Feuchtwiesen Hörste

Feuchtwiesen Hörste

IUCN-Kategorie n/v –

Feuchtwiesen Hörste – Winterimpressionen

Feuchtwiesen Hörste – Winterimpressionen

LageNordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche5,313 km²
KennungGT-005
WDPA-ID344659
Geographische Lage52° 2′ N, 8° 17′ O
Markierung
Übersichtskarte des Schutzgebiets
Einrichtungsdatum1989
VerwaltungUntere Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh

Die Feuchtwiesen Hörste sind ein Naturschutzgebiet mit einer Größe von 531,32 ha in Halle (Westf.). Sie sind damit das größte Naturschutzgebiet des Kreises Gütersloh. Das Gebiet wird mit der Nummer GT-005 geführt, ist in Teilen im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen und auch FFH-Gebiet (geführt unter dem Namen Ruthebach, Laibach, Loddenbach, Nordbruch).[1] Es besteht aus vier Einzelflächen. 471,6 ha der Fläche wurden im Jahr 1989 unter Schutz gestellt.

Es wurde insbesondere zum Erhalt von feuchtem, offenen Grünland, eines traditionellen Brachvogelbrutgebietes und gefährdeter Pflanzengesellschaften der Feucht- und Nasswiesen ausgewiesen.

Es handelt sich um ein Niederungsgebiet, durch das die Alte Hessel, die Neue Hessel und den Nebenbäche Ruthebach, Laibach und Loddenbach fließen. Das Grundwasser steht hier sehr hoch, daher herrschen großflächig feuchte bis nasse Grünlandgesellschaften vor. Die Vegetation dieses Gebietes, entstanden aus jahrhundertelang gleichbleibender Bewirtschaftungsweise, war noch vor wenigen Jahrzehnten in der gesamten Region weit verbreitet, allerdings wurde durch Entwässerung der überwiegende Teil der Landschaft und dadurch intensiv bewirtschaftbar gemacht. Die Flächen des Naturschutzgebietes hingegen werden nach und nach vom Land Nordrhein-Westfalen aufgekauft und an Bauern zurückverpachtet, die sich im Gegenzug zu einer lediglich extensiven Wirtschaftsweise verpflichten.

Mit 62 vertretenen Arten der Roten Liste gefährdeter Arten des Landes Nordrhein-Westfalen und weiteren 22 Arten der Vorwarnliste des Landes hat das Gebiet eine herausragende Bedeutung für den Artenschutz.[2]

Flora

Im Naturschutzgebiet tritt mit Abstand am häufigsten die Weidelgras-Weißkleeweide auf. Weiterhin siedeln Glatthafer, Sumpfdotterblumen und Waldbinsen. An einer Stelle tritt Flutrasen in Form eines Knickfuchsschwanzrasens auf. Im Frühjahr blühen neben der Sumpfdotterblume auch Wiesenschaumkraut, Primel, Hahnenfuß und die Kuckucks-Lichtnelke. Weit verbreitet und in nennenswerten Beständen vorhanden sind hier auch Zittergräser, die Trauben-Trespe, das Sumpf-Weidenröschen und der Teufelsabbiss. Weitere Pflanzenarten sind unter anderem der Gewöhnliche Igelschlauch und die zweiblättrige Waldhyazinthe.

Fauna

Der Kiebitz und der große Brachvogel sind die auffälligsten Vögel in diesem Gebiet. Weniger auffällig, aber auch gefährdet, sind die hier vorkommenden Fledermausarten Großer Abendsegler und Zwergfledermaus und die Insektenarten wie der Feldgrashüpfer, die Sumpfschrecke, die Kurzflüglige Schwertschrecke, die Gebänderte Prachtlibelle, das Kleine Granatauge, die Südliche und die Glänzende Binsenjungfer und der Aurorafalter.

Literatur

  • Biologische Station Gütersloh/Bielefeld (Hrsg.): Jahresberichte der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld für das NSG Ruthebach, Laibach, Loddenbach, Nordbruch. Eigenverlag (1993–1997).
  • Biologische Station Senne (Hrsg.): Jahresberichte der Biologischen Station Senne für das NSG Ruthebach, Laibach, Loddenbach, Nordbruch. Eigenverlag (1993–1997).

Einzelnachweise

  1. Natura 2000: Daten zum Gebietsnamen Ruthebach, Laibach, Loddenbach, Nordbruch in die Suchmaske einfügen.
  2. Naturschutzgebiet „Feuchtwiesen Hörste“ (GT-005 ) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 3. März 2017.

Weblinks

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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
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