Franco Forini

Franco Forini
Nation:Schweiz Schweiz
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Italien 1987
Letzter Start:Großer Preis von Spanien 1987
Konstrukteure
1987 Osella
Statistik
WM-Bilanz:keine WM-Platzierung
StartsSiegePolesSR
2
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Franco Forini (* 22. September 1958 in Muralto) ist ein ehemaliger Schweizer Automobilrennfahrer. Nachdem er 1985 Italienischer Formel-3-Meister war, wurde der internationale Rennsport auf ihn aufmerksam.

Formel 3000

In der Saison 1986 fuhr Forini einige Rennen der Formel-3000-Meisterschaft. Sein erstes Formel-3000-Rennen war der Gran Premio di Roma in Vallelunga. Hier wurde er von dem in dieser Klasse neu etablierten Team Coloni gemeldet, konnte sich aber in einem gebrauchten March 85B nicht qualifizieren. Vom fünften Rennen der Saison, der Tropheo Elio de Angelis in Imola, bis zum neunten Rennen, dem Halfords Birmingham Superprix, startete Forini für das italienische Team San Remo Racing. Bei den ersten beiden Anläufen konnte er sich qualifizieren; das beste Resultat war ein sechster Platz in Imola, der ihm einen Meisterschaftspunkt einbrachte. Im zweiten Rennen für San Remo wurde Forini noch einmal 14., danach schlossen sich drei Nichtqualifikationen an. Anschliessend trennte sich das Team von Forini; er wurde für die letzten beiden Meisterschaftsläufe durch Alessandro Santin ersetzt. Mit einem Meisterschaftspunkt schloss Forini die Formel 3000-Saison als gleichrangiger 21. der Fahrerwertung ab. Für die Saison 1987 erhielt er kein Cockpit in der Formel 3000.

Formel 1

In der Formel-1-Saison 1987 bestritt Franco Forini drei Grands Prix für das italienische Team Osella, und zwar die Grossen Preise von Italien, Portugal und Spanien. Das finanziell schwer angeschlagene Osella-Team setzte 1987 zumeist nur ein Fahrzeug ein, für das Alex Caffi als Stammfahrer gemeldet war. Für die letzten drei europäischen Rennen der Saison entschied man sich indes dafür, zwei Autos zu melden. Forini brachte einige Sponsoren mit, die den Einsatz des zweiten Wagens finanzierten. Forini erhielt ein Fahrzeug der Serie FA1G. Angetrieben wurden die Autos von alten, von Osella selbst gewarteten Alfa-Romeo-Turbomotoren, deren Leistungsfähigkeit insgesamt kaum das Niveau der seit 1987 wieder zugelassenen Saugmotoren erreichte. Die unmittelbaren Konkurrenten des kleinen italienischen Rennstalls war das in diesem Jahr schlecht aufgestellte Tyrrell-Team, ferner AGS und das seit September 1987 aktive Team Coloni, die allesamt mit Cosworth-Saugmotoren fuhren.

Franco Forinis Renneinsätze für Osella verliefen enttäuschend. Forini hatte einige Jahre zuvor in der Formel 3 auf vergleichbarem Leistungsniveau mit Alex Caffi gekämpft, kam jedoch in der Formel 1 nicht an die Leistungen seines Teamkollegen heran. Die Zeitdifferenzen zwischen beiden Osella-Fahrern waren eklatant. Einige Beobachter aus Italien führten dies allerdings darauf zurück, dass Osella mit der Vorbereitung von zwei Formel-1-Wagen überfordert war und Forinis Auto nicht mit der Sorgfalt behandelt wurde, die Caffi als Stammfahrer zuteilwurde.

Bei seinem ersten Formel-1-Rennen, dem Grossen Preis von Italien, qualifizierte sich Forini als Letzter. Sein Rückstand auf die Pole-Zeit betrug 10 Sekunden, der Rückstand auf seinen Teamkollegen Caffi 2,5 Sekunden. Seine Zeiten lagen noch immer über denen von Nicola Larini, der für das erstmals gemeldete Coloni-Team antrat, und von Pascal Fabre im AGS. Im Rennen fiel Forini nach einem Defekt des Turboladers in der 27. Runde aus.

Der anschliessende Grosse Preis von Portugal brachte keine Besserung: hier bekleideten die Osellas die letzten beiden Ränge, Forini mit 9 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit und knapp 3 Sekunden Rückstand auf Alex Caffi. In der 32. Runde kollabierte die Hinterradaufhängung an Forinis Osella, woraufhin er das Rennen beenden musste.

Beim Grossen Preis von Spanien qualifizierten sich beide Osellas nicht; diesmal waren Larini im Coloni und Fabre im AGS deutlich schneller gewesen.

Zu den verbleibenden drei Grossen Preisen des Jahres in Mexiko, Japan und Australien verzichtete Osella aus Kostengründen auf ein zweites Auto, sodass für Forini kein Platz mehr im Team war. Für die folgenden Jahre zeigte kein Formel-1-Team Interesse an einer Verpflichtung Forinis.

Nach der Formel 1

Von 1988 bis 1989 bestritt Franco Forini wieder einige Rennen in der Italienischen Formel 3, konnte dort aber nur eingeschränkt überzeugen. Bis 1992 fuhr er noch einige Kart-Rennen; danach gab er das aktive Rennfahren auf. Heute betreibt Franco Forini einige Tankstellen und einen Mineralölhandel in Bellinzona und verschiedenen Nachbarorten.

Statistik

Rennergebnisse

JahrTeamWagenMotor12345678910111213141516WMPunkte
1987Osella Squadra CorseOsella FA1GAlfa Romeo V8 (T)BRASMRBELMONUSAFRAGBRGERHUNAUTITA
DNF
POR
DNF
ESP
DNQ
MEXJPNAUS-0
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

  • Nina und Hans Treml: Die Außenseiter. Schweizer im Internationalen Automobilrennsport 1950 bis heute. Verlag Baeschlin (Glarus) 2006, ISBN 978-3-85546-166-0.
  • Motorsport aktuell: wöchentlich erscheinende Schweizer Fachzeitschrift mit diversen Beiträgen über Franco Forini und Osella in den Heften des Jahrgangs 1987.

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.