Flugzeugabsturz auf dem Altkönig (1971)

Flugzeugabsturz auf dem Altkönig (1971)
Beech VC-6A USAF.jpg

Beechcraft King Air 90
(gleicher Typ, nicht das verunfallte Flugzeug)

Unfall-Zusammenfassung
Unfallartunbekannt
OrtAltkönig im Taunus
Datum22. Januar 1971
Todesopfer6
Überlebende0
Luftfahrzeug
LuftfahrzeugtypBeechcraft King Air 90
BetreiberHeitkamp
KennzeichenD-ILTU
AbflughafenFlughafen Frankfurt Main
ZielflughafenHeeresflugplatz Fritzlar
Passagiere4
Besatzung2
Listen von Flugunfällen
Gedenkstein an der Unfallstelle
Aufräumarbeiten Flugzeugabsturz 22. Januar 1971
Aufräumarbeiten des Technischen Hilfswerks nach dem Flugunfall

Beim Flugzeugabsturz auf dem Altkönig am 22. Januar 1971 kamen an Bord einer Beechcraft King Air 90 alle sechs Insassen ums Leben.[1][2] Der Altkönig (798,2 m ü. NHN) ist der dritthöchste Berg des Taunus und liegt in dessen hessischem Teil.

Insassen

Das Flugzeug gehörte der Wanne-Eickeler Baufirma Heitkamp.[3] An Bord befanden sich der Wattenscheider Oberbürgermeister Erwin Topp, der Oberstadtdirektor Georg Schmitz, der städtische Baurat Kurt Wille, der Prokurist der Baufirma Josef Peckelsen sowie die beiden Piloten der Maschine, Alfred Krummlauf und Rolf Brennholt. Die Delegation hatte in Frankfurt am Main eine Baustelle der Stadtbahn besichtigt. Am Ziel war ein Aufenthalt im Jagdhaus der Baufirma geplant. Ursprünglich ging man von sieben Todesopfern aus. Ein Bauingenieur der Firma Heitkamp hatte jedoch einen Linienflug nach Düsseldorf genommen, um dort einen dienstlichen Termin wahrzunehmen.[4] Keiner der Insassen überlebte den Unfall.

Unfallhergang

Um 15:12 Uhr startete das Flugzeug mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-ILTU[5][6] auf dem Flughafen Frankfurt Main. Es war auf dem Flug zum Heeresflugplatz Fritzlar[7] in Nordhessen. Doch bereits im Kronberger Stadtwald zerschellte die Maschine bei sehr schlechter Sicht rund 820 m[8] südsüdöstlich und etwa 150 Höhenmeter unterhalb des Altköniggipfels auf zirka 650 m[8] Höhe. Spaziergänger berichteten, sie hätten Geräusche eines tieffliegenden Flugzeugs und wenig später einen Aufschlagknall gehört. Die Wrackteile des Flugzeugs lagen in einem weiten Umkreis verstreut.

Nach dem Unfall

Die Bevölkerung von Wattenscheid war über den plötzlichen Tod der Stadtspitze in tiefer Trauer. Vor dem Rathaus wurde auf halbmast geflaggt, die Wattenscheider Zeitung erschien mit einem Extrablatt. Die Politiker waren mit ihrem Handeln in der Bergbaukrise und der Ansiedlung von neuen Firmen sehr angesehen. Tausende trugen sich in die Kondolenzbücher ein. Die Trauerfeier fand in der Stadthalle am 28. Januar 1971 statt. Mehr als tausend Gäste, darunter der Regierungspräsident Schlensker, der eine Trauerrede hielt, sowie fast sämtliche Oberbürgermeister und Oberstadtdirektoren der Revierstädte nahmen von den Toten Abschied.[9] Die Beerdigung erfolgte unter großen Anteil der Bevölkerung am 29. Januar 1971 auf dem Propsteifriedhof und dem kommunalen Friedhof Wattenscheid-Eppendorf.[10]

An der Unfallstelle beim östlich des Sporns Döngesberg gelegenen 300-Meter-Weg steht ein Gedenkstein.[11] Hier fanden in den folgenden Jahren Gedenkveranstaltungen mit Wattenscheider Delegierten statt.

Weblinks

Commons: Gedenkstein Flugunfall vom 22. Januar 1971 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bildergalerie der Stadt Bochum zu dem Unfall (online)

Einzelnachweise

  1. Stadtspitze starb bei Flugzeug-Absturz, vom 21. Januar 2011, abgerufen am 1. März 2017, auf derwesten.de
  2. Bürgermeister bei Flugzeug-Absturz getötet? In: Hamburger Abendblatt. Axel Springer, 23. Januar 1971, ISSN 0949-4618, S. 1.
  3. Air-Britain: West Germany, Switzerland & Austrian Civil Registers 1970, S. 49
  4. Sechs Menschen mit dem Flugzeug am Altkönig zerschellt; in: FAZ vom 25. Januar 1971, S. 23
  5. Absturz am Altkönig?; in: FAZ vom 23. Januar 1971, S. 37
  6. Air-Britain Digest, Volume 23, No. 8, August 1971, S. 199
  7. Linienflugzeuge flogen sicher – Schlechtes Wetter häufigste Unfallursache bei Kleinflugzeugen. In: Hamburger Abendblatt. Axel Springer, 27. April 1971, ISSN 0949-4618, S. 19.
  8. a b Höhenlage (Unfallstelle) und Entfernungsmessung (Altköniggipfel–Gedenkstein an Unfallstelle) in Kartendienste des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  9. WAZ Wattenscheid, vom 26. Januar 1991
  10. WAZ Wattenscheid, vom 20. Januar 1996
  11. Flugzeug Absturz Gedenkstein 22.01.1971, abgerufen am 21. Februar 2017, auf strassenkatalog

Koordinaten: 50° 12′ 17,5″ N, 8° 29′ 5″ O

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Altkönig, Gedenkstein Flugunfall vom 22. Januar 1971.jpg
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Altkönig, Gedenkstein Flugzeugabsturz vom 22. Januar 1971
Flugunfall Taunus 22.01.1971.jpg
Autor/Urheber: ChristophMüllerleile, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Aufräumarbeiten des Technischen Hilfswerks nach Absturz eines Flugzeugs der Firma Heitkamp mit der Stadtspitze von Wattenscheid am 22. Januar 1971 am Hang des Altkönigs im Kronberger Stadtwald. Alle sechs Insassen an Bord der Beechcraft King Air 90 kamen ums Leben. Das Flugzeug gehörte der Wanne-Eickeler Baufirma Heitkamp. An Bord befanden sich der Wattenscheider Oberbürgermeister Erwin Topp, der Oberstadtdirektor Georg Schmitz, der städtische Baurat Kurt Wille, der Prokurist der Baufirma, Josef Peckelsen, sowie die beiden Piloten der Maschine, Alfred Krummlauf und Rolf Brennholt. Die Delegation hatte in Frankfurt am Main eine Baustelle der Stadtbahn besichtigt. Am Ziel war ein Aufenthalt im Jagdhaus der Baufirma geplant. Keiner der Insassen überlebte den Absturz.Um 15:12 Uhr startete das Flugzeug mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-ILTU auf dem Flughafen Frankfurt am Main. Es war auf dem Flug zum Heeresflugplatz Fritzlar in Nordhessen. Doch bereits im Kronberger Stadtwald zerschellte die Maschine bei sehr schlechter Sicht rund 820 m südsüdöstlich und etwa 150 Höhenmeter unterhalb des Altköniggipfels auf zirka 650 m Höhe. Spaziergänger berichteten, sie hätten Geräusche eines tieffliegenden Flugzeugs und wenig später einen Aufschlagknall gehört. Die Wrackteile des Flugzeugs lagen in einem weiten Umkreis verstreut.Die Bevölkerung von Wattenscheid war über den plötzlichen Tod der Stadtspitze in tiefer Trauer. Vor dem Rathaus wurde auf halbmast geflaggt, die Wattenscheider Zeitung erschien mit einem Extrablatt. Die Politiker waren mit ihrem Handeln in der Bergbaukrise und der Ansiedlung von neuen Firmen sehr angesehen. Tausende trugen sich in die Kondolenzbücher ein. Die Trauerfeier in der Stadthalle und die Beerdigung erfolgte unter großen Anteil der Bevölkerung am 29. Januar 1971.An der Absturzstelle beim östlich des Sporns Döngesberg gelegenen 300-Meter-Weg steht ein Gedenkstein. Hier fanden in den folgenden Jahren Gedenkveranstaltungen mit Wattenscheider Delegierten statt. (Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeugabsturz_auf_dem_Altk%C3%B6nig_(1971), abgerufen 08.01.2021)