Franz Naval

Franz Naval, 1903.
Franz Naval als George Brown in Die weiße Dame (Volksoper Wien, 23. März 1905)

Franz Naval, eigentlich Franz Pogačnik (* 20. Oktober 1865 in Laibach, Slowenien; † 9. August 1939 in Wien) war ein österreichischer Opernsänger (Lyrischer Tenor).

Leben

Der lyrische Tenor erhielt seine Ausbildung zuerst in Laibach, vollendete sie aber bei Josef Gänsbacher in Wien. Sein Debüt feierte der Sänger 1888 am Stadttheater in Frankfurt am Main und sang ab 1895 in Berlin an der Hofoper. 1898 erhielt er ein Engagement an der Wiener Hofoper, die er jedoch infolge eines Zerwürfnisses mit Gustav Mahler 1902 wieder verließ. Vom Wiener Publikum verabschiedete er sich als Richard im Maskenball (1902) bzw. in einem Abschiedskonzert im Musikverein. Noch 1904 wurde Naval als "k.k. Kammersänger, Wien" tituliert (Grammophon-Aufnahmen aus La Traviata und Manon).[1]

Es folgte 1903/04 eine Saison an der Metropolitan Opera in New York und anschließend eine neuerliche Verpflichtung in Berlin an der Hofoper bzw. ab 1908 der Komischen Oper.

Franz Naval war in seiner Zeit auch ein bedeutender Liedsänger. Nach dem Ende seiner Sängerlaufbahn lebte er als Gesangspädagoge in Wien.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof Wien-Simmering (IX, 1, 36).

Franz Naval Grabstätte

Erste Aufnahmen auf Berliner Records (Wien 1900-01), dann G&T (Wien 1901-02, Berlin 1905) und schließlich Odeon (Berlin 1906-09, darunter Turiddu in vollständiger "Cavalleria rusticana" sowie Schuberts vollständiger Liedzyklus "Die schöne Müllerin").

Literatur

  • U. Harten: Pogačnik Franz. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 150.
  • Uwe Harten: Naval (eig. Pogačnik), Franz. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
  • K. J. Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Unveränderte Auflage. K. G. Saur, Bern 1993, Zweiter Band M–Z, Sp. 2078, ISBN 3-907820-70-3
  • Rainer E. Lotz, Axel Weggen und Christian Zwarg: Discographie der deutschen Gesangsaufnahmen Band 3, Birgit Lotz Verlag, Bonn 2001, ISBN 3-9805808-6-5
  • Michael Wolf, Klaus Edel: Ausgesuchte Prominentengräber auf dem Evangelischen Friedhof Simmering. Eine Einführung in die Geschichte des Friedhofes und ein Begleiter zu ausgesuchten Prominentengräbern. Herausgegeben vom Evangelischen Presseverband in Österreich, Wien 2000.
  • Felix Czeike: Historischer Lexikon Wien. Wien 1995, S. 358

Weblinks

Commons: Franz Naval – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. siehe das Text-Buch der bis Juli [1904] erschienenen Konzert-Platten (Hrsg. Arthur Blumenthal, Breslau 1904)

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Franz Naval (1865-1939), ein in Frankfurt a. M., Berlin, Wien und New York tätiger Opernsänger.
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Franz Naval (eigentlich: Pogacnik, 1865–1939)