Franz Richarz (Physiker)

Franz Joseph Matthias Richarz (* 15. Oktober 1860 in Endenich[1]; † 10. Juni 1920 in Marburg[2]) war ein deutscher Physiker und Hochschullehrer.

Franz Richarz studierte Physik zunächst an der Universität Bonn und dann an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin,[1] wo er 1884 bei Hermann von Helmholtz mit der Schrift Die Bildung von Ozon, Wasserstoffsuperoxyd und Überschwefelsäure bei der Electrolyse verdünnter Schwefelsäure promoviert wurde. Während seines Studiums wurde er 1878 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Bonn.[3]

Richarz war danach Privatdozent an der Universität Bonn. 1895 wurde er als Nachfolger von Anton Oberbeck an der Universität Greifswald ordentlicher Professor und Direktor des Physikalischen Instituts.[4] Von 1901 bis zu seinem Tod war er der erste Direktor des Physikalischen Instituts an der Universität Marburg.

Richarz wurde bekannt durch die genaue Ermittlung des Wertes der Gravitationskonstante, die er gemeinsam mit Otto Krigar-Menzel in den Kasematten der Festung Spandau durchführte.[1] Er wurde 1907 in die Sektion Physik der Leopoldina[5] aufgenommen.

Literatur

  • Franz Gundlach: Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Elwert, Marburg 1927, Nr. 699.
  • E. A. Schulze: Franz Richarz. Nekrolog. In: Physikalische Zeitschrift. Band 22 (1921) S. 33–36.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Walter Schallreuter: Die Geschichte des Physikalischen Instituts der Universität Greifswald. In: Festschrift zur 500-Jahrfeier der Universität Greifswald. Band 2. Greifswald 1956, S. 459 f.
  2. siehe Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAMR), Best. 915 Nr. 5715, S. 352 (Digitalisat).
  3. Verzeichnis der Alten Herren der Deutschen Burschenschaft. Überlingen am Bodensee 1920, S. 271.
  4. Eine kurze Geschichte der Physik in Greifswald (2014).
  5. Mitgliedseintrag von Franz Richarz bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 10. August 2015.