Landschaft, Schweiz
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bürger- und Kulturhaus in der Hauptstrasse in Frenkendorf, Kanton Basel-Landschaft, Schweiz
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Municipality Frenkendorf


