Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb

Der Mendelssohn-Preis, von 1879 bis 1936 vom Preußischen Staat verliehen, wurde 1963 durch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu neuem Leben erweckt. Die Stiftung vergibt den seitdem Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preis genannten Preis jährlich pro Wettbewerbsfach einmal an besonders begabte Studierende einer der 23 anerkannten Musikhochschulen Deutschlands. Der Preis ist benannt nach dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy.

Seit der Zusammenführung mit dem vormaligen „Hochschulwettbewerb der deutschen Musikhochschulen“ im Jahr 2013[1] stellt dieser Wettbewerb den bedeutendsten[2] Nachwuchs-Musikwettbewerb für Absolventen von Musikhochschulen in Deutschland dar.

Die Vergabe wird in einem Wettbewerb mit jeweils zwei jährlich wechselnden Wettbewerbsfächern entschieden, an dem jede Hochschule für jedes Fach nur einen Kandidaten oder Kandidatin bzw. ein Ensemble benennen darf. Es können auch Ensembles benannt werden, die sich aus Studierenden verschiedener Hochschulen zusammensetzen (die an den gemischten Ensembles beteiligten Hochschulen einigen sich darauf, welche Hochschule die Nennung für dieses Ensemble abgibt).

Die Rektorenkonferenz der Musikhochschulen beruft die Mitglieder der Jurys. Sie setzen sich pro Wettbewerbsfach zusammen aus einem Rektor als Vorsitzendem, vier Fachjuroren und zwei fachfremden Juroren.[3]

Unter den Preisträgern finden sich viele später berühmt und einflussreich gewordene Künstler ihrer jeweiligen Generation.

Wettbewerbsfächer

Jedes Jahr gibt es zwei Wettbewerbsfächer. Zu diesen entsenden alle deutschen Musikhochschulen jeweils zwei Studierende des entsprechenden Fachs.

Zyklisch wird der Hochschulwettbewerb in folgenden Kategorien ausgetragen:

  • Violoncello & Orgel (2023)
  • Gesang und Streichquartett (2024)
  • Violine und Klaviertrio (2025)
  • Klavier und Komposition (2026)

Auszeichnungen

In jedem Wettbewerbsfach werden der erste Preis (Mendelssohn-Preis), ein zweiter Preis (Preis des Bundespräsidenten) sowie ein dritter Preis (Elsa-Wera-Arnold-Stiftung) vergeben.[4]

Zudem kann ein Sonderpreis für die beste Interpretation des Auftragwerkes (Bestandteil der zweiten Runde) sowie der Preis der Freunde Junger Musiker erlangt werden. Daneben kann es weitere Sonderpreise geben, im Jahr 2023 etwa den Hildebrandt-Preis der Stadt Naumburg für die beste Interpretation des verpflichtenden Orgelwerks von Johann Sebastian Bach im Fach Orgel.[5]

Die jeweils ersten Preisträger erhalten außerdem eine Anschlussförderung in Form des media-Preises, die ihnen ermöglicht, eine Medien-Produktion zusammen mit dem Label „betont“ der Universität der Künste Berlin durchzuführen.

Preisträger

Staat Preußen

(Quelle:[6])

  • 1879: Engelbert Humperdinck, Joseph Kotek, Ernst Seyffardt, Johann Secundus Kruse
  • 1880: Marie Soldat, Carl Wolf
  • 1881: Fritz Kaufmann, Bernard Stavenhagen, Alfred Sormann, Andreas Moser, Johann Secundus Kruse, Sophie Braun, Gotthold Knauth, Philipp Wolfrum, Alexander Adam, Ethel Smyth
  • 1882: Marie Soldat, Karl Schneider, Martin Gebhardt, Martha Schwieder, Marie Harzer, Elsa Harriers, Arnold Mendelssohn, Karl Prill
  • 1883: Ernst Seyffarth, Gabriele Wietrowetz, Georg Stolzenberg, Alexander Adam, Martha Schwieder, Marie Harzer, Elise Tannenberg, Hedwig Meyer, Margarethe Witt, Albert Gortler
  • 1884: Max Puchat, Carl Grothe, Anna Haasters, Edmund Masius, Carl Schneidler, Solma Krause
  • 1885: Georg Stolzenberg, Gabriele Wietrowetz, Ida Beckmann, Fanny Richter, Margarete Will, Marie Mette
  • 1886: Olga v. Radecke, Bernhardt Pfannstiehl, Charles Gregorowitsch, Hermann Kindler, Geraldine Morgan
  • 1887: Geraldine Morgan, Heinrich v. Eyken, Bernhard Pfannstiehl, Felix Odenwald, Charles Gregorowitsch, Waldemar v. Baußnern, Peter Fassbänder
  • 1888: Charles Gregorowitsch, Lucy Herbert Campbell, Percy Sherwood, Fanny Richter, Mathieu Neumann, Eduard Behm, Ewald Straesser, Bernhard Pfannstiehl
  • 1889: Percy Sherwood, August Schmid, Martin Grabert, Carl Piening, Eduard Behm, Carl Markees, Hermann v. Roner, Dora-Valeska Becker, Elisabeth Ronge
  • 1890: Friedrich E. Koch, Max Oppitz, Lucy Herbert Campbell, Eduard van Dooren, Bram Eldering
  • 1891: Eduard Behm, Mina Rode[7], Rudolf Lentz, Felice Kirchdorffer, Betty Schwabe
  • 1892: Helene Jordan, Rosa Schindler, Eduard van Dooren, Rudolf Lentz, Lina Mayer
  • 1893: Carl Thiel, Rudolf Lentz, Louis Saar, Emil Eckert, Gustav Löser, Leo Schrattenholz, Olga v. Lerdahely, Nellie Kühler, Lizzie Reynolds, Amelia Heineberg, Kati MacDonald
  • 1894: Martin Grabert, Dietrich Schäfer, Toni Tholfus, Heinrich Bendler, Mina Rodes, May C. Taylor
  • 1895: Elsie Hall, Heinrich Bendler, Walther Bachmann
  • 1896: Paul Juon, Walter Bachmann, Juanita Brockmann, Josephine Hartmann, Eleonore Jackson, Bartha Michalen
  • 1897: Eleonore Jackson, Frieda Hodapp, Ferdinand Schleicher
  • 1898: Frieda Hodapp, Wilhelm Backhaus, Johannes Palaschko, Henriot Levy, Marie Bender
  • 1899: Siegfried Fall, Marie Bender, Alfred Saal, Herbert Krüger, Eduard Devrient, Juanita Brockmann, Henriot Levy, Arnolf Földery, Johannes Palaschko, Alfred Wittenberg, Bertha Jahr, Jascha Sussmann, Christian Hochkoppel
  • 1900: Richard Rössler, Karl Klingler, Hermann Zilcher, Jascha Sussmann, Gertrud Adam, Hedwig Kirsch, Corinna Gorge
  • 1901: Curt Börner, Alfred Wittenberg, Elly Ney, Olga Kuntze, Hermann Zilcher, Erna Schulz
  • 1902: Alfred Sittard, Erna Schulz, Nellie Smith, Max Schildbach, Corinna Gorga
  • 1903: Richard Fricke, Wladyslaw Waghalter, Amalie Birnbaum, Helene Zimmermann, Fritz Vögely, Olga Hahn, Charles Bünte
  • 1904: Palina v. Paszthorie, May Dölling, Herr Zeitz, Herr Kroemer, Frau Kleinert, Lonny Epstein, Adele Stöcker, Martha Drews, Juanita Brockmann, Eugenie Stoltz
  • 1905: Elisabeth Knyper, Helene Ferchland, Elisabeth Lewysohn, Joseph Rywkind, Eva Uhlmann, Melanie Michaelis, Eugenie Stoltz, Richars Czerwonky, Thekla Scholl, Nellie Smith, Alfred Höhn, Margarete Schuster, Wladyslaw Waghalter, Lonny Epstein, Bruno Helberger
  • 1906: Elfriede Martick, Sara Gurovitch, Joseph Rywkind, Otto Klemperer, Emerich Stefaniai
  • 1912: Georg Fränkel, Walter Meyer, Alfred Richter, Romuald Wikarski, Licco Amar
  • 1913: Max Trapp, Luise Gmeiner, Hans Bassermann, Mischa Levitzki-Levine, Rudolf Racky, Anna Bezak, Adolf Knörzer, Elsa Henning, Ilonka von Pathy
  • 1914: Fritz Rothschild, Friedrich Frischenschlager, Katharina Schurzmann, Albert Stoessel, Gertrud Rohloff, Max Trapp, Luise Gmeiner, Hans David, Alice Ehlers, Johanna Sömme, Adolf Schütz
  • 1915: Wilhelm Kempff, Emmy Brode, Margarethe Wickop, Käthe Sumpf, Lydia Behrend, Alice Ehlers
  • 1916: Steffi Koschat, Friedrich Frischenschlager, Erwin Bodky, Bruno Spors, Siegfried Choinanus, Alfred Schattschneider, Hans Bund
  • 1917: Wilhelm Kempff, Karl Westermeyer, Gisella Trau, Emil Peeters, Anna Pincus, Richars Wilenski, Fritz Buder
  • 1918: Erna Schröder, Anna Radnitz
  • 1919: Max Tauber, Richars Wilenski, Kurt Weill, Hermann Blume
  • 1920: Anna Radnitz, Erwin Bodky,
  • 1925: Berthold Goldschmidt, Ria Schmitz-Gohr, Max Rostal
  • 1926: Ignaz Strasfogel, Ernst Pepping, Franz Osborn
  • 1927: Heinz Rennen, Awiasaf Bernstein
  • 1928: Grete von Zieritz, Willy Goldfarb-Frey, Willi Stroß, Hans Humpert, Leon Klepper
  • 1929: Dr. Herbert Marx, Richard Laugs, Julian Karólyi
  • 1930: Ibolyka Zilzer, Ludwig Hölscher
  • 1931: Fritz Piket, Kurt Fiebig, Marianne Tunder, Arthur Balsam, Roman Totenberg
  • 1932: Norbert von Hannenheim, Harald Genzmer, Siegfried Borries, Paul Kiß, Helmut Zernick
  • 1933: Bernhard Heiden, Werner Trenkner, Hans Vogt, Karlrobert Kreiten, Karl Weiß, Kurt Borack, Sebastian Peschko
  • 1934: Karl August Schirmer, Alfred Lueder, Isabella Schmitz, August Kreuter, Johannes Schneider-Marsfeld

Stiftung Preußischer Kulturbesitz

(Quelle[10])

Weitere Preisträger (Stipendium des Bundespräsidenten)

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zusammenführung der Musikhochschulwettbewerbe (Memento vom 21. April 2021 im Internet Archive) (abgerufen am 1. Februar 2022).
  2. Geschichte des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Preises (Memento vom 15. Januar 2022 im Internet Archive) (abgerufen am 1. Februar 2022).
  3. Satzung des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für den FELIX-MENDELSSOHN-BARTHOLDY-PREIS@1@2Vorlage:Toter Link/www.fmbw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Preise. In: Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb. Abgerufen am 5. Januar 2023 (deutsch).
  5. Ausschreibung 2023. In: Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb. Abgerufen am 18. Januar 2023 (deutsch).
  6. Preisträger der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung (1879–1934) (Memento vom 15. Januar 2022 im Internet Archive) (abgerufen am 1. Februar 2022).
  7. Annkatrin Babbe, Art. "Rode, Mina". In: Lexikon "Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. von Freia Hoffmann, 2013/2022.
  8. a b Gewinner des Wettbewerbs 2009 (Memento desOriginals vom 21. Juni 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fmbw.de auf der Webseite des Felix Mendelssohn Bartholdy Wettbewerbs, www.fmbw.de (abgerufen am 4. Februar 2009).
  9. Programm des Abschlusskonzerts. In: Homepage des Wettbewerbs. Abgerufen am 18. Januar 2023.
  10. Preisträger*innen des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerbs (1963-2012), auf fmb-hochschulwettbewerb.de
  11. Leipziger Mendelssohn-Preis. Archiviert vom Original am 27. Juni 2016; abgerufen am 10. Februar 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mendelssohn-preis.de