Formel 750

Formel 750
FahrzeugtypMotorrad-Prototypen
Land oder RegionWeltmeisterschaft
Erste Saison1973
Letzte Saison1979

Die Formel 750 war eine Motorrad-Rennserie, die vom Motorrad-Weltverband Fédération Internationale de Motocyclisme von 1973 bis 1979 veranstaltet wurde. Sie war für seriennahe Motorräder mit einem Hubraum bis 750 cm³ ausgeschrieben.

Geschichte

Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre wurden bei einigen der prestigereichsten Rennen der Welt, wie zum Beispiel der Isle of Man TT, dem Daytona 200 oder den 200 Meilen von Imola, zusätzlich zu den Prototypenklassen auch Klassen für kostengünstige, seriennahe Maschinen geschaffen, die sich wachsender Beliebtheit erfreuten. Die Zylinderzahlen und Hubräume der großen Serienmaschinen hatten sich auf den europäischen und US-amerikanischen Märkten in dieser Zeit mehr und mehr in Richtung von 750-cm³-Vierzylindern entwickelt. Aus diesem Grund, und um die Reglements der bisherigen Rennen und Serien zu vereinheitlichen, wurde im Jahr 1973 von der FIM erstmals eine internationale Meisterschaft für solche Maschinen als Preis der FIM ausgeschrieben. Jedoch litt die Serie von Anfang an unter einem zu komplizierten Reglement und der Tatsache, dass die Rennen außerhalb der Grands Prix um die Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen wurden.

Der erste Lauf in der Geschichte der Formel 750 wurde am 15. April 1973 mit den 200 Meilen von Imola im italienischen Imola veranstaltet. Dabei siegte der Finne Jarno Saarinen auf einer Yamaha TZ 350 vor dem einheimischen Ducati-Piloten Bruno Spaggiari. Erster Meister wurde der Brite Barry Sheene auf Suzuki.

In den Jahren 1975 und 1976 zählte die Serie zur Europameisterschaft, 1977 erhielt sie den Status einer offiziellen FIM-Weltmeisterschaft.

Im Jahr 1979 entschied sich die FIM, nur eine Königsklasse des Motorradrennsports beizubehalten. Die Wahl fiel dabei auf die seit 1949 existierendes 500-cm³-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft. In der Formel 750 war es in den vorhergegangenen Jahren immer mehr zu Problemen gekommen, da die Motorleistungen für die Reifen und Fahrwerke der damaligen Zeit zu groß waren. Außerdem war die Formel immer mehr zum Yamaha-„Markenpokal“ geworden. 1979 waren von 60 Piloten, die Punkte erzielen konnten, nur vier nicht auf einer Yamaha TZ 750 unterwegs. Die Formel 750 wurde damit am Ende der Saison 1979 eingestellt. Ab Mitte der 1980er-Jahre traten die Superbikes als seriennahe Rennmotorräder an die Stelle der Formel 750.

Siegerliste

Der erste Meister der Serie wurde der damals 23-jährige Brite Barry Sheene auf Suzuki, der 1976 und 1977 auch 500-cm³-Weltmeister wurde. Mit dem Gewinn des WM-Titels im Jahr 1977 wurde Steve Baker der erste US-amerikanische Weltmeister in der Geschichte der Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM). 1978 sicherte sich der 22-jährige Venezolaner Johnny Cecotto auf Yamaha den Titel. Letzter Weltmeister wurde 1979 der Franzose Patrick Pons, der nicht mal ein Jahr später beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone tödlich verunglückte.

Der Fahrer mit den meisten Laufsiegen ist Johnny Cecotto, der in fünf Jahren 13 Rennen gewann. Danach folgen Steve Baker und Kenny Roberts sr. mit jeweils zwölf Siegen. Erfolgreichster Hersteller ist Yamaha. Die Japaner waren mit ihren Maschinen bei 78 der insgesamt 102 Rennen siegreich.

An den Rennen der Formel 750 nahmen neben den Genannten noch zahlreiche weitere Größen des Motorradsports der damaligen Epoche, wie Giacomo Agostini, Kork Ballington, Dieter Braun, Kel Carruthers, Joey Dunlop, Ron Haslam, Takazumi Katayama, Marco Lucchinelli, Randy Mamola, Phil Read, Jarno Saarinen, Christian Sarron und Walter Villa teil.

JahrSerieMeister
1973Preis der FIMVereinigtes Konigreich Barry Sheene (Suzuki)
1974Preis der FIMAustralien John Dodds (Yamaha)
1975EuropameisterschaftAustralien Jack Findlay (Yamaha)
1976EuropameisterschaftSpanien 1945 Víctor Palomo (Yamaha)
1977WeltmeisterschaftVereinigte Staaten Steve Baker (Yamaha)
1978WeltmeisterschaftVenezuela 1954 Johnny Cecotto (Yamaha)
1979WeltmeisterschaftFrankreich Patrick Pons (Yamaha)

Verweise

Literatur

  • Wolfgang Gruber: Formel 750: Die Klasse der Asse. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1977, ISBN 3-87943-523-5.

Weblinks

  • Vincent Glon: La Formule 750. racingmemo.free.fr, abgerufen am 10. November 2012 (französisch).

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