Ferrensac

Ferrensac
StaatFrankreich
RegionNouvelle-Aquitaine
Département (Nr.)Lot-et-Garonne (47)
ArrondissementVilleneuve-sur-Lot
KantonLe Val du Dropt
GemeindeverbandBastides en Haut Agenais Périgord
Koordinaten44° 39′ N, 0° 38′ O
Höhe65–151 m
Fläche12,42 km²
Einwohner207 (1. Januar 2018)
Bevölkerungsdichte17 Einw./km²
Postleitzahl47330
INSEE-Code
Websitewww.ferrensac.fr

Ortseingang von Ferrensac

Ferrensac ist eine französische Gemeinde mit 207 Einwohnern (Stand 1. Januar 2018) im Département Lot-et-Garonne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Villeneuve-sur-Lot und zum Kanton Le Val du Dropt.

Der Name der Gemeinde geht wahrscheinlich auf den römischen Namen Ferrandus zurück.[1]

Die Einwohner werden Ferrensacois und Ferrensacois genannt.[2]

Geographie

Ferrensac liegt ca. 30 km nordwestlich von Villeneuve-sur-Lot in der historischen Provinz Agenais am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Ferrensac von den sieben Nachbargemeinden:

Saint-Quentin-du-DroptCavarcDoudrac
CastillonnèsNachbargemeindenBournel
LougratteMontaut

Ferrensac liegt im Einzugsgebiet des Flusses Garonne.

Der Dropt, ein Nebenfluss der Garonne, bildet die natürliche Grenze zu den nördlichen Nachbargemeinden Saint-Quentin-du-Dropt, Cavarc und Doudrac.

Die Douyne, ein Nebenfluss des Dropt, bildet zum größten Teil die natürliche Grenze zur westlichen Nachbargemeinde Castillonnès.

Die Barraca durchquert das Gebiet der Gemeinde und mündet dort in die Douyne.[3]

Geschichte

Im Weiler Les Rouchoux belegen Spuren einer Römerstraße die Besiedelung während der Antike. Außerdem wurden im Jahre 1965 Reste einer reichen Villa aus der Frühen Kaiserzeit entdeckt. Die Ausgrabungen brachten geprägte Keramikscherben aus Terra Sigillata, eine Fibel mit einem Bogen aus Bronze und Feuerzangen zutage. Abfälle tierischen Ursprungs wie Austernschalen, Schneckenhäuser und Knochen von großen Säugetieren offenbaren die Essensgewohnheiten der damaligen Besitzer.

Die Pfarrgemeinde von Saint-Étienne-de-Ferrensac wurde 1266 erstmals erwähnt, aber ihre Geschichte reicht weiter in die Vergangenheit zurück. Spuren eines Grabhügels auf dem ein Adelssitz, die Keimzelle des Dorfes, errichtet wurde, datiert aus dem Hochmittelalter. Die Etymologie des Namens des Weilers Rouchoux ist ein Hinweis auf eine Burg, die an dieser Stelle erbaut wurde. Der „felsige Berg“ bezeichnet in Wirklichkeit eine Motte.

Im Jahre 1259 wurde die Bastide von Castillonnès gegründet, und die Pfarrgemeinde von Ferrensac lag in ihrem Gerichtsbezirk. Aus kirchlicher Sicht unterstand sie dem Bistum Sarlat bis zur Französischen Revolution.

Die Geschichte des Dorfs ist im Wesentlichen an die seiner adeligen Besitzerfamilien gebunden. Im Mittelalter war Ferrensac abhängig vom Lehen der Familie Alphéry, später von dem der Familie Belcastel.

Im Jahre 1825 wurde die Gemeinde Saint-Martin-Transfort in Ferrensac eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Mit der Eingemeindung von Saint-Martin-Transfort stieg die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen Höchststand von 670. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf rund 165 Einwohner, bevor eine Wachstumsphase einsetzte, die die Zahl der Einwohner auf rund 215 stabilisierte.

Jahr196219681975198219901999200620112018
Einwohner249217191195171163204220207
Bis 1821 ohne Einwohner von Saint-Martin-Transfort
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6]
Pfarrkirche Saint-Étienne

Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche Saint-Étienne, im 19. Jahrhundert vollständig umgestaltet
  • Kapelle Saint-Martin in Saint-Martin-Transfort, erstmalige Erwähnung im Jahre 1152
  • Schloss Lamothe aus dem 18. Jahrhundert
  • Schloss La Mespoule aus dem 16. Jahrhundert

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[4]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[7]
Gesamt = 27

Verkehr

Ferrensac ist erreichbar über die Routes départementales 2 und 257 sowie über Nebenstraßen, die von der Route départementale 250 abzweigen.

Weblinks

Commons: Ferrensac – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernest Nègre: Toponymie générale de la France (fr) Librairie Droz, Genf. S. 466. 1990. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  2. Lot-et-Garonne (fr) habitants.fr. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  3. Ma commune : Ferrensac (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  4. a b Ferrensac (fr) Conseil régional d’Aquitaine. Archiviert vom Original am 9. September 2016. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  5. Notice Communale Ferrensac (fr) EHESS. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  6. Populations légales 2016 Commune de Ferrensac (47096) (fr) INSEE. Abgerufen am 9. Februar 2019.
  7. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Ferrensac (47096) (fr) INSEE. Abgerufen am 9. Februar 2019.

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