Franz Reber

Franz Xaver von Reber (* 10. November 1834 in Cham; † 4. September 1919 in Pöcking, Landkreis Starnberg) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Franz von Reber, gemalt von Leo Samberger (1905)

Er studierte von 1853 bis 1856 in München und Berlin, begab sich dann nach Rom und habilitierte sich 1858 an der Universität München. 1863 wurde er außerordentlicher Professor, 1869 Professor für Kunstgeschichte und Ästhetik am Polytechnikum in München, der heutigen Technischen Universität München, und 1875 Direktor der Staatsgalerien. 1881 wurde er geadelt.

Reber hat besonders über die Kunst der Antike und die Geschichte der Architektur gearbeitet: „Die Ruinen Roms und der Campagna“ (1863, 2. Aufl. 1877); „Des Vitruvius zehn Bücher über Architektur, übersetzt und erläutert“ (1865); „Geschichte der Baukunst im Altertum“ (1864–67); „Kunstgeschichte des Altertums“ (1871), aber auch über die Kunst des Mittelalters („Kunstgeschichte des Mittelalters“, 1885) und die neuere Kunstgeschichte („Geschichte der neuern deutschen Kunst vom Ende des vorigen Jahrhunderts“, 3 Bde., 1874–76; 2. Aufl. 1884). Er war mit Adolf Bayersdorfer Herausgeber des „Klassischen Bilderschatzes“ (1888–1890) und Herausgeber des „Klassischen Skulpturenschatzes“ (1896–1900), zwei zeittypischen Sammelwerken.

1887 wurde er zum außerordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt, im Jahre 1890 zum ordentlichen Mitglied.[1]

Weitere Werke

Der im Stil einer toskanischen Landvilla erbaute Wohnsitz der Familie in Pöcking
  • Der karolingische Palastbau, München 1892
  • Über das Verhältnis des mykenischen zum dorischen Baustil und Die phrygischen Felsendenkmäler, in: Abhandlungen der königlich-bayrischen Akademie der Wissenschaften, 1896 und 1897
  • Katalog der Gemäldesammlung der Älteren Pinakothek zu München, 9. Auflage, München 1905

Porträts

  • 1905: Ein von Leo Samberger gemaltes Porträt Franz von Rebers ist heute im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (Neue Pinakothek).[2]
  • 1909: Bronzegussmedaille, 68,9 mm, Medailleur: Maximilian Dasio (1865–1954). Vorderseite: GEHEIMRAT DR. – FRANZ V. REBER / MCMIX – Kopfbildnis mit Kragenansatz und Brille nach rechts; Rückseite: Pallas Athene beschirmt die drei Künste Malerei, Skulptur und Architektur, im Abschnitt: MCMIX.VI.

Literatur

  • M. Wesche, M. Kostial: Die Bayerische Akademie der Wissenschaften und ihre Mitglieder im Spiegel von Medaillen und Plaketten. München 1997, Nr. 58, S. 76.
  • Ingrid S. Weber: Maximilian Dasio 1865–1954. Münchner Maler, Medailleur und Ministerialrat. Staatliche Münzsammlung, München 1985, ISBN 3-9800744-1-2, Nr. 48 (Ausstellungskatalog).
  • Martin Heidemann: Medaillenkunst in Deutschland von 1895 bis 1914 (= Die Kunstmedaille in Deutschland. Band 8). Berlin 1998, ISBN 3-7861-1416-1, Nr. 403.

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Franz Xaver von Reber, Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  2. Leo Samberger: Portrait Franz von Reber (1905). In: sammlung.pinakothek.de. Bayerische Staatsgemäldesammlungen;

Weblinks

Wikisource: Franz Reber – Quellen und Volltexte

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Pöcking, Villa Reber.jpg
Autor/Urheber: I. Berger, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pöcking, Feldafinger Straße 15, Villa Reber. Professor Franz von Reber (1834–1919), Kunsthistoriker an der Universität München, ließ sich 1895 in Pöcking einen Wohnsitz im Stil einer toskanischen Landvilla erbauen. Der zweigeschossige Walmdachbau verfügt über einen Belvedereturm; Eingangsvordach und Eisenbalkon stehen auf gusseisernen Stützen.