Fränkischer Rechen

Der Fränkische Rechen – Symbol für ganz Franken und Teil des großen Bayerischen Staatswappens sowie des großen Landeswappens für Baden-Württemberg.

Der Fränkische Rechen wird als Wappen Frankens angesehen. Er zeigt in Rot drei silberne Spitzen. Diese Spitzen ergeben die stilisierte Form eines Rechens.

Gestaltung und Verwendung

Der Fränkische Rechen ist ein Heroldsbild und eine Form des Wappenschnittes, denn er teilt durch einen Spitzenschnitt den Wappenschild in Rot-Silber. Durch seine Einfachheit und die regionale Verbreitung hat er es als Wappenbild zum Eigennamen geschafft.

Franken-Rot ist dabei die Farbe HKS 14.

Die Form des Rechens stellt die Ganzheitlichkeit von Himmel und Erde dar und wurde daher gerade von kirchlichen Institutionen in Siegel oder Wappen aufgenommen. Sie symbolisiert mit drei nach oben (Himmel) gerichteten Spitzen die Dreifaltigkeit Gottes und gleichzeitig mit vier nach unten (Erde) gerichteten Enden die vier Himmelsrichtungen der Erde. Die optische Ähnlichkeit zum „Treibgutrechen“ hat zu dem heutigen Namen geführt; vermutlich haben zuerst Ortschaften solche Figuren als Emblem benutzt, die an für die Holztrift angelegten Sperrwerken lagen und deren Existenzgrundlage der Holztransport war.

Geschichte

Erstmals nachgewiesen ist der Rechen im frühen 14. Jahrhundert auf dem Grab des Fürstbischofs des Bistums Würzburg, Wolfram Wolfskeel von Grumbach, und in einem Siegel des Ortes Gerolzhofen.

Der Fränkische Rechen wurde zunächst von den Würzburger Fürstbischöfen als Symbol ihrer (allerdings eher nominellen) fränkischen Herzogswürde gewählt. Ab 1835 vertrat der Rechen die mittlerweile ins Königreich Bayern eingegliederten fränkischen Gebiete in dessen Wappen. Er findet sich hundertfach als Teil der Wappen vieler Gebietskörperschaften auf dem Gebiet Frankens, z. B. der bayerischen Bezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken, der meisten Kreise in Franken, z. B. des Main-Tauber-Kreises in Baden-Württemberg, des Landkreises Hildburghausen in Südthüringen oder des Landkreises Haßberge und vieler Städte und Gemeinden, z. B. im Wappen Volkachs oder Frankenhardts. So demonstriert der Fränkische Rechen die Zugehörigkeit zur heutigen Kulturregion Franken, die auch gegenwärtig gebietstechnisch recht genau dem kurzlebigen ehemaligen Herzogtum Ostfranken, also dem ursprünglichen Gebiet der Bistümer Würzburg, Eichstätt und Bamberg, entspricht. Das Gebiet war später noch grob am kleingliedrigen Fränkischen Reichskreis erkennbar.

Der Fränkische Rechen ist Bestandteil im Großen Staatswappen des Freistaats Bayern und im Großen Landeswappen von Baden-Württemberg.

Beispiele

Er ist auch das Wappen der Stadt Gerolzhofen in Unterfranken.

In Vöhringen (Württemberg) wird ebenso wie in Dietingen jedoch kein Fränkischer Rechen gezeigt. Das dortige Wappen, mit gedrehten Farben, bezieht sich auf die Herren von Sulz.

Literatur

  • Eugen Schöler: Fränkische Wappen erzählen Geschichte und Geschichten (= Die bibliophile Reihe bei Degener. Bd. 1). Degener, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-7686-7012-0.

Weblinks

Commons: Frankenrechen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Blason de Maximilien Joseph de Bavière de 1804 à 1806.svg
Autor/Urheber: Tretinville, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Blason de Maximilien Joseph de Bavière de 1804 à 1806
Wappen Bistum Würzburg.svg
Wappen Bistum Würzburg
Wappen Landkreis Wüerzburg, Alt.jpg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: PD-Amtliches Werk

Altes Wappen des Landkreises Würzburg von 1957 - 1974

Wappen Freistaat Bayern (1923).png
Entworfen von Prof. Otto Hupp. Angenommen durch den bayerischen Landtag 1923.
Wappen Gerolzhofen.svg
Wappen Gerolzhofen
Arms of the Kingdom of Bavaria 1835-1918.svg
Autor/Urheber: Glasshouse, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Shield of the Kingdom of Bavaria 1835-1918
DEU Landkreis Würzburg COA.svg
Wappen vom Landkreis Würzburg. Geteilt und unten gespalten; oben in Rot drei silberne Spitzen; unten vorne in Silber übereinander zwei schreitende, herschauende, rot bewehrte schwarze Löwen, hinten in Blau eine goldene Lilie.
Wappen Landkreis Hildburghausen.svg
Wappen Landkreis Hildburghausen
DEU Kolitzheim COA.svg
Wappen von Kolitzheim
DEU Landkreis Main-Spessart COA.svg
Autor/Urheber:
Original:
Unbekannt
Vektor:
Chris die Seele, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ich, der Urheber dieses Werkes, veröffentliche es unter der folgenden Lizenz:
Wappen Frankenbach.svg
Wappen von Heilbronn-Frankenbach
DEU Hilders COA.svg
Wappen der Gemeinde Hilders, Hessen, Deutschland
12. PzDiv.svg
Das Verbandsabzeichen der 12. Panzerdivision der Bundeswehr.
Wappen Landkreis Marktheidenfeld.jpg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: PD-Amtliches Werk

Wappen des ehemaligen Landkreises Marktheidenfeld (Unterfranken)