Florent Pagny

Florent Pagny (* 6. November 1961 in Chalon-sur-Saône, Frankreich) ist ein französischer Sänger. Er hat außerdem als Schauspieler gearbeitet u. a. 1986 in Die Frau meines Lebens an der Seite von Jane Birkin. Im Jahr 2005 trat er in Paris bei Live 8 auf.
Leben
Pagny wurde 1961 in Chalon-sur-Saône geboren, sein Vater war Tischler, seine Mutter Sekretärin. Er wuchs mit einem Bruder und zwei Schwestern auf. Das Interesse an Musik wurde von seiner Mutter geweckt, die von einer Karriere als Opernsängerin träumte. Nachdem die Familie 1972 nach Bonneville (Haute-Savoie) umgezogen war, fiel Pagny die Integration in die neue Umgebung schwer. So suchte er Erfüllung in Bühnenauftritten und nahm an Amateurwettbewerben und an Wettbewerben lokaler Radiostationen teil. Mit 16 verließ er die Schule und zog nach Paris, um eine Karriere als Musiker und Schauspieler zu beginnen. Nach einigen Gelegenheits-Jobs begann er, am Konservatorium von Levallois-Perret Gesangsunterricht zu nehmen und arbeitete nachts als Barkeeper, wo er Dominique Besnehard kennenlernte. Dieser verschaffte ihm die ersten Filmrollen in La Balance – Der Verrat und in Fort Saganne. Er schloss einen Plattenvertrag ab und veröffentlichte 1988 die Single N’importe quoi, die Platz 1 der französischen Hitparade erreichte und sich über eine Million Mal verkaufte. Die folgende Single Laisser Nous Respirer festigte Pagnys Image als Ikone der jugendlichen Rebellion. Seine dritte Single Comme d’habitude war eine Neuinterpretation eines Varieté-Klassikers von Claude François. Schließlich erschien im Frühjahr 1990 Pagnys Debütalbum Merci. Obwohl sich die mediale Aufmerksamkeit mehr auf seine Beziehung mit Vanessa Paradis fokussierte, gelang ihm mit dem Album ein beachtenswerter Erfolg.
1992 erschien das zweite Album Réaliste, das als melancholisch und zusammenhanglos angesehen wurde und hörbar vor seiner Trennung von Vanessa Paradis beeinflusst war. Nach schlechten Verkaufszahlen zog sich Pagny für zwei Jahre aus der Öffentlichkeit zurück, um sich 1994 mit dem nächsten Album Rester vrai mit neuer Energie zu präsentieren. Der kommerzielle Erfolg kehrte mit den Single-Auskopplungen aus dem 1995er Best-of-Album Bienvenue chez moi zurück, und das Titellied seiner 1997er Albums Savoir aimer erreichte wieder Platz 1 der französischen Charts. Pagny wurde 1998 als bester männlicher Künstler bei den Victoires de la Musique ausgezeichnet. Ende 1999 überraschte Pagny mit dem Album RéCréation, das Neuaufnahmen bekannter französischer Chansons enthielt. Nach Châtelet les Halles (2000) folgte mit 2 ein Album, auf dem Pagny Duette mit Künstlern wie Pascal Obispo und Axel Bauer darbot. 2003 folgte mit Ailleurs land der nächste Bestseller. Im darauffolgenden Jahr wurde Pagny der Steuerhinterziehung beschuldigt, außerdem wurde der Film Quand Je Vois le Soleil ein Misserfolg. Mit dem Ende 2004 veröffentlichten Baryton zeigte Pagny seine Vorliebe für Opernmusik, während das darauf folgende Album Abracadabra wieder vom Chanson inspiriert war. Das 2007 erschienene Album Pagny chante Brel enthielt Pagnys Interpretation von Liedern des belgischen Chansonniers Jacques Brel. 2010 erschien sein Studioalbum Tout et son contraire, im Jahr 2012 das Livealbum Live acoustique. Seine zwei Alben Baryton. Gracias a la vida (2012) und Habana (2016) waren von lateinamerikanischen Elementen geprägt. Die Studioalben Vieillir avec toi (2013) und L'avenir (2021) entstanden in Zusammenarbeit mit Calogero.
Diskografie
Studioalben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) | Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() | |||
1990 | Merci | FR—![]() | — | — | Erstveröffentlichung: 16. April 1990 |
1992 | Réaliste | — | — | — | Erstveröffentlichung: 24. Juli 1992 |
1994 | Rester vrai | FR—![]() ×2 | — | — | Erstveröffentlichung: 21. März 1994 |
1997 | Savoir aimer | FR1![]() (85 Wo.)FR | BEW1![]() (64 Wo.)BEW | CH23![]() (16 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 7. November 1997 Verkäufe: + 2.000.000 |
1999 | RéCréation | FR1![]() (21 Wo.)FR | BEW4![]() (24 Wo.)BEW | CH94 (1 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 25. Oktober 1999 |
2000 | Châtelet-Les Halles | FR1![]() ×2 (80 Wo.)FR | BEW3![]() (20 Wo.)BEW | CH16![]() (20 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 6. November 2000 |
2001 | 2 | FR3![]() ×2 (36 Wo.)FR | BEW3![]() (14 Wo.)BEW | CH8![]() (16 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 17. Februar 2001 |
2003 | Ailleurs land | FR1![]() (75 Wo.)FR | BEW1![]() (44 Wo.)BEW | CH2![]() (34 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 7. April 2003 |
2004 | Baryton | FR1![]() ×2 (75 Wo.)FR | BEW1![]() (61 Wo.)BEW | CH19![]() (12 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 8. November 2004 |
2006 | Abracadabra | FR2![]() (66 Wo.)FR | BEW2![]() (33 Wo.)BEW | CH13![]() (19 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 14. April 2006 |
2007 | Pagny chante Brel | FR3 (32 Wo.)FR | BEW1![]() (44 Wo.)BEW | CH28 (10 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 19. November 2007 |
2009 | C’est comme ça | FR2![]() ×2 (58 Wo.)FR | BEW1![]() (52 Wo.)BEW | CH16 (14 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 25. Mai 2009 |
2010 | Tout et son contraire | FR1 (62 Wo.)FR | BEW1![]() (43 Wo.)BEW | CH31 (9 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 8. November 2010 |
2012 | Baryton. Gracias a la vida | FR2 (37 Wo.)FR | BEW5 (26 Wo.)BEW | CH40 (4 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 8. November 2012 |
2013 | Vieillir avec toi | FR1![]() (112 Wo.)FR | BEW1![]() (82 Wo.)BEW | CH9 (37 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 4. November 2013 |
2016 | Habana | FR2![]() (67 Wo.)FR | BEW1 (47 Wo.)BEW | CH6 (15 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 29. April 2016 |
2017 | Le présent d’abord | FR2![]() ×2 (53 Wo.)FR | BEW1![]() (62 Wo.)BEW | CH1 (18 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 22. September 2017 |
2018 | Tout simplement | FR15 (12 Wo.)FR | BEW4 (30 Wo.)BEW | CH17 (7 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 30. März 2018 |
2019 | Aime la vie | FR2![]() (44 Wo.)FR | BEW2 (55 Wo.)BEW | CH5 (9 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 7. Juni 2019 |
2021 | L’avenir | FR1![]() (43 Wo.)FR | BEW1 (42 Wo.)BEW | CH8 (23 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 17. September 2021 |
2023 | 2bis | FR1![]() ×2 (… Wo.)FR | BEW1 (32 Wo.)BEW | CH1 (18 Wo.)CH | Erstveröffentlichung: 1. September 2023 |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Filmografie (Auswahl)
- 1981: Das Schlitzohr der dritten Kompanie (Les surdoués de la première compagnie)
- 1981: Liebe ohne Grenzen (L’amour nu)
- 1982: T’es folle ou quoi?
- 1982: Das As der Asse (L’as des as)
- 1982: La Balance – Der Verrat (La balance)
- 1982: L’honneur d’un capitaine
- 1983: Flucht in den Abgrund (Effraction)
- 1984: Großstadthölle – Gehetzt und gejagt (Les fauves)
- 1984: Fort Saganne
- 1985: Blessure
- 1986: Die Frau meines Lebens (La femme de ma vie)
- 1987: Strich Academy (Les keufs)
- 1987: François Villon – Poetul vagabond
- 1990: La fille des collines
- 1995: Tom est tout seul
- 2003: Quand je vois le soleil
- 2003: Les clefs de bagnole
- 2009: Total Blackout (Blackout)
Weblinks
- Florent Pagny bei AllMusic (englisch)
- Florent Pagny bei IMDb
- Florent Pagny bei MusicBrainz (englisch)
- Florent Pagny im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Offizielle Website
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pagny, Florent |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Sänger und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 6. November 1961 |
GEBURTSORT | Chalon-sur-Saône, Frankreich |
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Singer Florent Pagny in concert at Forest National, in Brussels, in Belgium, in 2017, during his 55 tour